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Ein erster Entwurf für die neue Eckbebauung Löhertor mit der künftige Zentrale der RhönENERGIE... - Fotos: ON-Archiv

FULDA Zwei Stunden im Bauausschuss

Mehrheit für Bebauungspläne Löhertor-Zukunft und "Studentisches Wohnen"

HintergrundinformationenDas alte Löhertor-Gebäude soll abgerissen werden. Die Greve-Gruppe will als Investor am Rosengarten eine Misch-Nutzung aus Wohnungen, Büros, Bildungsstätten und einem Hotel realisieren. Hauptmieter wird der Energieversorger RhönEnergie sein. Das Unternehmen möchte im Frühjahr 2019 seine Zentrale vom Uniplatz an den Rosengarten verlagern. Details, wie genau gebaut werden soll, sind bisher noch unklar.

23.11.16 - Nach rund zwei Stunden Sitzung im Fuldaer Stadtschloss wurden am Dienstagabend zwei Bebauungspläne im "Ausschuss für Bauwesen, Stadtplanung und Umwelt" der Stadtverordnetenversammlung auf den Weg gebracht. Diskutiert wurde über die Zukunft der schier unendlich wirkenden Löhertor-Geschichte und den beschleunigten Bebauungsplan Nummer 182 "Studentisches Wohnen - Graf-Spee-Straße", bevor die Versammlung dann in den nächsten Stunden zum Haushaltsplan 2017 überging.

Löhertor-Bebauung

Das Sitzungszimmer (Schlosskapelle) war bis auf den letzten Platz gefüllt, denn zahlreiche besorgte Bürger und Menschen von der "Interessensgemeinschaft Löhertör" kamen zur letzten Sitzung des Bauauschusses in diesem Jahr. Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) betonte zuletzt immer wieder, dass die Stadt das Verfahren nach Möglichkeit noch in 2016 auf den Weg bringen möchte - gestern Abend wurde die Tagesordnung dann um den so genannten Aufstellungsbeschluss erweitert. Dieser Beschluss hängt nicht mit dem Workshop-Verfahren zur Bebauung des Geländes, das Ende der Woche begutachtet wird, zusammen. Die überarbeiteten Entwürfe der Planungsbüros werden am Freitag vorgestellt und die Vertreter der Stadt diskutieren dann erneut mit Vertretern der Hamburger Greve-Gruppe als Eigentümerin.

Ein Planentwurf für das gesamte Löhertor-Gelände...

Am Dienstag gab es aber nicht viel Neues zu berichten: "Genaue Pläne werden erst im nächsten Schritt mit dem Bebauungsplan offengelegt. Dort werden Ausführungsplanungen getätigt, heute geht es um dem Aufstellungsbeschluss, der gefasst werden soll", betont der Vorsitzende des Bauausschusses, Walter Krah (CDU). Als Gast war Oberbürgemeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) anwesend. "Das Thema sorgt immer wieder für heftige Debatten. Der Investor Greve hatte in 2010 für die 18.000 Quadratmeter große Verkaufsfläche keine Anmieter gefunden. Ich bin nun froh, dass wir so lange gewartet und nicht gebaut haben. Der Markt hat diese Situation entschieden. Wir gehen weg von einer reinen Handelsfläche hin zu einer gemischten Nutzung - bestehend aus der neuen Zentrale der RhönEnergie, Bildungsstätten und möglicherweise einem Hotel", betonte Wingenfeld. Der Investor möchte dauerhaft die neu entstehende Anlage halten und nicht verkaufen.

"Wir haben mit der gemischten Nutzung eine echte Chance , weil die Nachfrage vor allem im Bereich Wohnen da ist. Und ich bitte Sie diese Vorlage zu unterstützen", appellierte Krah an die Ausschussmitglieder. Der Aufstellungsbeschluss wurde dann auch mit breiter Mehrheit gefasst. Lediglich aus der Linke-Fraktion gab es Ablehnung: "Ich möchte das Vorhaben auf nächstes Jahr verschieben. Zuerst sollten wir das Ergebnis des Workshops abwarten. Es war bereits in 2010 klar, dass keine Handlungsflächen mehr gebraucht werde - wir haben uns da von dem Investor treiben lassen", so die Vorwürfe von Ute Riebold (Linke offene Liste). Außerdem wünsche sie sich mehr Bürgerbeteiligung. Mit dieser Meinung stand Riebold allerdings allein da.

Das bestehende Boardinghouse soll in Studenten-Appartements umgewandelt werden.... ...

"Studentisches Wohnen" - 150 Zimmer am Galgengraben 

Die Hochschule Fulda befindet sich im steten Wandel. Die Zahl der Studierenden hat inzwischen die 8.000-Marke geknackt. Was sich zuerst nach tollen Neuigkeiten anhört, bringt aber auch Schwierigkeiten mit sich - denn Studierende brauchen Zimmer. Und die zu finden, ist in Fulda nicht leicht. Gemeinsam mit dem Studentenwerk Gießen und dem Unternehmen Lebensart stellte Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld bereits im Oktober ein neues Projekt vor, das ein erster Schritt in Richtung des Wohnungsmangels ist: Am Galgengraben sollen - neben dem bestehenden Pier 1 (66 Wohnungen) - rund 80 weitere Studenten-Appartements entstehen. Das Studentenwerk möchte - vorausgesetzt es wird ein weiteres Gebäude gebaut - als Investor auftreten.

Streitpunkte: Parkplatzsituation und Verkehrsaufkommen

"Studentenwerke sind gesetzlich dazu verpflichtet, Appartements ausschließlich an Studenten zu vermieten. Aus meiner Sicht macht das einen wesentlichen Unterschied, denn dadurch wird das Verkehrsaufkommen nicht rasant ansteigen und die geplanten 50 Parkplätze (einer pro drei Wohnungen) scheinen ausreichend. Weiter erreicht man von diesem Standort aus die Hochschule zu Fuß in weniger als drei Minuten - da wird fast keiner mit dem Auto fahren", so Wingenfeld optimistisch. Jedoch gibt es nicht nur von den Anliegern Bedenken, auch die Fraktionen äußerten zum Teil ihre Vorbehalte am Dienstagabend.

So würde mehr als 1.000 Quadratmeter Grünfläche an Investoren verkauft und Naherholungsbereiche wegfallen. Außerdem sei das Projekt auf die Fläche bezogen größer als geplant. Andere Einrichtungen wie der "Cube" oder die bei der Ochsenwiesen sind bereits vorhanden. Es fehle ein Masterplan, bekräftigt Michael Herrlich von der SPD und lehnt das Vorhaben entgegen der restlichen Fraktion ab. "Auch wir haben in unseren Reihen viel diskutiert und es gab zwei Lager, dennoch möchten wir das Vorhaben unterstützen und damit die Gesamtentwicklung der Stadt fördern", erklärte Pia Groß (Grüne). "Die FDP plädiert bei dem Projekt für ein geneigtes Dach und nicht wie vorgesehen ein Flachdach", berichtet Thilo Sprengel (FDP). Auch dieser Bebauungsplan wurde mit der Mehrheit (zehn dafür - zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung) gefasst. "Jedoch müssen wir über das Thema 'Verkehr' noch einmal reden", merkte Krah abschließend an. (Nina Sauer) +++


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