Mehrstündiger SEK-Einsatz in Döllbach - Landwirt (54) überwältigt - Klinik

12.12.16 - Schon oft wurde die Polizei zu dem Landwirt im Eichenzeller Ortsteil Döllbach (Kreis Fulda) gerufen. Auch am Sonntagnachmittag gegen 16:30 Uhr ging ein Notruf in der Einsatzzentrale ein. "Mein Vater dreht durch", soll es am Telefon gehießen haben. Sofort wurde eine Streife zur Anschrift in der Odilienstraße geschickt. Alles sah nach einem Routinefall aus. Der Einsatz endete schließlich in einem Großalarm für Spezialkräfte der Hessischen Polizei.

Der 54-Jährige soll nach Informationen von OSTHESSEN|NEWS randaliert, Familienangehörige angegriffen und sich anschließend im Heizungskeller seines Anwesens verschanzt haben. Reden half nicht mehr. Mistgabeln und Äxte sowie eine Gasflasche gehörten wohl zu seinen Waffen. "Eine Gefahr für andere hat zu keiner Zeit bestanden", hieß es seitens der Polizei. Dennoch wolle man kein Risiko eingehen und alles tun, um Gefahren für die Bevölkerung und den Mann selbst abzuwenden.

Hinter dieser Tür verschanzte sich der Mann über Stunden.

Aus Kassel rückte ein Spezialeinsatzkommando - kurz: SEK - mit zahlreichen Zivil-Fahrzeugen an. Die Männer waren ausgerüstet mit schweren Waffen und stichfesten Kettenhemden. Das Haus des polizeibekannten Mannes, der sich offensichtlich in einer psychischen Notlage befand, musste über mehrere Stunden weiträumig abgesperrt worden. Der Verkehr musste umgeleitet werden.

Neben mehreren Polizeistreifen aus Neuhof, Fulda und Hilders waren auch die Feuerwehr Eichenzell zur Absicherung sowie der Bereitschaftsdienst der RhönENERGIE / Osthessen-Netz und ein Mitarbeiter des Gefahrenabwehrzentrums (Landkreis Fulda) vor Ort im Einsatz. Kurz nach 22:00 Uhr konnte der Mann von der Polizei überwältigt und unverletzt dem DRK-Rettungsdienst übergeben werden. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen. Die Polizei hat professionell gehandelt, einen guten Job gemacht und rückte wieder ab. Gegen 23:00 Uhr herrschte in Döllbach wieder Normalität. (Christian P. Stadtfeld) +++