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Neue Fernwärmeerzeugung in der Leinenweberstrasse
14.12.16 - Zum Jahresbeginn 2016 haben die Stadtwerke Bad Hersfeld die Fernwärmeversorgung auf der Hohen Luft von den Wirtschaftsbetrieben der Stadt übernommen. Die Stadtwerke haben seither die Erzeugungsanlagen in der Leinenweberstrasse in Bad Hersfeld im laufenden Betrieb umfassend modernisiert. Bislang wurden rund 700.000 Euro in einen neuen Heizkessel, eine neue Wärmeverteilung und ein großes Blockheizkraftwerk (BHKW) investiert.
Das BHKW ist nun durch die Helmut Lauterbach Heizung und Sanitär GmbH erfolgreich in Betrieb genommen worden. Die Wärme wird nach wie vor mit Erdgas produziert, nun aber noch deutlich effizienter, das heißt sowohl umweltfreundlicher als auch kostengünstiger. Gleichzeitig produziert das BHKW Strom, der im Netz der Stadtwerke verwendet wird. Ein gasbetriebener MAN-12-Zylindermotor mit einer Motorleistung von 1250 kW (1700 PS) treibt einen Generator mit einer elektrischen Leistung von 530 kW an. Die anfallende Motorwärme von 630 kW wird an das Fernwärmenetz der Stadtwerke abgegeben. Besonderer Augenmerk gilt auch der Wärmeverteilung. Ein innovativer dreistufiger Wärmeverteiler mit einer darauf abgestimmten Regelung und Hocheffizienz-Pumpen bilden das Herzstück, das von dem österreichischen Unternehmen Zortström und der heimischen Lauterbach GmbH gemeinsam für die Bad Hersfelder Fernwärmeversorgung entwickelt wurde.
Die Fernwärmekunden können sich über Preissenkungen Anfang 2016 und erneut zum Jahresanfang 2017 freuen. Gleichzeitig wurde der städtische Haushalt von dem bisherigen Zuschussgeschäft Fernwärmeerzeugung entlastet. "Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den neuen Anlagen die Fernwärmeversorgung trotz gesunkener Preise nun wirtschaftlich betreiben können". sagt Markus Gilbert, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Hersfeld. "Wir bitten unsere Kunden und insbesondere die Hauseigentümer aber auch um ihre Mithilfe in den nächsten Monaten, damit wir das System wirklich perfekt machen können."
Die Wärmetauscher in den Häusern, die im Verantwortungsbereich der Eigentümer liegen, seien in vielen Fällen wartungs- oder erneuerungsbedürftig. Auch die einzelnen Verträge und Abrechnungen seien teilweise unnötig umständlich und mit vermeidbaren Zusatzkosten versehen. Die Stadtwerke werden ihre Fernwärmekunden in den nächsten Tagen anschreiben, auf den Wartungsbedarf der Hausanlagen hinweisen und auch eine kostensparende Vereinfachung der Vertragsverhältnisse vorschlagen. Soweit die Hauseigentümer oder Eigentümergemeinschaften unmittelbar Fernwärmekunden der Stadt sind oder dies werden möchten, würden die Stadtwerke auch Wartungskosten einmalig selbst übernehmen, um die Gesamtanlage in einen optimalen Zustand zu versetzen. +++