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Eine Reporterin vom Bayerischen Rundfunk interviewt Hannah Roth und Louis Rüfer ... - Fotos: Kerstin Schmeiser-Weiß (POW)

WÜRZBURG Vorfreude auf Berlin: „Das ist schon cool??

Vier Sternsinger aus Gemünden freuen sich Auftritt im Bundeskanzleramt

31.12.16 - "Wir haben seinen Stern geseh’n, drum wollen wir gleich zu ihm gehn." In ihren bunten Gewändern, auf dem Kopf die goldfarbenen Kronen, stehen Lilli Seethaler (12), Louis Rüfer (14), Clara-Maria Roth (16) und ihre Schwester Hannah (12) vor dem Pfarr- und Jugendheim Adolph Kolping in Gemünden (Landkreis Main-Spessart) und singen. Die vier Sternsinger aus der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit der Pfarreiengemeinschaft „An den drei Flüssen, Gemünden“ vertreten das Bistum Würzburg beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Für den Auftritt am Montag, 9. Januar, im Bundeskanzleramt proben sie drei neue Lieder. „Wir haben uns alle riesig gefreut“, sagt Claudia Marion Roth. Seit zwölf Jahren betreut sie die Sternsinger der Pfarrei, genauso lange ist ihre Tochter Clara-Maria schon dabei.

Singen für die Medienleute (von links): Clara-Maria Roth, Lilli Seethaler, Hannah ...

In der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit sind jedes Jahr 25 bis 30 Kinder und Jugendliche als Sternsinger unterwegs. „Wir haben die ausgewählt, die immer da sind“, sagt Claudia Seethaler, Mutter von Lilli und neu im Betreuungsteam. Lilli, Hannah, Louis und Clara-Maria sind schon seit mehreren Jahren bei den Sternsingern aktiv und engagieren sich darüber hinaus auch als Ministranten. Die Bewerbung für den Sternsinger-Wettbewerb hatte noch Seethalers Vorgängerin Michaela Zötzel abgegeben.

Clara-Maria lief mit knapp fünf Jahren erstmals bei den Sternsingern mit. „Man macht das nicht nur für sich selber, sondern auch für Kinder, denen es nicht so gut geht“, sagt die 16-Jährige. Die Sternsinger bekämen auch immer viele Süßigkeiten geschenkt. Davon gäben sie einen Teil an andere Menschen ab. An wen, das werde jedes Jahr neu entschieden. „So machen wir zusätzlich noch etwas Gutes. Letztes Jahr haben wir Süßigkeiten zu den Flüchtlingen gebracht.“ Ihre Schwester Hannah ist zum fünften Mal als Sternsinger aktiv. „Es macht Spaß und ist mal etwas Neues“, sagt die Zwölfjährige.

Beim Empfang im Bundeskanzleramt werden die Sternsinger - insgesamt 108 aus allen 27 deutschen Diözesen - drei Lieder singen. Die Liedauswahl hat den Gemündener Sternsingern einige Extraproben beschert - keines davon hatten sie bislang im Repertoire. „Wir singen immer ,Wir kommen daher aus dem Morgenland‘ und ,Die Heiligen Drei Könige‘ und sagen ein Gedicht auf“, erklärt Clara-Maria. Beim Empfang im Kanzleramt singen alle gemeinsam „Wir haben seinen Stern geseh’n“, „Wir sagen Ja zur Schöpfung“ und „Es ist Sternsingerzeit“. Beim kleinen Konzert vor dem Pfarrheim merkt man nicht, dass die Lieder für sie neu sind. „Wir haben schon geprobt“, verrät Lilli.

Proben für den Auftritt in Berlin ...(von links): Clara-Maria Roth, Lilli Seethaler, ...

Die Gemündener Sternsinger fahren am Sonntag, 8. Januar, mit dem Zug nach Berlin. Rund fünf Stunden dauere die Zugfahrt, sagt Claudia Marion Roth. Das Programm ist eng getaktet. Noch am gleichen Abend treffen sich alle Sternsinger, um sich gemeinsam auf den Empfang am nächsten Tag vorzubereiten, heißt es in einem mehrseitigen Infobrief des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Am Montag, 9. Januar, feiern die Sternsinger nach dem Frühstück eine Heilige Messe. Dann werden sie zum Kanzleramt gebracht. Nach dem Empfang sind alle Sternsinger noch zum Essen eingeladen. Gegen 13 Uhr soll das Programm offiziell beendet sein. Zeit für einen Rundgang durch Berlin wird wohl nicht bleiben, denn am nächsten Tag müssen alle vier wieder pünktlich in der Schule sein.

Noch liegt der große Tag in weiter Ferne. Von Nervosität ist nicht viel zu merken. „Es geht noch“, sagt Louis. „Jetzt noch nicht“, winkt Hannah ab. Es seien ja noch ganz viele andere Sternsinger dabei, erzählt Lilli. Sie hat gehört, dass für die Proben im Kanzleramt eine Attrappe der Kanzlerin aufgestellt wird. „Wir haben uns jedes Jahr beworben“, sagt Clara-Maria. Jetzt habe es endlich geklappt. "Das ist schon cool."

Seit 1984 bringen die Sternsinger jedes Jahr ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Bundeskanzlerin Merkel heißt die kleinen und großen Könige bereits zum zwölften Mal willkommen. „Segen bringen, Segen sein. Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit!“ heißt das Leitwort der kommenden Aktion, Beispielland ist Kenia.

Freuen sich auf den Sternsinger-Empfang in Berlin (von links): Clara-Maria Roth, ...

Träger der Aktion Dreikönigssingen sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70.100 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. Bei der 58. Aktion zum Jahresbeginn 2016 hatten die Mädchen und Jungen aus 10.282 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 46,2 Millionen Euro gesammelt. Genau 1.484.313,72 Euro trugen die Kinder und Jugendlichen in 744 Gemeinden des Bistums Würzburg an den Tagen um Dreikönig zusammen. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Nothilfe. (sti/POW) +++


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