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Neujahrsempfang des CDU-Stadtverbandes - Dorothee Bär (CSU) zu Gast
13.01.17 - "Mir braucht keiner Mut zu machen, hier nach Fulda zur CDU zu kommen. Ich habe ein hervorragendes Verhältnis zu Michael Brand und bin wirklich begeistert, wie viele Leute an diesem Donnerstagabend hier sind. Ja wie groß ist die Liebe zwischen den zwei Parteien? Für mich persönlich gibt es keinen Streit zwischen CDU und CSU. Ich halte nichts davon, getrennt in den Wahlkampf zu gehen - ich glaube wir können nur gemeinsam gewinnen". Ein Bekenntnis zu Gemeinsamkeiten war es, das an diesem Abend im hessischen Fulda die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dorothee Bär (CSU) aus Bayern abgab.
Bereits zum dritten Mal hatten die Christdemokraten der Barockstadt zu einem Neujahrsempfang ins antonius-Café eingeladen, wobei es nicht nur um programmatische Reden ging, sondern das Programm durch eine Diskussion mit anschließender Fragerunde aufgelockert wurde. Von einem "informativen Abend" sprach CDU-Stadtverbandsvorsitz-ender und Bürgermeister Dag Wehner, wobei er sich besonders auf den "Nachbarschaftsbesuch" freue: Staats-sekretärin Dorothee Bär (CSU) lies es sich nicht nehmen, an diesem Abend das Impulsreferat zu halten und dabei unter anderem das gute Verhältnis zwischen Hessen und Bayern deutlich zu machen.
"Hinter uns liegt ein ereignisreiches Jahr 2016" resümierte Wehner in seiner Begrüßung. Er erinnerte an die Flüchtlingssituation, Terroranschläge, den Brexit oder die US-Wahl - und auf lokaler Ebene an die Kommunalwahl und mit den Verlust der absoluten CDU-Mehrheit. "Doch wir haben einen guten Koalitionspartner gefunden - die Partnerschaft mit der CWE verläuft reibungslos", stellte Wehner zufrieden fest. Auch 2017 werde ein historisches Jahr, denn "unter schwierigien Bedingungen" stehe die Bundestagswahl an. "Erstmals tritt die AfD in Osthessen mit ihrem Spitzenkandidaten und Ex-CDU-MdB Martin Hohmann an."
Rund 150 Gäste waren zum Neujahrsempfang in das Café im Fuldaer Stadtteil Neuenberg gekommen. Neben der Staatssekretärin Dorothee Bär (CSU) aus Franken auch der osthessische CDU-Wahlkreisabgeordnete Michael Brand (CDU). Mit dabei waren natürlich auch viele Mandatsträger aus Stadt, Kreis und Land. Aber auch Dagmar Dregger, die Frau des 2002 verstorbenen ehemaligen Fuldaer Oberbürgermeisters und späteren Vorsitzenden der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag Alfred Dregger, Sozial-Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel und der stellvertretende Regierungspräsident Hermann-Josef Klüber. Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) und Ex-Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU) mischten sich unter die CDU-Familie.
Talkrunde: Brand und Bär mit "ähnlichen Wertegerüsten"
"Wir haben hier für unsere Talkrunde zwei junge, sehr aktive und erfolgreiche Abgeordnete" stellte Hans-Dieter Alt (CDU) als Moderator zu Beginn einer lebhaften und lockeren Talkrunde fest. auf die Frage, was denn die beiden Kandidaten Bär und Brand außer der Heimat (Rhön) verbinde, sagte Bär: "Grundsätzlich haben wir ein ähnliches Wertegerüst und beide tragen wir Verantwortung für drei Kinder". Und ergänzend meinte Brand, "dass unsere politischen, konservativen Themen im Großen und Ganzen gleich sind - wir mögen uns aber auch über das Politische hinaus". Wenn man ihren Aussagen glaubt, gibt es zwischen dem Hessen und der Unterfränkin "keine Differenzen", mal abgesehen davon, dass Bär Bayern-Fan und Brand Anhänger des 1. FC Köln ist.
Zum Thema "Digitalisierung" ist Bär vor allem wichtig, dass flächendeckend - also zu 100 Prozent - 50 Mbit/s in jedem Haushalt erreicht werden. Da soll der ländliche Raum nicht hinten runterfallen. "Wie wollen wir in den nächsten Jahrzehnten leben - was Digitalisierung angeht? Wir haben da einen positiven Ansatz: Wir möchten in Freiheit und Fairness leben und den Menschen nicht nur das Negative aufzeigen, sondern besonders die positiven Aspekte näher bringen." Bei Brand stehen die Themen "Breitbandausbau" und "Ausbau Fulda - Frankfurt" im Vordergrund. "Mir ist schon bewusst, dass sich viele Bürgerbewegungen bilden. Ich möchte dennoch Fahrt in dieses Bahnprojekt bringen und glaube, dass der Ausbau eine strategische Zukunftsentscheidung für Fulda und ganz Hessen ist".
Moderator Alt fragte auch zum Bereich der Inneren Sicherheit nach - etwa "wie ernst die Abgeordneten die Politik von SPD und den Grünen nähmen". Die Antwort von Michael Brand: routiniert und immer mit einem Bezug zum heimischen Wahlkreis. ""Wir sollten der Polizei auf die Schulter klopfen für ihre gute Arbeit und sie nicht nieder machen. Wir haben eine Reihe von Anschlägen verhindern können - wir sind schon lange im Fokus von Terroranschlägen. Nehmen wir den Standort der Bundespolizei in Hünfeld - da tut sich eine Menge: mehr Personal, mehr Investitionen. Wir können stolz auf das sein, was von dort aus für Deutschland getan wird", so der Wahlkreis-Abgeordnete.
Es gab eine lebhafte Debatte zum Ausklang der Talkrunde, wenngleich nicht alle Themen ausführlich und ergiebig diskutiert werden konnten. Bär und Brand ist allerdings nicht nur gemein, dass sie als "bekennende Rhöner" mit T-Shirts im Partner-Look posierten, sondern dass sie sich auch auf das Wahlkampfjahr 2017 freuen. Und während die beiden Bundespolitiker ihre Zukunft mit guten Ergebnissen sehen, machten sie sich auch ein Wort des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama zu eigen: "The best is yet to come" also "Das Beste kommt erst noch" (Nina Sauer). +++