Helga Heidler gibt nach 42 Jahren die Leitung an Carolin van gen Hassend

14.01.17 - „Heute wird in diesem Gottesdienst Helga Heidler von ihrer Funktion als Kindergartenleiterin entbunden. Ein Amt, das sie seit dem Jahr 1974 mit großem Engagement wahrgenommen hat. Zugleich wird Caroline van gen Hassend als neue Kindergartenleiterin in ihren Dienst eingeführt“, so Pfarrer Manfred Hofmann am Sonntag in der Stadtkirche Ulrichstein. In seiner Predigt verdeutlichte Hofmann dann die vielfältigen Aufgaben einer Kindergartenleiterin daran, wie Gott die Kindergartenleiterin erschuf und er bereits den zehnten Tag Überstunden machte.

Da erschien ein Engel und sagte: „Herr, Ihr bastelt aber lange an dieser Figur!“ Der liebe Gott sprach: „Hast du die speziellen Wünsche auf der Bestellung gesehen? Sie soll pflegeleicht, aber nicht aus Plastik sein; sie soll 160 bewegliche Teile haben; sie soll Nerven wie Drahtseile haben, um mit 14 Mitarbeiterinnen und dem Chef gleichzeitig Kontakt zu halten. Sie soll einen Rücken haben, auf dem sich alles abladen lässt. Ihr Zuspruch soll alles heilen; sie soll sechs Paar Hände haben. Ein paar, um zu telefonieren, ein Paar, um am Computer zu sitzen und zu schreiben, um Formulare und Anträge auszufüllen, Stellungnahmen zu schreiben, ein Paar, um dort auszuhelfen, wo ein Paar Hände noch nötig sind.“ Da schüttelte der Engel den Kopf und sagte: „Sechs Paar Hände, das wird kaum gehen!“ „Die Hände machen Kopfschmerzen“, sagte der liebe Gott, „und die drei Paar Augen, die eine Kindergartenleiterin haben muss.“

„Gehören die denn zum Standardmodell?“ fragte der Engel. Der liebe Gott nickte: „Ein Paar, das durch geschlossene Türen blickt, um zu gewährleisten, dass die Mitarbeiterinnen sich auch immer an die Vorgaben und Absprachen halten. Ein Paar im Hinterkopf, mit dem sie sieht, was sie nicht sehen soll, aber wissen muss. Und natürlich noch die zwei Augen hier vorn, aus denen sie die Eltern ansehen kann, die wieder einmal mit einer Klage oder Beschwerde zu ihr kommen, und trotzdem sagen: Ich verstehe Sie – ohne dass sie ein einziges Wort spricht.“
„All die in dieser kleinen Schöpfungsgeschichte beschriebenen Tätigkeiten und noch vieles mehr zeigen die vielfältigen Tätigkeitsbereiche einer Kindergartenleiterin auf, die sie für ihren Beruf haben soll. Selbst der liebe Gott hatte große Schwierigkeiten, ein solch vollkommenes Modell zu erschaffen“, so Pfarrer Hofmann abschließend.

Er dankte der langjährigen Leiterin Helga Heidler für ihr großes Engagement und überreichte ein Präsent.
„42 Jahre sind eine lange Zeit, in der ich die Leitung des Kindergartens innehatte. In dieser Zeit gab es Höhen und Tiefen, ruhige und turbulente Zeiten. Es gab viele Veränderungen bei den Kindern und Eltern, in der pädagogischen Arbeit, bei den Öffnungszeiten, es gab bauliche Veränderungen im Haus, Erzieherinnen kamen und gingen, es gab neue gesetzliche Veränderungen und immer mehr Verwaltungstätigkeiten“, betonte Frau Heidler und dankte Allen für die gute Zusammenarbeit in dieser Zeit. Sie habe sich vor vielen Jahren für den Beruf der Erzieherin entschieden, weil sie gerne mit Kindern arbeiten wollte. In den letzten Jahren sei wegen der vielen Bürotätigkeiten leider sehr wenig Zeit dafür geblieben und so freue sie sich, dass sie die nächsten beiden Jahren ihrer Berufstätigkeit noch dafür nutzen könne, bei den Kindern zu sein und in der praktischen pädagogischen Arbeit tätig zu werden.

„Mir ist es besonders wichtig, offen und kreativ an neue Herausforderungen heranzugehen, mich in fachlicher Hinsicht kontinuierlich weiterzubilden, Sachverhalte kritisch zu hinterfragen und Lösungen zu finden“, so die neue Leiterin Carolin van gen Hassend. Sie wünschte sich eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern und den Kindern sowie mit den anderen Erzieherinnen, Pfarrer Hofmann und auch der Stadt Ulrichstein. Bürgermeister Edwin Schneider dankte Frau Heidler für deren langjährige Leitung des Kindergartens und wünschte ihr viel Freude an der weiteren Arbeit mit den Kindern. Der neuen Kindergartenleiterin Frau van gen Hassend wünschte er viel Glück und Erfolg in ihrer zukünftigen Tätigkeit und bot die Zusammenarbeit mit der Stadt an. (gr) +++