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Die Milseburg - auch "Perle der Rhön" genannt - mit der Rhönklub-Hütte auf dem Gipfel.... - Archivbild

HOFBIEBER "Eventeinrichtung" auf Milseburg?

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald will keine Bohrungen zulassen

18.01.17 - Die Sanierung der Milseburghütte und die geplante Versorgung mit Wasser- und Abwasser sowie Strom macht Bohrungen für die entsprechenden Leitungen notwendig. Obwohl der Landkreis Fulda den Antrag dafür noch gar nicht gestellt hat, sorgt sich bereits der hessische Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) darum, dass "die angestrebte Modernisierung eher dem Charakter einer Eventeinrichtung" entspreche und protestiert schon mal prophylaktisch.

Der SDW habe erfahren, dass an der im Naturschutzgebiet und in der Kernzone des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön gelegenen Milseburghütte grundlegende bauliche Veränderungen geplant seien. Anhand der Planungsunterlagen sei zu erkennen, dass es bei dem geplanten Vorhaben nicht um eine Sanierung gehe, die den Erhalt des ursprünglichen Charakters der mittlerweile 132 Jahre alten Berghütte zum Ziel hat. "Vielmehr wird nach unserer Einschätzung eine Modernisierung angestrebt, die eher dem Charakter einer Eventeinrichtung entspricht", schreibt der SDW-Vorsitzende Bernhard Klug.

Die Milseburg als einer der ältesten Naturschutzgebiete der Rhön besitze zusätzliche Schutzkriterien wie das NATURA 2000 Gebiet und sei 2011 wegen der großen zusammenhängenden Phonolithformationen und deren erd- und kulturgeschichtlichen Bedeutung als besonderes Geotop und als Kernzone des UNESCO- Biosphärenreservates Rhön durch das Regierungspräsidium Kassel ausgewiesen worden. "Die Schutzgemeinsschaft Deutscher Wald (SDW) Hessen sieht die beabsichtigten Bohrungen in die Gesteinsmasse zwecks Verlegung von Wasser- und Abwasserleitungen kritisch und verlangt dazu eine umfassende Untersuchung durch die dafür zuständigen Fachbehörden. Derart geplante Veränderungen bzw. Vorhaben passen nicht in die Kulisse der Kernzone des UNESCO Biosphärenreservates und werden von uns abgelehnt", heißt es abschließend.

Die Milseburghütte soll saniert und modernisiert werden .... ON-Archivbild: Julius Böhm

Rhönklub-Vorsitzender Jürgen Reinhardt zitiert in seiner Reaktion auf die Kritik des SDW den Hofbieberer Bürgermeister Markus Röder. Der habe zur Sanierung der Milseburghütte gesagt, da seien noch viele Gespräche auf noch vielen Ebenen zu führen. Doch die Versorgung der Hütte mit fließendem Wasser und Strom sei unabdingbar und der Mindestanspruch an heutige Gastronomie. "Man kann ja zur Zeit kein Kind unter 12 Jahren die Toilette allein benutzen lassen", beschreibt er den Ist-Zustand. Die Kritiker wüschen sich vermutlich alle noch am Brunnen im Freien, ironisiert Reinhardt die heftiger werdende Debatte.

Wenn der Antrag auf Bohrungen bei der Oberen Naturschutzbehörde eingereicht worden sei, folgten unweigerlich umfangreiche Prüfungen dieses Vorhabens, beruhigt Michael Conrad, Sprecher des Regierungspräsidiums Kassel. "Wir erteilen doch nicht leichtfertig irgendeine Genehmigung, sondern prüfen den vorliegenden Sachverhalt in aller gebotenen Sorgfalt." Denn wenn eine Genehmigung (oder die Ablehnung) erfolge, müsse die Entscheidung gerichtsfest sein - "das sind wir dem Antragsteller schuldig". (Carla Ihle-Becker) +++


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