"Ungewöhnliche Häufung" - Krebs-Mysterium in diesem Hochschul-Gebäude

19.01.17 - An der Hochschule in Fulda häufen sich laut Recherchen der BILD-Zeitung Krebserkrankungen von Mitarbeitern - geanuer gesagt im Gebäude 31 L, in dem die Fachschaft "Pflege und Gesundheit" beheimatet ist. Dekanin Prof. Dr. Dea Niebuhr bestätigte diese "ungewöhnliche Häufung an Erkrankungen" auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS am Mittwochabend. "Wir arbeiten mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, an der Aufarbeitung dieser Häufung. Bisher hat sich aber kein Zusammenhang mit dem Gebäude oder dem Arbeitsplatz herausgestellt", so Niebuhr.

Das Gebäude liegt direkt an der Leipziger Straße.

Laut BILD seien seit 2011 fünf weibliche und drei männliche Personen im Alter zwischen 34 und 66 Jahren an verschiedenen Krebsarten wie Gebärmutterhals-, Dünndarm-, Brust-, Prostata- und Augenkrebs erkrankt. Ein Mann sei gestorben. "Diese unterschiedlichen Arten von Erkrankungen sprechen aber ganz klar dafür, dass der Krebs nicht durch einen äußeren Einfluss induziert sein kann. Eine Krankheit wie Krebs verläuft nicht so einfach linear. Dennoch ist eine seriöse Aussage zu möglichen Ursachen noch nicht möglich", erklärt die Dekanin der Fachschaft "Pflege und Gesundheit".

Die Unfallkasse und der Betriebsarzt arbeiten schon länger an diesem Fall. "Wir haben hier an der Fakultät moderne Möglichkeiten, Belastungen durch Schad- oder Giftstoffe zu messen und zu erkennen. Bisher blieben alle Versuche aber ohne Ergebnis." Die ehemalige Kaserne wurde 2005 saniert. Untersuchungen haben weder im Boden, noch im Material Schadstoffe ausfindig gemacht. Aktuell bleibt die Krebshäufung im Gebäude 31 L ein Mysterium.

"Nochmals: Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen, um diese Fälle seriös aufzuklären", so Niebuhr, "auch ein Zufall ist möglich. Es gibt viele Risikofaktoren für die Entstehung von Krebs. Für die Schließung der Räumlichkeiten gibt es keinen Anlass." (Julius Böhm) +++