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FULDA Team wächst zusammen

Bildungsreise des Welcome In Wohnzimmers nach Berlin

23.01.17 - Der Begegnungsraum „Wohnzimmer“ der zivilgesellschaftlichen Initiative „Welcome In“ Fulda ist wirklich einzigartig: Ehrenamtliche mit und ohne Fluchterfahrung richten hier einen unkommerziellen Raum ein, in dem alle willkommen sind, egal, woher sie kommen, wie alt sie sind, welches Geschlecht oder wie viel Geld sie haben. Auf etwa 70 Aktive ist die Gruppe mittlerweile angewachsen. Gemeinsam wird viel renoviert und geplant, was in diesem Raum nach der im Frühling erwarteten Eröffnung alles geschehen könnte.

Im Laufe der gemeinsamen Arbeit wächst das Wohnzimmer-Team immer enger zusammen. Am vergangenen Wochenende machten etwa 25 Ehrenamtliche der Gruppe eine Bildungsreise nach Berlin, um sich mit der bewegten Deutschen Geschichte und dem politischen System der BRD auseinanderzusetzen. Dabei entstanden viele neue Eindrücke und Ideen.

„Das Wohnzimmer soll auch dazu beitragen, dass sich Menschen mit Fluchterfahrung in Deutschland heimischer fühlen. Dafür finde ich es unglaublich wichtig, sich auch mit unserer Geschichte zu befassen“, erklärt Sven Zimmermann. Basel Bsataio, der vor etwa einem Jahr aus Syrien nach Deutschland kam, blieb vor allem der Checkpoint Charlie im Gedächtnis: „Es war richtig interessant, Bilder von der damaligen Grenze zu sehen. Auch wenn es eine traurige Geschichte ist: Es ist gut, sich an die Menschen zu erinnern, die die Flucht wagten und sogar dabei getötet wurden.“ Für bedrückte Stimmung sorgte auch der Besuch des Holocaust-Mahnmals im Herzen der Stadt.

Ein weiterer Höhepunkt des Ausflugs war der Besuch des lebendigen Stadtviertels Neukölln: Junge Leute tummeln sich durch die Straßen und in den Cafés, arabische Schriftzeichen leuchten über Restaurants und Läden, es duftet nach Kardamomkaffee, gebratenen Halal-Hähnchen und kulturellem Miteinander. „Vielfalt kann richtig schön sein, ich denke, das können wir von Berlin lernen.“, sagte Jochen Schiersch. Aber nicht nur dort fanden sich so einige Inspirationen, sondern auch in der „Neuen Nachbarschaft Moabit“, einem dem Fuldaer Wohnzimmer ähnlichen Kulturzentrum in Berlin. Dort kam es zum Austausch mit den Gründern des Projekts, und gemeinsam entstanden viele neue Ideen für Fulda.

Der Ausflug endete am Sonntag mit einer Führung durch das Reichstagsgebäude, was eifrig durch die Kameras der Wohnzimmer- Crew festgehalten wurde. „Der Bundestag hat mir wirklich am besten gefallen - im Iran oder in Afghanistan wäre Fotografieren da gar nicht zulässig gewesen.“, bemerkte Reza Atapour. Der Andachtsraum des Bundestages, der durch verschiedene Symbole alle Weltreligionen vereinen soll, blieb Vielen im Gedächtnis, so auch Samer Alamiru aus Syrien: „Die Idee ist einfach toll, weil sie die Notwendigkeit von Gleichheit und gegenseitigen Respekt zwischen Menschen, Kulturen und Religionen in einem Raum verdeutlicht.“

Mit viel Tatendrang im Gepäck ist die Gruppe nun zurück in Fulda und werkelt an der Gestaltung des „Wohnzimmers“. Die Planungsgruppe freut sich, bald viele neugierige Gäste in den Räumen in der Robert Kircher Straße 25 begrüßen zu dürfen. Mehr Informationen zum Wohnzimmer gibt es auf www.wohnzimmer-fulda.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/WelcomeInWohnzimmer . +++


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