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Mojtaba Rezaei Garkani kam aus dem Iran als Flüchtling nach Deutschland - Fotos: privat

FULDA Erwachsenenkonfirmation im Bonhoefferhaus

„Besser ein Christ auf der Flucht als gar kein Christ“

25.01.17 - Das seltene Fest der Konfirmation eines Erwachsenen fand am 15. Januar 2017 im Bonhoefferhaus Fulda statt. Mojtaba Rezaei Garkani war der Konfirmand, der als Flüchtling aus dem Iran im Jahr 2014 nach Deutschland kam und sich einige Monate später evangelisch taufen ließ.

„Damals war ich zwar bereits über dreißig Jahre alt, aber in meinem Wissen über das Christentum noch wie ein Baby“, gibt Garkani als Beweggrund für die Konfirmation an. Ihm gehe es darum, dass er sich genau wie junge Konfirmanden zu Jesus Christus bekennen kann, wenn er sich genug im christlichen Glauben auskennt. Dass der erwachsene Konfirmand genug Wissen angesammelt hat, bestätigt Pfarrer Marvin Lange: „Er hat nicht nur einen Glaubenskurs für persische Flüchtlinge übersetzt und immer wieder mit mir über Glaubensfragen diskutiert, sondern er hat auch über fünfzig Unterrichtsstunden in Kirchengeschichte und Theologie genommen.“

Im Januar ließ sich Garkani von Pfarrer Marvin Lange konfirmieren

Auf Youtube stieß der Konvertit auf einen persischen Professor für evangelische Theologie in Amerika, der ihm in seiner eigenen persischen Sprache weit mehr als nur die Grundlagen des Christentums beibrachte. Der Pfarrer staunt: „Das, was Mojtaba Garkani da gemacht hat, ist ein Schnellkurs Theologie auf Hochschulniveau und geht weit über die normalen Anforderungen heraus, die wir Pfarrer an Konfirmanden stellen können. Eine Diskussion über die Kirchenväter und die Frage nach Auslegungsmethoden kann man mit Jugendlichen meist ja noch nicht führen.“
Erste Bekanntschaft mit dem Christentum machte Garkani im Iran in den dort verbotenen Untergrundkirchen und Hauskreisen sowie mit christlichen Texten, die er im Darknet bezog und mit Gleichgesinnten austauschte.

Zurück kann er nicht mehr, da in dem streng islamischen Land auf Glaubenswechsel die Todesstrafe droht. Ob sich seine Hinwendung zum Christentum und damit verbunden auch der Bruch seiner Familie mit ihm gelohnt habe, war immer wieder eines der Themen im Gottesdienst. Bei allem Frust über die unsichere Situation – das Asylverfahren ist noch nicht abgeschlossen – ist Garkani stolz darauf, Christ geworden zu sein: „Sicher ist das alles sehr traurig; ich habe eine kleine Tochter im Iran und hatte eine gut laufende Firma für Haussicherheitstechnik und Alarmanlagen. Aber besser ein Christ auf der Flucht als kein Christ. Mit dem Christentum habe ich den Frieden gefunden, den ich zuvor nicht kannte.“ +++


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