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PHILIPPSTHAL (W.) Spezialkräne in Aktion

82 Tonnen-Verdampfer im K+S-Werk Hattorf sicher eingehoben - 180 Mio. Projekt

08.02.17 - Rund um das Kali-Bergwerk in Hattorf (Gemeinde Philippsthal) herrschte heute Ausnahmezustand. Ein 82 Tonnen schwerer "Verdampfer" wurde in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vom "benachbarten" Hersteller Messer aus Heringen-Lengers zum K+S-Werk Hattorf gebracht - auf den gut sieben Kilometern gab es aber einige Komplikationen. Seit 8:30 Uhr wurde der überdimensionale "Verdampfer" in 41 Meter Höhe mit Spezialkränen montiert - das dauerte einige Stunden.

Als der Schwertransport auf die Landstrasse auffahren wollte, kam es zu einem technischen Defekt an der Steueranlage für die Hinterachsen. Ausgerechnet zwischen einer Verkehrsinsel in Heringen blieb der LKW liegen und die Polizei musste die Straße zwischen dem Stadtteil Lengers und Heringen voll sperren. Die Reparaturarbeiten und die Vollsperrung dauerten bis vier Uhr. 

Fotos: Gerhard Manns

Fast angekommen in 41 Meter Höhe: der 82-Tonnen-Verdampfer wird eingehoben ...Foto: Klaus Dehnhard

Der Koloss ist da

Bei dem elf Meter hohen "Verdampfer" handelt es sich um eine Aufbereitungsanlage, die die sogenannte Kainitkristallisation mit anschließender Flotation, kurz KKF, durchführt. Dieser Prozess soll ab 2018 die Salzwassermenge am Werk Hattorf um 1,5 Millionen Kubikmeter jährlich reduzieren und auch zusätzliche Wertstoffe für die Produktion von Düngemitteln gewinnen. Der Düngemittelriese K+S nimmt für die Anlage rund 180 Millionen Euro in die Hand - die größte Einzelinvestition, die das Unternehmen je in Deutschland getätigt hat.

"Der Bau der KKF-Anlage markiert einen weiteren Meilenstein in den Bemühungen von K+S, das Flusssystem Werra-Weser im Sinne der Umwelt nachhaltig zu entlasten und zugleich die Zukunftsfähigkeit der Arbeitsplätze und Standorte im hessisch-thüringischen Kalirevier zu sichern", schreibt K+S zu dem Projekt. Unter vielfältigen Herausforderungen wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass diese neue Aufbereitungsanlage am Standort Hattorf im Jahr 2018, wie vom Unternehmen angekündigt, an den Start gehen kann.

 Gerade in Zeiten nicht ausreichender Entsorgungswege und der Abhängigkeit von der Wasserführung der Werra komme der KKF-Anlage eine besondere und zukunftsträchtige Bedeutung zu, so Werksleiter Roland Keidel: „Die KKFAnlage wird die Salzabwassermenge des Werkes um weitere 1,5 auf dann 5,5 Millionen Kubikmeter jährlich reduzieren und auch zusätzliche Wertstoffe für die Produktion von Düngemitteln gewinnen. Damit markiert die Anlage einen weiteren Meilenstein in den Bemühungen von K+S, das Flusssystem Werra-Weser im Sinne der Umwelt nachhaltig zu entlasten. Gleichzeitig vermindert die KKF das Risiko, dass es an den Standorten des Werkes Werra im hessisch-thüringischen Kalirevier ab 2018 zu Produktionseinschränkungen kommt, da die Abwassermenge nochmals deutlich vermindert wird.“

Die meisten Apparate für die KKF-Anlage mussten als Schwer- und Nachttransporte von der Firma CC Bäuml mit Sitz in Schlitz/Vogelsberg angeliefert werden. Der weltweit größte Teleskopkran, der selbst auf 15 Tiefladern angeliefert wurde und bei so manchem gestandenen Mann ein Leuchten in den Augen hervorrief, hievte die Schwergewichte langsam und ruhig nach oben und setzte sie in 41 Metern Höhe passgenau in die Anlage. „Es ist eine besondere Herausforderung, Apparate dieser Größe und dieses Gewichtes in einer derartigen Höhe einzuhängen“, erklärt Teilprojektleiter Matthias Jacob, „und für einen beteiligten Ingenieur ist ein solches Projekt ein richtiger Glücksgriff.“

 Im gesamten Werk Werra fallen derzeit 7 Millionen Kubikmeter Prozess- und Haldenwasser pro Jahr an. Eine Teilmenge mit entsprechendem Wertstoffgehalt – 3 Millionen Kubikmeter salzhaltige Lösung aus vorgelagerten Produktionsprozessen am hessischen Standort Hattorf und am thüringischen Standort Unterbreizbach – kann in der KKF verwertet werden. Möglich macht das eine neue Technik, die maßgeblich K+S-Forscher über gut vier Jahre zur Betriebsreife entwickelt haben. Ein weiterer entscheidender Vorteil verglichen mit anderen Verfahren ist der wesentlich effizientere Einsatz von Energie bei der Verdampfung.  +++


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