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- Fotos: Marion Eckert

OBERELSBACH Fasching wie in Köln

Maskenfastnacht lockt hunderte Besucher in die Rhön

13.02.17 - Die vierte Rhöner Maskenfastnacht auf dem Oberelsbacher Marktplatz lockte hunderte von Zuschauern in die Rhön, die sich das ungewöhnliche Treiben nicht entgehen lassen wollten. Schon lange bevor der Maskenzug durch die Oberelsbacher Gassen führte, war die Stimmung auf dem Marktplatz prächtig. Sonja Rahm hatte dem Publikum tüchtig eingeheizt, es wurde geschunkelt und getanzt. „Lass sie nur nicht kalt werden“, ermunterte sie den Alleinunterhalter einen Faschingshit nach dem anderen zu spielen. „Hier ist es wie in Köln. Alle warten auf den Umzug“, rief Rahm kurz vor dem Höhepunkt des Spektakels.

Die Weisbacher Blaue Jüde machten den Anfang. Farbenprächtig sind die anzuschauen mit ihren weißen Hosen und blauen Hemden, den weißen feinen Masken und dem Hut, der mit Buchs und bunten Bändern geschmückt ist. Doch Vorsicht. Die Klatschen, die sie in Händen tragen, können auf Schultern und Beinen recht unangenehm wehtun. Das musste auch Bürgermeisterin Birgit Erb zu spüren bekommen. Unerkannt, unter einer Maske verborgen, nutzte mancher die Gelegenheit, der Bürgermeisterin einen Hieb zu versetzen oder sie einmal tüchtig zu schütteln. Sie nahm es mit Humor und freute sich über die Begeisterung der rauhen Gesellen. Zu den Weisbacher gehören auch individuelle Gestalten, wie das Schlappmaul, Aaron und Mose und die Heppelgeis.

Deutlich grober wirken die Verkleidungen der Oberelsbacher Strohmänner. Alte Arbeitskleidung wird mit Stroh ausgestopft, mit Ruten, Holzknüppeln, ja ganzen Zaunpfählen und Ketten sind sie bewaffnet. Ihren Drohgebärden ließen sie gerne auch mal Taten folgen, was mancher Zuschauer zu spüren bekam. Majestätischer wirken die Spanmänner, deren Anzüge über und über mit Hobelspänen versehen sind. Sie und die Strohmänner sind typisch für die Oberelsbacher Fasenacht.

Bunt und lustig, wie Magier mit spitzen hohen Hüten und leuchtendem Flickengewand, so sehen die Ginolfser aus. Aber auch sie waren nicht zu unterschätzen und trieben mit ihren Ruten und Stecken ihr Unwesen. Schließlich noch die Unterelsbacher. Sie hielten Fasenachtklatschen in der Hand. Auf den ersten Blick wirkten sie mit ihren Tanzparnterinnen an der Seite sehr gediegen, doch auch sie konnten austeilen. Zu Gast waren aus der hessischen Faschingshochburg Herbstein der Bajazz mit dem Springerzug, die ihren historischen Springertanz im Faschingszug und später vor der Bühne zeigten.

Was wäre die Maskenfastnacht ohne eine Fastnachtspredigt von Fredi Breunig. Die große Weltpolitik mit Trump und Brexit, aber auch Neustädter und Oberelsbacher Themen beleuchtete er mit seinem ganz eigenen Humor. Zunächst mal Trump. Die große Überraschung für Politiker.

„Er macht nach der Wahl, was er vor der Wahl gesagt hat. So geht das nun wirklich nicht.“ Von einer Sensation ging es zur anderen, doch auch die Rhön hat Sensationen zu bieten. „Am Kreuzberg wurde eine Frau unter den drei Kreuzen von einer Kreuzotter gebissen.“ Oder: „Frank Beckenbauer wurde in Neuscht operiert. Hoffentlich hat er gescheit was zu essen bekommen?“, sorgte sich Breunig. Es sei beruhigend, im Landkreis Rhön-Grabfeld zu wohnen. Immer wieder fühle er sich sich wohl, wenn die Zeitungen keine anderen Meldungen bringen als: „Jugendliche beim Rauchen erwischt“. Empörend sei ja nur, dass das Bayerische Fernsehen keinen Brennpunkt sendete und der Innenminister seinen Urlaub nicht unterbrach.

Steg über die Brend. Stadthalle und der Kreisel in Bad Königshofen. Eine absolute Fehlinvestition, die Königshöfer seien mit so neumodischem Zeug vollkommen überfordert. „Wo ist der Landrat?“, fragte sich Breunig und vermutete ihn unter der Maske des „Hanswurscht“, konnte das Rätsel letztlich aber nicht lösen.

Ja und was ist in Oberelsbach so los? Die Dachrinne am Rathaus, war schon einmal Thema in der Fastnachtspredigt und nun wird das ganze Rathaus saniert. Da hat die Bürgermeisterin gut gefolgt. Mobilfunk in Oberelsbach, die Bürgermeisterwahl mit über 86 Prozent und natürlich die digitalen Wasseruhren. Der Fastnachtsprediger warnte eindringlich vor der Automatisierung im Haus. „Der Opa hat einen Herzschrittmacher und wenn er hustet geht die Garage auf.“

„So, das Programm sieht jetzt den Rathaussturm vor. Ihr werdet da jetzt rausgeschossen“, kündigte Fredi Breunig an. Das Wehren der Bürgermeisterin und ihrer Gemeinderäte war vergeblich. Die Ginolfser Kanonenschüsse und die Oberelsbacher Strohmänner machten den Weg mit Gewalt frei. Die Narren stürmten das Rathaus, die Bonbons, die die Politiker warfen, waren eine nette Zugabe. Mit Grußworten der Bürgermeisterin und der politischen Ehrengäste, gemeinsamen Tanz auf dem Marktplatz und viel guter Laune klang die Maskenfastnacht schließlich aus. +++


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