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Amtsleiterin Anja Püchner und Kreislandwirt Andreas Kornmann verabschieden Dr. Jörg Hüther (Mitte) mit einem Präsent - Fotos: Dieter Graulich

ALSFELD Landwirtschaft in schwierigem Fahrwasser

Die Düngeverordnung auf dem Weg in die Zielgerade

20.02.17 - „Nicht nur Milch-, Getreide- und Schweinepreise bereiten uns derzeit große Probleme, sondern auch die politische und gesellschaftliche Diskussion über die Landwirtschaft sorgt dafür, dass wir uns in einem schwierigen Fahrwasser befinden“, so Kreislandwirt Andreas Kornmann bei der Ortslandwirteversammlung im Landgasthaus „Zum Schäferhof“ im Alsfelder Stadtteil Eudorf.

Die gut ausgebildeten Landwirte würden derzeit auch unter dem „Jogi Löw Syndrom“ leiden: „Wir machen einen guten Job, aber 80 Millionen Menschen wissen es besser“, so Kornmann. Die Landwirtschaft produziere was der Bürger fordere, allerdings seien deren Forderungen immer schneller, als der Verbraucher mit seinen Einkaufsgewohnheiten nachkomme. Bei allem Drang nach Veränderungen, dürfe die Landwirtschaft aber nicht zum Testbetrieb werden.

Lediglich aus dem Bereich Geflügelhaltung gab es neue Informationen von Dr. Robert ...

Von der Politik erwartet der Kreislandwirt Verlässlichkeit und gegenseitiges Verständnis und eine Versachlichung der Diskussion. Scharfe Kritik richtete Kornmann an die sehr kostspielige Plakataktion von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit dem „Bauernregel“. Hier seien Stammtischparolen auf Plakatwände geschrieben worden. Dies zeige deutlich wie niedrig die Hemmschwelle der Verantwortlichen in einem Wahljahr liege.

Landrat Manfred Görig ging in seinem Grußwort auf die Veränderungen beim ehemaligen Amt für den ländlichen Raum und Daseinsvorsorge ein, das jetzt „Amt für Wirtschat und den ländlichen Raum“ heiße. Neue Amtsleiterin sei seit dem 9. Juli des Vorjahres Anja Püchner und Dezernent Dr. Jens Mischak. Das Amt sei um das Sachgebiet Wirtschaftsförderung und Tourismus erweitert worden.

Über 180 Ortslandwirte und Mitglieder des Gebietsagrarausschusses waren anwesend ...

Interessante Zahlen hatte Görig zur Einzelbetrieblichen Investitionsförderung in 2016 bei elf Baumaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro, konnte eine Million Euro an Zuschuss realisiert werden. 1463 Antragsteller erhielten an Direktzahlungen 17,627 Millionen Euro. Drei Millionen Euro gab es für Agrarumweltmaßnahmen, wie Ökolandbau und alle sonstigen ökologische Leistungen. Die Ausgleichszulage 2016 bezifferte er mit 2,066 Millionen Euro und die Sonderzahlung AGZ im Sommer 2016 mit 696.754 Euro. 60 Milchviehbetriebe eine Milchverringerungsbeihilfe für 740.000 kg Milch gestellt.

Unterstützung für die Forderungen der Landwirtschaft sicherten auch CDU-Landtagsabgeordneter und Vorsitzender des Vogelsberger Kreisbauernverbandes Kurt Wiegel und Eva Goldbach, Landtagsabgeordnete von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Wir beide sind zwar nicht immer einer Meinung, schaffen es aber gemeinsam einen Weg zu finden“, so Goldbach.

Grußworte richtete auch Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel an die Ortslandwirteversammlung. ...

Zum Thema „Die Düngeverordnung auf der Zielgeraden“ referiert dann Dr. Jörg Hüther vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Er zitierte zu Beginn seines über 70 Folien umfassenden Vortrages aus dem Handbuch des Vereins Deutscher Großhändler in Dünge- und Kraftfuttermittel aus dem Jahre 1919: „Die Überfülle von Verordnungen hat wohl in keinem Wirtschaftszweig ein solches Höchstmaß erreicht wie in dem Verkehr mit Getreide-, Futter- und Düngemitteln..“. Dies sei auch heute noch so. Von Seiten der Europäischen Union gebe es zur Zeit Besorgnis über die Entwicklung der Wasserqualität in Deutschland. Die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie würden nicht in angemessenem Zeitrahmen erreicht und eine deutliche Verbesserung der derzeit geltenden Maßnahmen sei erforderlich.

Deshalb würde unter anderem ein Verbotszeitraum für das Ausbringen von Festmist erforderlich, die Dauer der Verbotszeiträume sei jedoch noch nicht zufriedenstellend und außerdem müsse eine Lagerkapazität für mehr als sechs Monate geschaffen werden. Im Anschluss informierte Dr. Robert Riße über Aktuelles vom Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz Vogelsberg. Wesentliche Änderungen seien nicht eingetreten nur in Sachen Stallhaltung beim Geflügel habe sich etwas geändert.

Abschließend erhielten die rund 180 anwesenden Ortslandwirte und Gebietsagrarausschussmitglieder die wichtigsten Informationen über die Digitale Antragstellung des Förderantrages sowie aus den Cross Compliance/Umweltbereich. Kornmann dankte den Mitarbeitern des Amtes für Wirtschaft und den ländlichen Raum für die sehr gute Zusammenarbeit mit den Landwirten bei der Antragsannahme zur Agrarförderung. Den anwesenden Ortslandwirten wurden im Laufe der Versammlung wieder umfangreiche Informationsmaterialien ausgehändigt. grau

 

 


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