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In Bad Hersfeld wird derzeit an einem Radverkehrskonzept gearbeitet. - Fotos: Stefanie Harth

BAD HERSFELD Kein ideales Pflaster für Radler

Lullusstadt ist zu autogerecht: Radverkehrskonzept ins Rollen gebracht

11.03.17 - Die Festspielstadt ist kein ideales Pflaster für Radler. Gefahrenstellen, verblasste Markierungen, Schlaglöcher, Hindernisse, fehlende Querungshilfen, verwirrende Beschilderungen, unkomfortable „Parkmöglichkeiten“, Wege, die im Nirgendwo enden: diese Mängelliste ließe sich schier unendlich fortsetzen. Seit Jahren präsentiert sich Bad Hersfeld äußerst Radfahrer-unfreundlich. Das soll sich jedoch ändern: Gemeinsam mit dem Landkreis, Hessen Mobil, der Polizei, dem hiesigen Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), dem örtlichen Fahrradhandel, den politischen Gremien und dem Planungsbüro LK Argus erarbeitet die Stadt ein Radverkehrskonzept.

Radfahrer haben in der Festspielstadt keinen guten Stand.

Einen Sachstandsbericht lieferten am Donnerstagabend Martin Bode, Fachbereichsleiter Technische Dienste, und Diplom-Geograph Holger Heering in der Bad Hersfelder Stadthalle. Rund 30 passionierte (Hobby-)Radfahrer hatten sich eingefunden, die auf Verbesserungen warten und sich aktiv – aufgeteilt in Arbeitsgruppen – an der Weiterentwicklung des Radverkehrskonzeptes beteiligen wollen. Eines der erklärten Ziele ist es, das Radroutennetz auszubauen. Hierbei liegt der Fokus auf eine zweckmäßigere, annehmlichere Erreichbarkeit von Schulen, Kindergärten, Kliniken, Kulturstätten, öffentlichen Einrichtungen und Naherholungsgebieten. In den Blickpunkt rücken beispielsweise das Areal rund ums Klinikum, Homberger Straße, Frauenberg, Lappenlied, Johannesberg und Hohe Luft.

Die "Parkmöglichkeiten" für Drahtesel sind in die Jahre gekommen.

Die Radwege R1 und R7 prägen das Netz.

Blick aufs Schloss Eichhof.

Fußgänger, Radler und Autofahrer – das birgt Konfliktpotential. „Die Stadt ist zu autogerecht“, sagte Martin Bode. Radfahrer müssten im Straßenverkehr als vollwertige Partner akzeptiert werden. Wie Holger Heering vom Planungsbüro LK Argus erläuterte, wurden zwischen 2012 und 2014 49 Unfälle mit Radfahrerbeteiligung gemeldet. Acht Schwerverletzte hätte es gegeben. „Das hört sich zwar wenig an, ist aber gemessen an der geringen Anzahl von Radlern, die in Bad Hersfeld zu verzeichnen ist, bedenklich. Häufig „knalle“ es beim Einbiegen in Straßen.

Als Gefahrenstelle erweist sich das Tor zum Kurpark.

Brennpunkte sind vor allem die Strecke am Pulverturm, die Unterführungen im Bereich Peterstor und Picasso-Kreuzung, der Stadtringverlauf Gerwigstraße/Nachtigallenstraße, die Breitenstraße, die Meisebacher Straße, die Kiefernallee am Johannesberg und das Tor zum Kurpark. Ein weiteres Defizit ist, dass im Innenstadtbereich etliche Einbahnstraßen für Radfahrer nicht freigegeben sind. „Die Durchlässigkeit des Kernstadtbereichs für den Radverkehr ist mangelhaft“, brachte es ein Infoveranstaltungs-Teilnehmer auf den Punkt. Radler seien in der Lullusstadt schlicht und ergreifend unterrepräsentiert. Es bestehe erheblicher Nachholbedarf.

Es scheint sich abzuzeichnen, dass alle Beteiligten vor einer Riesen-Herausforderung und Mammut-Aufgabe stehen. Die Verkehrssicherheit soll erhöht, das Radwegenetz optimal ausgebaut und der „Drahtesel“ als Verkehrsmittel im Alltag in den Blickpunkt rücken. Kräftig müssen Stadt und engagierte Bürger – sprich: alle, die am Radverkehrskonzept mitwirken, – in die Pedale treten, um ihr Reiseziel zu erreichen. Mehr Infos demnächst unter http://www.bad-hersfeld.de/start.html. (Stefanie Harth) +++


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