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Bürgermeister Edwin Schneider und Revierleiter Peter Kraus bei der Baumpflanzung am „Köppel“, die von Forstwirt Erwin Köhler und Arbeitern einer slowakischen Forstfirma durchgeführt wird. - Foto: Dieter Graulich

ULRICHSTEIN "Tag des Waldes"

Bürgermeister Schneider informierte sich über Kulturarbeiten im Stadtwald

22.03.17 - Ein Besuch in den Wäldern rund um Ulrichstein lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Die verschiedenartigen Waldtypen machen zusammen mit denen, durch Hecken gegliederten, landwirtschaftlichen Flächen den Reiz der Vogelsberger Landschaft aus.

Dunkle Fichtenforste wechseln mit lichteren Buchen-, Bergahorn-, Erlen- und Birkenwäldern ab. Waldränder werden dabei von einzelnen Altbuchen, Eichen, Eschen, Kirschen und Birken geprägt. Gerade im Frühjahr zeigen sich die verschiedenen Baumarten dem aufmerksamen Betrachter in ihren unterschiedlichen Grüntönen. Seit dem Jahrhundert-Orkan „Kyrill“, der vor 10 Jahren über den Vogelsberg hinwegtobte, finden sich neben geschlossenen Waldbeständen auch viele Kulturen und Jungwuchsflächen. Auf ihnen wächst der Wald von Morgen heran, so Revierleiter Peter Kraus im Gespräch mit unserer Redaktion.

Prägend sind hier vor allem Mischkulturen aus Nadel- und Laubholz. Je nach Standort, der von Klima und Boden bestimmt wird, werden dabei vor allem Fichte, Douglasie, Bergahorn, Buche, Roteiche, Eiche und Roterle gepflanzt. Eine natürliche Verjüngung, von den auf den Flächen noch vorhandenen Samenbäumen, werden gerne in die Kulturen mit einbezogen. Baumarten, wie Eberesche und Birke, bilden oft einen sog. Vorwald, in dessen Schutz beispielsweise Buchen und Bergahorne besser wachsen können.

Langfristig entstehen durch diese Maßnahmen arten- und strukturreiche Mischwälder, die eine bedeutend bessere Bestandesstabilität erreichen werden als Nadelholzreinbestände und die Wälder unanfälliger gegen den sich schon abzeichnenden Klimawandel machen. Dabei ist schon rein optisch die Artenvielfalt bzw. Diversität in den Kulturen, vor allem im Herbst, an ihrer verschiedenfarbigen Ausprägung des Herbstlaubes erkennbar. Auf diese Art und Weise wurden im Bereich der Revierförsterei Ulrichstein über 350 Hektar in der letzten Dekade im Staats-, Kommunal- und Privatwald neu begründet, davon allein rund 130 Hektar im Bereich des Stadtwaldes Ulrichstein.

Dabei ist die Kulturbegründung auf den überwiegend eutrophen, also nährstoffreichen, Böden nicht einfach. Die meist üppige Begleitflora, die oft aus Landreitgras, Brombeeren und Weide besteht, hat eine stark verdämmende Wirkung auf die jungen Bäumchen und konkurriert mit ihnen um Licht, Wasser und Nährstoffe. Nachbesserungen, die dem Ersatz der ausgefallenen Bäumchen dienen, das Freistellen gegen verdämmende Vegetation und der Schutz der Kulturpflanzen gegen den Verbiss des Rehwildes erfordern hohe Aufwendungen über mehrere Jahre.

"Die Forderung nach einem möglichst hohen finanziellen Beitrag des Stadtwaldes zum Haushalt der Stadt Ulrichstein darf nicht zu einer Vernachlässigung des ökologischen Grundgedankens in der Bewirtschaftung unseres Stadtwaldes führen", so Bürgermeister Edwin Schneider. Ziel ist es den Flächenanteil beim Laubholz bei 35 Prozent zu halten und auf den verbleibenden 65 Prozent standortgerechtes Nadelholz zu begründen, um auch den nächsten Generationen ein angemessenes Einnahmepotential zu ermöglichen.

Als Vorsitzender der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Westlicher Vogelsberg weiß Bürgermeister Edwin Schneider von was er spricht und pflanzte zum „Internationalen Tag des Waldes“ bei einem Ortstermin im Ulrichsteiner Gemarkungsteil „Köppel“ eine Fichte. In den kommenden Wochen setzt die Stadt Ulrichstein dann die Imagekampagne „Der Wald hat tausend Gesichter“ mit weiteren Aktionen fort. (gr) +++

 


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