Feuerwehren atmen auf, mit einfachsten Mitteln die digitale Funklöcher gestopft

01.04.17 - Für Feuerwehr und Polizei sowie den Rettungsdienst, also alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS), ist es aus einsatztaktischen Gründen erforderlich, in bestimmten Gebäuden und Bauwerken (Objekte) eine ausreichende Funkversorgung zu garantieren. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn von diesen Objekten eine besondere Brand- oder Explosionsgefahr ausgeht, durch die im Schadensfall eine größere Anzahl von Menschen oder erhebliche Sachwerte gefährdet werden oder bei denen zur Gewährleistung der Sicherheit bzw. der Ordnung der Besucher eine regelmäßige oder ständige Anwesenheit der Polizei erforderlich ist.

Die erste Antenne sitzt, Torsten Wennemuth beim Kabel verlegen

Zur Vorgeschichte

Dazu zählen auch im Landkreis Hersfeld-Rotenburg die Kliniken, Parkhäuser usw.
Auch das zurzeit im Bau befindliche Parkhaus am Klinikum und natürlich auch das Klinikum Bad Hersfeld selbst mit den Gebäuden, die mit zusätzlichen sogenannten Repeatern ausgestattet werden müssen, damit der digitale Funkempfang überall im Gebäudekomplex gewährleistet ist.

Ein Erfinder und Tüftler

Das Klinikum ist in der glücklichen Lage und hat in seinem Mitarbeiterstab den Brandschutzbeauftragten Torsten Wennemuth, der auch gleichzeitig Kreisausbilder für den Sprechfunk bei der Feuerwehr ist, also einen sehr kompetenten Mann, der auch gerne mal experimentiert und tüftelt. Er befasst sich schon seit geraumer Zeit mit den Problemen, die es nach wie vor noch beim Digitalfunk gibt. Er kann jetzt aber eine Richtungsweisende, ja man muss schon sagen, eine revolutionäre Erfindung präsentieren. Statt der Anschaffung von teuren Repeatern, die für das Klinikum mit kostspieligen Anschaffungen verbunden wären, hat Torsten Wennemuth ein simples und einfaches System entwickelt, das in diesen Tagen mit Erfolg erprobt wurde.

Wichtig ist, dass keine Unbefugten an die Antennen dran kommen

Fachmännische Hilfe leistete Sven Ringer von der Fa. Willich aus Bebra. ...

Beim ersten offiziellen Test im neuen Parkhaus unterhalb des Klinikums Bad Hersfeld war natürlich OSTHESSEN|NEWS, das Nachrichtenportal Nummer eins in der Region vor Ort und konnte sich beim Funktionstest davon überzeugen, dass alles einwandfrei funktioniert. Mit dabei war der kaufmännische Leiter und Prokurist Sascha Sandow, als Vertreter der Geschäftsleitung des Klinikums und der war sehr zufrieden mit der Arbeit von Torsten Wennemuth. Er habe dem Klinikum mit seiner Erfindung immense Anschaffungskosten für die teuren Repeater gespart. Im Klinikum selbst braucht man zurzeit noch keine dieser Einrichtungen, da der ganze Komplex wesentlich höher und auf dem Berg liegt.
Genauso äußerte sich der für die Öffentlichkeitsarbeit des Klinikums zuständige Werner Hampe, weil mit diesem System auch der Handyempfang im Gebäude wesentlich verbessert werden konnte.

Sehr stolz auf ihren Kreisausbilder Torsten Wennemuth ist auch Kreisbrandinspektorin Tanja Dittmar, dieser habe wieder mal bewiesen, dass auch ohne großen finanziellen Aufwand und mit einfachen Mitteln Probleme gelöst werden können. Man habe das System getestet und es klappt hervorragend.

Das System und was man dazu braucht

Torsten Wennemuth braucht nur ganz normales Antennen-oder Elektrokabel und verbindet dieses mit einer ausgedienten vier-oder zwei Meterband Antenne. Wichtig dabei ist, dass die Antennen miteinander verbunden werden und immer so im Stockwerk angebracht werden, dass sie nicht für Menschen zugänglich sind und möglichst in Richtung der Basisstation ausgerichtet werden. Energie wird dazu nicht benötigt, da durch das verlegte Antennenkabel und die Antennen das Funksignal an die Basisantenne außerhalb des jeweiligen Gebäudes weitergeleitet wird.

Deswegen rufen Tanja Dittmar und Torsten Wennemuth alle Feuerwehren im Kreis auf, die alten Antennen für die analogen Funkgeräte nicht wegzuwerfen, sondern im Brandschutzamt bei Tanja Dittmar oder im Klinikum bei Torsten Wennemuth abzugeben, damit diese noch bei anderen Gebäuden gleicher Bauart eingesetzt werden können.
(Gerhard Manns) +++