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Rosemarie Larbig (63) und Ferdinand Grösch (69) gehören zum Freiwilligen Polizeidienst beim PP Osthessen. - Fotos: Julius Böhm

REGION Bald auch in Eichenzell

Rosemarie Larbig und Ferdinand Grösch sind freiwillige Polizisten

30.03.17 - Osthessen ist eine sichere Gegend. Das beweisen die Einsatzzahlen und Statistiken der Polizei. Dennoch leidet das subjektive Sicherheitsgefühl deutschlandweit, weil Bedrohungen wie globaler Terror näher zu rücken scheinen. Ein Mittel gegen diesen gefühlten Trend: der freiwillige Polizeidienst.

Am Montagnachmittag machen sich Rosemarie Larbig (63) und Ferdinand Grösch (69) auf den Weg vom Polizeipräsidium Osthessen in Richtung Stadt. Mit dunkelblauer Uniform und Schildkappe sehen sie aus wie Polizeibeamte - tatsächlich sind die beiden ehrenamtlich im freiwilligen Polizeidienst aktiv. Und das schon seit fast 20 Jahren.

"Man braucht das Helfersyndrom, wenn man diesen Job macht", sagt Larbig, die gelernte Krankenschwester ist. Die Aufgabe der Beiden: beobachten und melden, sobald ihnen etwas auffällt. "Wenn es dann erforderlich ist übernehmen die Polizeibeamten. Wir greifen nicht ein", erklärt Grösch, der der allererste freiwillige Polizist der Region war.

Doch es sind nicht nur die von ihnen gemeldeten Delikte: die reine Präsenz der Frauen und Männer in Uniform haben einen positiven Effekt auf die Bürger um sie herum, wie Dienststellenleiter Alfred Hau weiß: "Der Bürger hat einen direkten Ansprechpartner vor der Haustür. So traut man sich doch eher mal, einen Vorfall oder einen Störenfried zu melden und fühlt sich sicherer. Der direkte Kontakt zu den Bürgern ist uns ein Anliegen."

Dieter Kolb sieht viele positive Ansatzpunkte beim freiwilligen Polizeidienst ...

Bald auch in Eichenzell auf Streife

Insgesamt elf Ehrenamtler sind zur Zeit im freiwilligen Polizeidienst bei der Polizeistation Fulda aktiv. In Fulda, Petersberg, Künzell, Neuhof und künftig auch in Eichenzell gehen sie auf Fußstreife. "Wir versprechen uns viele positive Aspekte", erklärt Eichenzells Bürgermeister Dieter Kolb (parteilos). Bereits im Dezember 2015 hatte die Gemeindevertretung für den freiwilligen Polizeidienst gestimmt. Die Diskussion kam auf, als bekannt wurde, dass ein Containerdorf für Flüchtlinge zwischen Welkers und Rönshausen installiert werden sollte. Das Dorf wurde nie bezogen, an der Idee der ehrenamtlichen Polizei hält die Gemeinde dennoch fest.

"Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist größer. Zeigen Menschen in Uniform Präsenz, steigert sich das subjektive Sicherheitsgefühl. Ich sehe gute Ansatzpunkte an Spielplätzen, zu Stoßzeiten an den Schülerbahnhöfen, an Jugendtreffpunkten, auf dem Schulweg oder bei großen Veranstaltungen. Wir werden es ausprobieren", sagt Kolb.

Einmal in der Woche gehen Rosemarie Larbig und Ferdinand Grösch auf Streife. Für die maximal 20 Stunden im Monat werden sie nur mit einer kleinen Aufwandsvergütung entschädigt. Zu brenzligen Situationen kam es noch nie. Das Pfefferspray, das beide zum Selbstschutz tragen, kam noch nie zum Einsatz. Konflikte und Probleme im Dialog lösen und aufklären, ist ihr Ziel. "Dafür haben wir extra Kommunikationstrainings gemacht", sagt Larbig.

Grösch kann sich ein Leben ohne den Polizeidienst gar nicht mehr vorstellen. Im kommenden Jahr muss er mit 70 Jahren dann aufhören - der freiwillige Polizist mit der Nummer 001 im Dienstausweis. "Wenn wir in Zukunft noch Eichenzell mit in unser Streifengebiet aufnehmen, besteht natürlich Bedarf an weiteren Kräften", sagt Alfred Hau, "wir freuen uns über jeden, der die Polizei unterstützen möchte." (Julius Böhm) +++


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