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Das Kreuz, das an Karfreitag am Kreuzberg verehrt wird, wurde beim Hochfest Kreuzauffindung in der Prozession um die Klosterkirche getragen. - Fotos: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM/Rhön Auf dem Kreuzberg

Kreuzauffindung mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Sei gegrüßt Kreuz, einzige Hoffnung“

07.05.17 - Mit dem Fest der Kreuzauffindung, das in der katholischen Kirche am 3. Mai gefeiert wird, beginnt auf dem Kreuzberg gleichzeitig die Wallfahrtssaison. Die Wallfahrer aus Euerbach und Schönau waren die ersten, die in diesem Jahr zum Heiligen Berg der Franken zogen. Gefeiert wurde dieses besondere Fest und die Wallfahrtseröffnung mit einem Pontifikalamt mit Würzburgs Bischof Dr. Friedhelm Hofmann.

Prozession anlässliches des Hochfestes Kreuzauffindung auf dem Kreuzberg. ...

 Der Kreuzberg, das Fest der Kreuzauffindung und die Wallfahrten zum Kreuz – da lag es nahe, dass Bischof Hofmann die Predigt auch ganz unter das Zeichen des Kreuzes stellt. „Heiliges Kreuz, du Siegeszeichen, selig wer auf dich vertraut“, hatten die Gläubigen zu Beginn der Heiligen Messe gesungen. Neben dem Bischof standen der Guardian des Kloster Kreuzberg Pater Martin Domogalla, Pater Georg Andlinger und Pater Berthold Türffs sowie aus dem Dekanat Bad Neustadt Dekan Dr. Andreas Krefft am Altar.

Das Fest der Kreuzauffindung geht auf eine Legende zurück, nach der die Heilige Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin, auf göttlichen Befehl hin, in das Heilige Land reiste und das Kreuz Christi ausfindig machte. Die reich ausgeschmückte Legende ist Grundlage für die Verehrung vieler Kreuzpartikel in vielen Kirchen. „Wenn es echte Splitter vom heiligen Kreuz sind, sind sie echte Reliquien“, sagte Bischof Hofmann. Das Kreuz sehen Christen in der ganzen Welt als Zeichen des Sieges. „Das Kreuzzeichen zu schlagen, ist der Türöffner zu Gott“, so der Bischof.

 Den Kreuzberg verbinde eine lange Geschichte mit dem Kreuz. 686 sollen die irischen Mönche, Kilian, Totnan und Kolonat auf dem Gipfel des Berges ein Kreuz errichtet haben, was letztlich zur heutigen Namensgebung des Berges führte. Vorher werde vermutet, sei der Berg eine heidnische Kultstätte gewesen, so der Bischof.

Der Kreuzberg habe als Wallfahrtsort eine besondere Bedeutung für die Menschen, die hier Gott ein kleines Stückchen näher kommen können. „Eine Wallfahrtsstätte ist im Grunde immer eine Brücke zum Himmel.“ Wer sich auf den Weg mache, wallt, pilgert, der werde freier, offener und empfänglicher für die Realität Gottes, der seine Arme nach den Menschen ausstrecke. „Wir brauchen Wallfahrtsorte als Brunnen der Stille, Brunnen zum Leben, Orte der Besinnung, zum durch schnaufen, zum innerlich einmal im Lebensfluss still werden“. So seien Wallfahrtsorte auch Orte der Orientierung für das eigene Leben. Denn wenn man die Orientierung aus dem Blick verliere, dann gleiche das Leben einer Maus im Laufrad, ohne, dass es wirklich voran gehe.

 Für viele Menschen sei das Kreuz nicht das Zeichen des Sieges, sondern ein Zeichen des Martyriums und der Belastung. Doch jeder Mensch habe seine eigenen Kreuzeserfahrungen im Leben zu machen. Oft bleiben Fragen und Zweifel offen, warum so schwere Kreuze zu tragen seien, grade wenn Kinder und junge Menschen krank werden oder viel zu früh sterben müssen.

Da können oft keine Antworten gegeben werden. Der Bischof sagte: „Ich bin aber überzeugt, dass jedes Kreuz seinen Sinn hat, und das Gott uns das nicht zur Strafe auferlegt, sondern zur Erprobung unserer Liebe.“ Der größte Liebesbeweis Gottes zu den Menschen, sei das Sterben Christi am Kreuz. Auch Jesus habe Angst gehabt, habe sich aber dem Willen Gottes gefügt. „Christus hätte sich auch diesem Weg verweigern können.“ Was da am Kreuz geschah, das werde heute von vielen Menschen nicht mehr verstanden. „Sie begreifen gar nicht, dass der Liebestod Christi am Kreuz, ein Liebestod für uns ist, für jeden Einzelnen.“ Das Kreuz sei ein Siegeszeichen, weil es nicht beim Karfreitag geblieben ist, sondern Christus am Ostersonntag auferstanden ist. „Das Kreuz führt zur Auferstehung, das müssen auch wir uns manchmal sagen, wenn wir unter der Last unseres Lebens stehen.“ Dann verliere das Kreuz seine Macht wenn der Ostersonntag schon durchscheine.

Pontifikalamt mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (mitte) in der Klosterkirche am Kreuzberg. ...

 „Sei gegrüßt Kreuz, einzige Hoffnung“ - der Wahlspruch des Bischofs drücke genau dies aus, weite den Blick über die einzelnen Kreuze des Alltags hinaus. Auch der Kreuzberg stehe dafür. „Hier wird ein Stückchen Zukunftsperspektive deutlich gemacht.“ Der Gottesdienst schloss mit einer Prozession um die Kirchenanlage. Der Bischof trug das Allerheiligste Altarsakrament und lud zur Verehrung der Gegenwart Christi ein. „Mit den Augen können wir es nicht sehen, aber mit dem Herzen erfahren.“ Gebetet wurde um neue Aufmerksamkeit für das Kreuz sowie mutige und treue Verkündigung (me).  +++


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