Erster Opernfrühling in der Domstadt: expressive stimmliche Qualitäten

27.05.17 - Gleich mehrere Erstlingssituationen präsentierte Kammersänger Michael Wissenbach als Intendant der Kammeroper Fulda in der Aula Alte Universität. Im Mittelpinkt des Programms stand der leistungsstarke Projektchor der Kammeroper „Cantabile Fuldensis“ mit seinen Damen und Herren Solisten.

Mit einschlägigen Werken aus dem Opern- Operettenbereich zeigte das Ensemble expressive stimmliche Qualitäten. Mit dem Chor der Landleute aus der Oper: Die verkaufte Braut und van Beethovens: „Nun bricht aus allen Zweigen“ wurde das farbenreiche Programm eröffnet. Ihre Prämiere feierte die erst 14 Jahre zählende Soubrette Kathleen Möller aus Hünfeld, Michelsrombach. Nicht nur das berauschende Kleid, auch Stimme und schauspielerische Ambition zeigten großes Talent für die Bühne mit: Mein Herr Maquis aus Johann Straußens Fledermaus. Neu besonders die Sopranistin Zara Hakobyan im Oper-Operettenfach, denn sie war bisher erstmalig letztes Jahr in der Stadtpfarrkirche beim Konzert „Orient et Okzident“ schon zu bewundern. Ihre kosmische Stimme zeigte Weltklasseniveau und riss das Publikum zu Ovationen hin. Die Solisten des Chores zeigten Fleiß und Ambitionsreichtum.

Christine Hahn brachte Wiener Schmäh charmant rüber. Arno Reith (Tenor) und Stefanie Schmidt (Alt) setzten mit dem durch Andrea Bocelli und Celine Dion berühmt gewordenen Duett „The Prayer“ einen andachtsvollen Glanzpunkt. Premiere für die Kammeroper ist auch der erste Orchesteransatz. Michael Wissenbach dankte den Instrumentallehrern für die kollegiale Unterstützung. Mit Katharina Schaub (Flöte), Schülerin von Stephanie Vautz (Städtische Musikschule) und Selina Neuhaus (Klarinette), Schülerin des Klarinettisten Bruce Edwards (Musikschule des Landkreises Fulda) und mit Hendrik Braukmüller, dem jungen Kontrabassisten aus Schlüchtern wurden die Stammspieler der Kammeroper Ottmar Klüber (Flöte) und Walther Darmstadt (Violine) zu einem runden Orchesterklang unter der Leitung von Michael Wissenbach zusammengeführt. So mit dem Hirtenchor aus Franz Schuberts Oper „Rosamunde, Fürstin von Züpern“, ein fulminanter Schlusspunkt. Konzertmeisterin Maja Soberka begleitete alle Gesänge mir meisterlicher Hand und großem Einfühlungsvermögen am Flügel. +++