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Das "Inselgebäude" des Bebraer Bahnhofs soll wiederbelebt werden. - Foto: Stadtentwicklung Bebra GmbH

BEBRA Projektausschreibung

Stadt Bebra sucht Architekturbüro zur Sanierung des Bahnhofsgebäudes

03.06.17 - Als ehemaliges innerdeutsche Grenzstation und größter Eisenbahnknotenpunkt Europas gehört Bebra zu den prominentesten Bahnhöfen Deutschlands. Jetzt soll das so genannte „Inselgebäude“ als prägender Bestandteil der Eisenbahnanlage zu neuem Leben erweckt werden. Die Stadt Bebra hat erste Pläne, wie dieses Wahrzeichen einer ganzen Region entwickelt werden soll. Bestandteil des Inselgebäudes ist unter anderem der historische „Sternensaal“, in dem einst der Deutsche Kaiser gefeiert hat, während er auf seinen Anschlusszug wartete.

Im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens sucht die Stadt Bebra als Eigentümer und Bauherr des Inselgebäudes nach einem Architekturbüro, das die Generalplanung und Bauleitung für diese Baumaßnahme übernimmt. Das Gesamtvolumen beträgt rund 3,3 Millionen Euro, gebaut wird mit Mitteln des Bundes (u.a. Nationale Projekte des Städtebaus) und des Landes (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz)

Die auszugsweise Beschreibung der Maßnahme lautet folgendermaßen:

1. Konservatorisch grundhafte Sanierung und Umbau des Inselgebäudes des Bahnhofs in Bebra, ausgerichtet auf die Anforderungen der Denkmalbehörden, des Landesdenkmalamts und der Projektentwicklung, hin zu den Nutzungsarten: Grundversorgung Bahnbetrieb mit Kiosk und Wartebereich für den Regionalverkehr der Cantus-Bahn und den Fernverkehr der Deutschen Bahn, Zentrum der deutschen Eisenbahngeschichte, nationaler und internationaler Treffpunkt der Eisenbahn-Professionals und Eisenbahn-Amateure, Gründerzentrum und Anlaufpunkt für den Tourismus, Oase im Verkehrsstrom, narrativer Ort Deutscher Teilung von 1945 bis 1990.
2. Das Objekt wird in der Denkmalliste Hessen als Kultur-/Industriedenkmal geführt. Der Umbau bzw. die Sanierung müssen dem Denkmalcharakter des historischen Verkehrsbauwerks angemessen sein.
Dem Generalplaner wird kein ausformuliertes Raumprogramm vorgegeben. Die Aufgabenstellung besteht darin, mit den Mitteln der Architektur Räume und Bereiche für die oben genannten Nutzungsarten zu untersuchen, zu inszenieren und planerisch umzusetzen. Dies hat in enger Abstimmung mit der Stadtentwicklung und dem Bauamt der Stadt Bebra zu geschehen.
4. Zur Planung stehen die Baupläne des Inselbahnhofs von 1869 und eine aktuelle Bestandsaufnahme als .dxf-/.dwg-Pläne sowie eine Zustandsbeschreibung und ein Raumbuch zur Verfügung.
5. Die Generalplanerleistungen sollen unter der Federführung eines Objektplaners alle erforderlichen Fachplanerleistungen einschließen. Die Generalplanung wird stufenweise beauftragt.
Der ehemalige Grenzbahnhof ist ein narrativer Ort deutsch-deutscher Geschichten und Schicksale. BRD/DDR waren im Bahnhof räumlich und organisatorisch in West und Ost getrennt.
Der Inselbahnhof Bebra ist Teil einer großen Eisenbahn-Verkehrsanlage, die früher alle Funktionen des Eisenbahnbetriebs in Gebäuden und Schienenanlagen für den Personen- und Güterverkehr beinhaltete. Vier Drehscheiben bedienten Unterstände und Werkstätten für Lokomotiven. Große Teile der baulichen Anlagen sind noch erhalten und sollen konsequent zukünftigen, den historischen Bahnhof ergänzenden Nutzungen eines Zentrums deutscher Eisenbahngeschichte zugeführt werden. Aus den Eigenschaften Industriedenkmal, Eisenbahn-Verkehrsknotenpunkt, drittgrößter Grenzbahnhof zwischen der BRD und der DDR, dem erhaltenen wenn auch überformten Bahnhofsgebäude von 1869 mit seinem umfangreichen Raumprogramm, dem Lokschuppen als Multifunktionshalle und den korrespondierenden Bahneinrichtungen stellt das Gesamtprojekt eine gute Grundlage dar, die Eisenbahn zum Thema des neu zu definierenden Ortes zu gestalten.

Zielgruppen des zukünftigen Bahnhofs Bebra sind ca. 6 000 tägliche Pendler, Kulturreisende und Interessierte der Geschichte des Grenzbahnhofs, Wander- und Radtouristen, die ein Welcome Center und eine Oase der Ruhe suchen, Eisenbahnamateure und Modelleisenbahner aus Deutschland und Europa sowie Veranstalter von historischen Eisenbahn-Sonderfahrten.

Ein Teilbereich des Bahnhofsgebäudes eignet sich für Büroräume in einem Start-up-Kontext. Die Erschließung des Inselbahnhofs erfolgt ausschließlich über eine neu erweiterte und mit Aufzügen ausgestattete Fußgängerunterführung. Diese Fußgängeranbindung stellt gleichzeitig eine aufgewertete Verbindung zwischen dem westlichen Innenstadtbereich und dem östlichen Siedlungsgebiet dar. Der breite, stark befahrene Gleiskörper stellt eine starke Barriere zwischen den Stadtteilen dar.

Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie in der HAD-Referenznummer 6699/1 oder direkt bei Patrick Schuster, Leiter des Bauamtes, Magistrat der Stadt Bebra unter der Telefonnummer 06622 / 501-156. Die kompletten Ausschreibungsunterlagen außerdem über Jost Consult Münster unter jostconsult.com abgerufen werden. +++


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