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Beim Priestertag im Fuldaer Hotel Maritim wurden unter anderem Möglichkeiten, mit dem Priestermangel umzugehen, diskutiert. Von links: Generalvikar Dr. Stanke, Doris Meyer-Ahlen, Bischof Algermissen, Prof. Scheule, Seelsorgeamtsleiter Renze und Weihbischof Dr. Diez. - Foto: privat

FULDA Priestertag im Hotel Maritim

Priestermangel im Bistum Fulda: "Ressourcen sinnvoller nutzen"

16.06.17 - „Wir müssen unbedingt lernen, zwischen Notwendigem und Wünschenswertem zu unterscheiden – nicht alles, was in der Vergangenheit gut und möglich war, ist auch heute noch sinnvoll, und manches, was sinnvoll wäre, ist einfach nicht mehr zu leisten.“ Dies hob der Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen am Mittwoch vor rund 170 Priestern und Diakonen im Hohen Dom seiner Bischofsstadt hervor. Aufgrund des Priestermangels hätten viele Geistliche bereits mehrere Gemeinden oder umfangreiche Arbeitsfelder übernommen, und so wie es aussehe, würden die Zuständigkeitsbereiche auf Dauer noch größer werden.

Es müssten nicht alle Pfarrgemeinden das gleiche umfassende „Angebot“ auf die Beine stellen. „Wir sollten bei dem ansetzen, was wir als Ressourcen haben und was uns gelingt.“ Der Oberhirte rief die Geistlichen dazu auf, die Theologie zu pflegen, denn sie schärfe das Unterscheidungsvermögen und bewahre davor, einem „pastoralen Pragmatismus und Aktionismus“ zu verfallen. Die aktuelle Situation rufe nach Christen, die Verantwortung übernähmen. Es müsse zwar darauf geachtet werden, die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht zu überlasten, aber hier sei noch vieles möglich. Algermissen rief die Geistlichen dazu auf, ihr Gemeinschaftsleben (Communio) zu pflegen und einander bei der Unterscheidung zwischen Wesentlichem und Nachrangigem zu helfen.

Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke begrüßte im Anschluss im Maritim die Geistlichen, insbesondere die Jubilare, neugeweihten Priester und Diakone und Ruheständler und gedachte der im vergangenen Jahr Verstorbenen. Als Tagungsthema stellte er „Amoris Laetitia, das Wort der Bischöfe – und jetzt? Aktuelle ehetheologische Fragen im Kontext unserer Seelsorge“ vor, zu dem Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez, Seelsorgeamtsleiter Ordinariatsrat Thomas Renze, Seelsorgeamtsreferentin Doris Meyer-Ahlen und Moraltheologe Prof. Dr. Rupert M. Scheule, sprachen.

Weihbischof Diez erinnerte daran, dass das Apostolische Schreiben „Amoris Laetitia“ durch ein Wort der deutschen Bischöfe nach intensiver Beratung als von hohem pastoralem und theologischem Nutzen eingeschätzt werde. Die Schlussfolgerungen daraus lauteten, dass die Ehevorbereitung von Paaren intensiver werden und die Bemühungen um die Begleitung von Eheleuten verstärkt werden müssten; Familien müssten zudem als Lernorte des Glaubens eine Stärkung erfahren. Die Zerbrechlichkeit von Ehe und Familie bedürfe besonderer Sensibilität. Der Papst habe den Weg zu differenzierten Lösungen und Betrachtung des jeweiligen Einzelfalls eröffnet. Manche Kardinäle sähen darin einen Bruch mit der Tradition, anderen hingegen eine Kontinuität oder sogar eine neue Perspektive der traditionellen Lehre von der Ehe. Man werde dem Apostolischen Schreiben nicht gerecht, wenn man es allein auf die Frage der wiederverheiratet Geschiedenen reduziere. Das pastorale Bemühen müsse in der Kirche dahingehen, die Ehen zu festigen. (bpf/mau) +++


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