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50 Luther-Skulpturen - 50 Thesen. Eine inspirierende Ausstellung zu Wedels Uraufführung "Martin Luther - Der Anschlag" - Fotos: Gudrun Schmidl

BAD HERSFELD Reformator im Rudel

Festspiel-Installation von Ottmar Hörl zu "Martin Luther - Der Anschlag"

22.06.17 - Morgen hat das Warten ein Ende. Die mit Spannung erwartete Uraufführung von Dieter Wedels „Martin Luther – Der Anschlag“ feiert Premiere. Luther- die Hauptfigur - ist schon vor Ort. Nicht als Einzelgänger, sondern gleich im Rudel. Ottmar Hörl, Bildhauer, Konzeptkünstler und Aktionskünstler, installierte auf der Wiese vor der Festspielkantine begleitend zu Wedels Luther-Stück 50 Luther-Skulpturen. Zu den Figuren in schwarz, purpurrot, bronze, moosgrün und kobaltblau sagt Ottmar Hörl: „Ich multipliziere Luthers Präsenz, so dass sich seine Ideen in Gestalt des Symbolträgers in die ganze Welt verteilen können. Das mobile Luther-Denkmal wird zum Luther-Botschafter“.

Bürgermeister Thomas Fehling

Joern Hinkel, künstlerischer Leiter der Festspiele

Ottmar Hörl (Mitte) erläutert seine Installation.

Gestern Abend wurde die Ausstellung im Beisein des Künstlers von Bürgermeister Thomas Fehling eröffnet. Ein Grußwort sprach in Vertretung von Intendant Dieter Wedel sein Stellvertreter, der künstlerische Leiter Joern Hinkel. „Luther würde sich freuen. Er war schon zu Lebzeiten ein Medienstar“. Hinkel gratulierte der Stadt zu dieser „humorvollen Installation“, die die Hersfelder und ihre Gäste beim Flanieren durch den Stiftspark „auf Augenhöhe“ in Augenschein nehmen können. Knapp einen Meter hoch sind die Figuren und bringen, vom Künstler gewollt, Martin Luther wieder auf den Boden, auf dem er selbst gerne stand. Hörl erinnert an die Worte Luthers auf dem Reichstag zu Worms: „Ich mache mich nicht zu irgendeinem Heiligen, diskutiere auch nicht über mein Leben, sondern über die Lehre Christi“.

Die Idee zu der Ausstellung hatte Reinhold Schott vom Kulturamt. Seine Suche nach entsprechenden Luther-Figuren war erfolgreich, als er auf Ottmar Hörl aufmerksam wurde und ihn kontaktierte. Es ist eine besondere Fügung, dass der Künstler nicht nur ein großer Unterstützer der Bad Hersfelder Festspiele, sondern sogar Gründungsmitglied der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine ist. „Obwohl ich den Platz der Ausstellung nicht kannte, habe ich sofort ja gesagt“, betont Hörl.

Hörl, einer der bekanntesten, vielfach ausgezeichneten Künstler in Deutschland, ist Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wo er seit 1999 eine Professur für Bildende Kunst übernommen hat. Bekannt wurde der gebürtige Nauheimer vor allem durch seine vielfältigen Skulpturen zu Themen des alltäglichen Lebens sowie durch Großprojekte mit seriellen Skulpturen im öffentlichen Raum. Zu den bekanntesten Großprojekten zählen „Grenzen überwinden – 25 Jahre Deutsche Einheit“. Etwa 1.000 Einheitsmännchen gingen 2015 auf Reise durch Wiesbaden, Berlin, Hofgeismar, Schwerin, Stuttgart und Frankfurt. Zum 100. Geburtstag von Franz-Josef Strauß wurde der Politiker ebenfalls 2015 von Ottmar Hörl vervielfacht in München in Szene gesetzt. „Das große Hasenstück“ besetzten 7.000 Dürer-Hasen bereits 2003 auf dem Hauptmarkt in Nürnberg. Zum Reformationsjubiläum nimmt Martin Luther eine zentrale Rolle ein. 2010 sorgte Hörls Installation "Martin Luther - Hier stehe ich.." mit 800 Luther-Botschaftern auf dem Marktplatz in Wittenberg für Furore. Mit der Ausstellung in Bad Hersfeld endet die Lutherdekade.

Auch der Hessiche Rundfunk ist an Luther interessiert. Die Ausstellungseröffnung ...

Fernsehmoderator Holger Weinert, rechts neben ihm Reinhold Schott und Joern Hinkel ...

50 Lutherfiguren – 50 Thesen. Jeder Skulptur wurde eine These zugeordnet, die fehlenden 45 Thesen, die Luther am 31. Oktober 1517 am Hauptportal der Schlosskirche von Wittenberg veröffentlicht haben soll, sind für alle Interessierten auf großformatigen Tafeln in der City-Galerie in Bad Hersfeld zu lesen. Die Luther-Figuren werden, rund um die Uhr gut bewacht, bis zum Ende der Spielzeit auf der beliebten und belebten Wiese stehen. Nach Ende der Spielzeit können die Luther-Figuren zu einem Preis von 225 Euro erworben werden, die den Festspielen zu Gute kommen. Noch hat jeder Interessent freie Auswahl bei den Farben, die nicht zufällig oder nach dem persönlichen Geschmack von Ottmar Hörl gewählt wurden, sondern sie orientieren sich an den bevorzugten Farben des Malers Lukas Cranach dem Älteren, dessen zahlreiche Luther-Portraits den Reformator weithin bekannt machten.

Erste Kaufanfragen liegen Reinhold Schott schon vor. Unter Tel: 06621-400754 können sich weitere Kaufinteressenten an ihn wenden und „ihren“ Luther reservieren lassen. (Gudrun Schmidl) +++


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