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FKG-Präsident Hamperl zwar im Amt bestätigt, aber nicht durchgewunken
23.06.17 - An der stehenden schwül-warmen Luft im Bürgersaal des Fuldaer Kolpinghauses, wegen der man dankenswerterweise Papp-Fächer auf den Tischen ausgelegt hatte, lag es bestimmt nicht, dass die Generalversammlung der rund 1.100 Mitglieder zählenden Fuldaer Karneval-Gesellschaft (FKG) am Donnerstagabend zeitweise recht hitzig verlief. Zumindest geriet der Hauptpunkt der Tagesordnung, die Wahl des neuen Vorstands, zu einem heißen Tänzchen. Denn FKG-Präsident Michael Hamperl, der im Vorfeld erklärt hatte, er sei zu einer zweiten Amtszeit bereit, wenn nur seine beiden Wunsch-Vizepräsidenten Johannes Günther und Frank Steinhauer mit an Bord sind, wurde zwar im Amt bestätigt, aber – anders als geplant – nicht durchgewunken. Gut ein Viertel der Anwesenden (25,8 %) verweigerten ihm die Stimme.
Das „kleine Chaos“, wie FKG-Mitglied Michael Schmitt es nannte, begann, als Ehrenpräsident Gerhard Dechant in seiner Funktion als Wahlleiter die Mitglieder wie selbstverständlich mit Handzeichen zur Wiederwahl Hamperls aufrief, sich im Auditorium dann aber Stimmen mehrten, man solle die Abstimmung doch geheim durchführen – eine Möglichkeit, die in der Tat in der FKG-Satzung festgeschrieben ist. Nach längerer Diskussion wurde dem zugestimmt, und dann war erst einmal – trotz der Hitze – der Ofen aus.
Denn die Wahlhelfer, die die Stimmen auszählten, waren über etliche Minuten irgendwo im Kolpinghaus verschwunden. „Kurios, dass das nicht hier im Saal ausgezählt wird“, bemerkte ein FKGler. Ergebnis für Hamperl am Ende: 89 Ja-Stimmen, 31 Nein-Stimmen, 4 Enthaltungen und 7 ungültige Wahlzettel.
Gründe für diesen Dämpfer klangen am Donnerstag nur am Rande an. Als einen nannte Michael Schmitt die defizitären Fremdensitzungen, die in der letzten Kampagne 8.000 Euro Mise gemacht hätten. „Da müssen wir uns ändern und nicht das Fuldaer Publikum“, widersprach er Schatzmeister Gerhard Bub, der gerne die Preise für die Eintrittskarten anheben würde.
Der wiedergewählte FKG-Präsident Michael Hamperl nahm die relativ schlechten Wahlergebnisse unterm Strich gelassen: „Ich sehe das heute bei dieser Hitze als reinigendes Gewitter und lade alle, die gegen mich gestimmt haben, ein das Gespräch mit mir zu suchen.“ Weitaus weniger moderat ging Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel, ebenfalls FKG-Mitglied, mit deutlichen lauten Worten mit dem Abend um und schrieb dem Verein ins Stammbuch: „Machen Sie keine Querschüsse, sondern seien Sie eine Mannschaft.“
Zur Chronik des Abends gehört noch, dass Frank Heimann neuer Ehrenpräsident ist und sich der neue Ältestenrat aus Gerhard Dechant, Günther Elm und Lothar Hellmann zusammensetzt. Gerhard Bub bleibt Schatzmeister, Alexander Schmitt wird Erster Schriftführer, und Gerhard Dechant und Steffen Leib bleiben Kassenprüfer. Alle Vorstandsmitglieder sind für drei Jahre gewählt. Frank Thiemann gibt sein Amt als Ordonanzoffizier zum Ende der Kampagne 2016/2017 (mit Wirkung zum 11.11.2017) auf. Der Rest des erweiterten Vorstands wird später berufen. (Matthias Witzel) +++