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Zu besichtigen ist im Foyer der Berufsfachschule für Holzbildhauer in Bischofsheim die aktuelle Ausstellung zum Thema „Flucht“. Das Bild zeigt von links: Ignaz Heinroth, Gabriele Rückher-Schinko, Fachlehrer Jan Polacek, Rebekka Barth, Johanne Helle, Johnatan Araujo Sonsa, Robin Lietz, Sascha Euring und Hannah Arneke. - Foto: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM Schwerer Stoff toll umgesetzt

Rauminstallation zum Thema Flucht in der Berufsfachschule für Holzbildhauer

30.06.17 - Die Abschlussklasse der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer hat sich mit dem Thema „Flucht“ als Projektarbeit befasst. Im Zeitraum von zwei Wochen haben sich die neun Schüler mit Aspekten von Flucht und Vertreibung befasst und sie zum Gegenstand bildhauerischer Reflexion gemacht. Als Symbol für die konkrete Umsetzung innerhalb einer Rauminstallation wurde das Boot gewählt, denn für die Flüchtenden sind Boote Hoffnungsträger und Zeichen des Übergangs in eine bessere Welt.

Jan Polacek, Fachlehrer an der Berufsfachschule, war der Ideengeber zu dieser Rauminstallation. „Zu der Symbolik Boot entwickelten die Schüler Ideen zur Gestaltung und Umsetzung in den verschiedensten Materialien“, erklärte er. „Von den jungen Bildhauern wurden sie zu einer ausdrucksstarken Installation im Foyer der Berufsfachschule aufgebaut.“ Zu sehen sind verschiedene Boote aus ganz unterschiedlichen Materialien, aus Müll in gelben Säcken, Drähten, Wurzeln, flachen Schalen, aus Papier gefaltete Boote und vielem mehr. Sie sind auf einem blauen Untergrund verteilt, der Schriftzug „Flucht“ aus altem Palettenholz prangt an der Wand und wirkt wie Strandgut.

Begleitet und erweitert wird die beeindruckende Präsentation durch eine Dia-Projektion, erarbeitet in Collagetechnik von Schülern der zwölften Klasse, die ebenso das Thema Flucht und Vertreibung im Sozialkunde- und Deutschunterricht erarbeitet haben. Jan Polacek erklärte: „Das Ansinnen der Schule nach einem integrativen Unterricht, der sowohl praktische wie theoretische Ausbildung anbietet, wurde bei diesem Projekt deutlich.“ Flucht, Vertreibung, Emigration, meist sei es Krieg, der Flucht unausweichlich mache, oder es seien nachfolgende ethnische oder religiöse Säuberungen, die Menschen zwingen, ihre Heimat zu verlassen, ein Thema, welches aktuell und hochbrisant sei, zeigte Polacek auf. „Diese problembehaftete Situation beschäftigt unsere Gesellschaft schon seit einigen Jahren sehr intensiv. Vor allem junge Menschen reagieren auf diesen bedrückenden Zustand, in dem Flüchtende großer Not und Gefahr ausgesetzt sind, oft hilflos.“ Dies mit bildnerischen Mitteln aufzugreifen und in einer Installation sichtbar werden zu lassen, war das Anliegen der Abschlussklasse.

„Das Projekt wurde mit großer Leidenschaft angegangen, und die entstandene raumbezogene Installation zeigt in bemerkenswerter Weise die individuelle, künstlerische Annäherung und Auseinandersetzung der Schüler mit diesem schwierigen Thema. Eine moderne und sehr aktuelle Arbeit zu einem heiklen Thema ist dabei entstanden, die es verdient hätte, über die Landkreisgrenzen hinaus gezeigt zu werden“, so Polacek. Auch der künstlerische Leiter der Holzbildhauerschule Martin Bühner zeigte sich beeindruckt von der Umsetzung. (me) +++


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