Gundhelm feierte 850jähriges Jubiläum: großer stehender Festzug

03.07.17 - Der Schlüchterner Stadtteil Gundhelm (Gunthelmes) wird erstmals 1167 in einer Urkunde genannt, in der der Würzburger Bischof Herold die Besitztümer des Klosters Schlüchtern aufgestellt hat. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass er noch viel älter ist. Gundhelm bedeutet so viel wie "Streitbarer Beschützer". Angenommen wird, dass Gundhelm (Schreibweise „Gunthelmes“ in der Urkunde, 1303 Gundhalms, 1364 Gonthalmes, 1596 Gonthelm) seinen Namen dem Führer einer fränkischen Siedlergruppe aus der karolingischen Zeit (900-1100) verdankt, die sich am Oberlauf des Schwarzbaches niedergelassen hatte.

Landwirtschaftlich geprägt ist das Dorfbild noch immer, vor allem entlang der Weißbachstraße. Ein moderner Hingucker ist das neue Dorfgemeinschaftshaus mit angegliedertem Feuerwehrgerätehaus und historisch die evangelische Kirche mit der mächtigen Friedenslinde neben dem schmiedeeisernen Tor. Das rund 560 Einwohner zählende Dorf hat sein 850-jähriges Jubiläum unter Federführung des Kulturvereins „Gundhelm unser Dorf“ (Vorsitzender: Ortsvorsteher Karl Ernst Kohlhepp) und mithilfe erfreulich vieler Bürger vorbereitet. Los ging es am Samstag mit Festbetrieb in verschiedenen Höfen. Die Hessische Märchenbühne von Ludwig Richter führte vornehmlich für die jüngsten Besucher aber auch Eltern sowie Opas und Omas „Der traurige König“ im Dorfgemeinschaftshaus auf. Am späten Abend gastierte das Kuki-Kino on Tour in Gundhelm.

Wegen des unstabilen Wetters konnte der Film „Schweinskopf Al Dente“ nicht wie geplant open-air serviert werden, sondern lief im großen DGH-Saal. Nach dem Jubiläumsgottesdienst in der evangelischen Kirche begann am Jubiläumssonntag das abwechslungsreiche Programm für alle Sinne, also sehen, hören und schmecken. Ein großer stehender Festzug mit zahlreichen Stationen bot auf der Festmeile viel Historisches zu sehen, die Möglichkeit Kulinarisches zu genießen oder Darbietungen zu erleben. Erfreulich viele Gäste kamen nach Gundhelm und feierten mit. (Walter Dörr) +++