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Die Qualifikationsspiele für die WM 2018 laufen noch bis zum 14. November 2017 - Fotos: Pixabay

REGION ON-WISSEN

Die WM Qualifikation hat angefangen, doch wer kümmert sich um die deutsche Nationalmannschaft?

04.07.17 - Wie die FIFA nun bekanntgab, wird die chinesische Consumer-Marke Hisense die WM 2018 als Sponsor unterstützen. Damit ist der Hersteller der erste chinesische Sponsor einer Fußball-Weltmeisterschaft. Doch wer sponsert die deutsche Nationalelf?

Große Events wie die Weltmeisterschaften sorgen für viele interessierte Unternehmen, die sich gegenseitig die Klinke in die Hand geben. Der Markt um den Werbeplatz auf Fußball-Trikots und Tribünen ist heiß umkämpft. Und hier hat sich Hisense einen guten Platz gesichert. Mit einem Jahresumsatz von 16 Milliarden US-Dollar ist der internationale Elektronikkonzern mit seinem Firmensitz in Qingdao (China) weltweit gut aufgestellt. Durch das Sponsoring erhofft sich das Unternehmen eine Steigerung und Stärkung des Bekanntheitsgrads.

Unternehmen buhlen um Sponsoring

Die Hersteller wissen, dass es sich bei Fußball, um den weltweit beliebtesten Mannschaftssport handelt. Die Zuschauerzahlen für die WM-Spiele gehen in die Milliarden. Alleine bei der letzten WM gab es insgesamt 3,2 Milliarden Zuschauer an ihren Fernsehgeräten. Eine Milliarde schauten sich schließlich das Endspiel an. Somit ist Sponsoring nicht nur für ein erfolgreiches Fußball, sondern genauso für die unterstützenden Unternehmen von hoher Bedeutung. Kaum an einer anderen Stelle werden so viele Menschen und damit potentielle Kunden auf einmal angesprochen.

Doch auch die teilnehmenden Fußballmannschaften selbst stehen im Interesse der Unternehmen. Je erfolgreicher die Mannschaft eingeschätzt wird, desto stärker ist auch hier das Interesse Sponsoring-Verträge abzuschließen.

Sponsoring und Sportwetten

Bei der WM 2018 kann wieder von Zuschauern in Milliardenhöhe ausgegangen werden ...

Die wichtigsten Sponsoren sind die Trikot-Sponsoren

Die Bedeutung des Sponsorings geht allerdings weit über klassische Consumer-Marken hinaus. So ist Sponsoring im Sport auch für die Sportwetten Anbieter unheimlich wichtig. Dies dürfte heute den meisten bewusst sein. Denn kaum ein Spieler in der 1. Bundesliga hat nicht irgendeinen Buchmacher auf dem Trikot. Bei den Verhandlungen geht es laut „Sponsors“ um ein Rechtepaket, welches sich sehen lassen kann. Zumindest das scheinbar von Tipico begehrte Sponsoring würde laut sportwettenanbieter.com nicht nur kleine Werbemaßnahmen beinhalten, sondern ein nahezu bombastisches Paket.

Wie bombastisch solche Sponsor-Pakete geschnürt werden können zeigen schon Verträge mit anderen Fußballvereinen. Alleine die Sponsoring-Verträge für den Hauptstadtverein Hertha BSC liefen 2012 auf einen 4,5 Millionen schweren Sponsoring-Vertrag hinaus. Sponsor war die Bahn, die mit diesem Deal allerdings keinen Glücksgriff gelandet hatte. Auch wenn der Hertha-Nachwuchs mit Pokalen glänzt, machte der Hertha BSC überwiegend durch negative Neuigkeiten Schlagzeilen.

Schließlich stieg die Bahn 2015 als Trikot-Sponsor bei Hertha BSC aus. – Es wird davon ausgegangen, dass die Bahn keine 4,5 Millionen mehr gezahlt hätte, und so den Weg für einen anderen Hauptsponsor frei machen wollte. Dieser kam 2015 - in Form des Sportwetten Anbieters bet-at-home. Vermutlich wird die Sponsoring Summe nun über den 4,5 Millionen Euro liegen.

Oddset als Sponsor ausgemustert

Der DFB ist auf der Suche nach einem neuen Sponsor für 2018

Da der Nationalelf eine, für das Sponsoring, bedeutendere Rolle zukommt, wird der angepeilte Sponsoring-Vertrag vermutlich deutlich über dem Millionenbetrag des Hauptstadtvereins liegen. Bisher wurde allerdings mit deutlich weniger vorliebgenommen. Die bisherigen Verträge mit Oddset, einem staatlichen Anbieter für Sportwetten, lagen bei nur zwei Millionen Euro pro Jahr. Dies war dem DFB augenscheinlich auf Dauer zu niedrig. Auch wenn die Verträge eigentlich noch bis 2021 hätten fortgeführt werden müssen, sollen nun 2018 andere Sponsoren-Verträge geschlossen werden.

Dass in der freien Wirtschaft mehr Umsatz gemacht werden kann, ist allerdings kein wirklicher Kündigungsgrund. Somit wird über andere Wege versucht, den Vertrag zu beenden. So soll jetzt hinterfragt werden, ob der ursprünglich geschlossene Sponsoring-Vertrag richtig umgesetzt wurde.

Welcher Sponsoren stehen in den Startlöchern?

Es ist kaum verwunderlich, dass sich der DFB unter diesen Umständen nach neuen Sponsoren umschaut. Interessiert sollen vor allem Bwin und Tipico sein. Beides sind privatwirtschaftliche Anbieter für Online-Sportwetten. Wer von den beiden Buchmachern das Rennen macht ist noch nicht entschieden.

Wer steht hinter bwin?

Das Wettportal bwin gehört zum Unternehmen bwin Digital Entertainment. Der Hauptsitz befindet sich in Wien. Das Unternehmen gehört weltweit zu den größten und bekanntesten Glücksspiel Anbietern. Wie die meisten anderen Wettspiel Anbieter auch, ist es an der Börse notiert. Dadurch werden immerhin bestimmte finanzielle Kontrollen und Beschränkungen nötig, die letztendlich den Kunden des Unternehmens zu Gute kommen.

Mit einem jährlichen Umsatz von etwa 576,4 Millionen Euro steht es nicht schlecht dar. Bei einer Betrachtung der Umsätze über die letzten fünf Jahre wird jedoch deutlich, dass die Zahlen rückläufig sind. Von einem Jahresumsatz von 801,6 Millionen in 2012 stieg das Unternehmen auf 611,9 Millionen Euro in 2014 und auf 576,4 Millionen Euro Umsatz in 2015 ab. Der sinkende Umsatz lässt sich durch die steigende Konkurrenz auf dem Markt erklären. Auch in hierzulande wurde die Beliebtheit von bwin bereits durch bet365 abgelöst. Das Unternehmen würde also von einem Sponsoring profitieren und wieder mehr ins Bewusstsein der Kunden rücken.

Tipico als Hauptsponsor?

Der Fokus bei Tipico steht auf Fußball. Dennoch bietet das Unternehmen auch Wetten auf andere Sportarten an. Es ist international aktiv. Seinen Hauptsitz hat das Unternehmen in Malta. Wobei auch verschiedene Zweigniederlassungen vorhanden sind. Unter anderem in Deutschland, Österreich, Kroatien und Kolumbien. Tipico ist bereits Sponsor nahmhafter Sportvereine, hauptsächlich bei Fußball-Bundesligisten. Seit 2015/16 löste das Unternehmen auch bwin als Platin-Partner beim FC Bayern ab. Mit Tipico an der Seite erhält Deutschlands erfolgreichster Fußballverein nun ein Budget von 5,5 Millionen Euro pro Saison.

Weiterhin unterstützt das Unternehmen die Fußball-Bundesligisten Hamburger SV und RB Leipzig. In Österreich besteht ein Sponsoring-Vertrag mit dem RB Salzburg und der Bundesliga. Außerdem ist Tipico Sponsor des dänischen Fußball-Erstligisten Esbjerg fB.  Hierzulande zählt Tipico bereits zu der Nummer eins der Wettanbieter. Der Sponsoring-Vertrag wäre daher für das Unternehmen hauptsächlich interessant, um seine Marktposition auszubauen und den Abstand zur Konkurrenz zu vergrößern.

Letztendlich wird sich zeigen, wem der beiden Interessenten der Sponsoring-Vertrag mehr wert ist, oder ob überraschend doch noch weitere Interessenten mit ins Spiel kommen. +++


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