CDU-Generalsekretär Peter Tauber: "Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben..."

04.07.17 - CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber hat in den sozialen Medien für einen Aufschrei gesorgt. Nachdem die CDU am Montag ihr Wahlprogramm vorgestellt hatte, verteidigte Tauber am Montagabend die Ziele der Union mit einem Tweet: "Wenn Sie was Ordentliches gelernt haben, dann brauchen Sie keine drei Minijobs."

Inzwischen ist dieser Tweet nicht mehr zu sehen, weil er eine Antwort auf einen anderen Tewwt war. Am Dienstagmorgen tweete Tauber dann selbst die entschärfte Variante. "Fakt ist doch: Mit einer guten Ausbildung verdient man genug damit man nicht drei Mini-Jobs braucht, um über die Runden zu kommen!" 

Aber was ist denn nun eine "gute Ausbildung beziehungsweise etwas Ordentliches"? Twitter-User schreiben von Hohn und Spott für die normale Bevölkerung, werfen dem Abgeordneten aus dem Wahlkreis Main-Kinzig Arroganz und Bürgerferne vor. Er habe mit nur einem Satz alle Minijobber des Landes vor den Kopf gestoßen. In Zeiten von zwar geringen Arbeitslosenzahlen aber dafür immer mehr Zeitarbeitern und Aufstockern, nicht ganz abwegig.

Berufe wie Erzieher, Altenpfleger, Koch oder Frisör werden von User aufgezählt. Es gibt viel Zustimmung. Eine Frau schreibt: "Ich arbeite in einem Jobcenter und lade Sie herzlich ein, diese Meinung mit den Aufstockern zu diskutieren." Die Fuldaer Sozialdemokraten reagieren "angeekelt" und bezeichnen die Worte Taubers als "interessante Einschätzungen".

Tauber selbst reagierte vor wenigen Minuten (Stand 9:45 Uhr) nach ersten Presseberichten über sein Zitat mit einer Entschuldigung via Facebook: "Wer drei Minijobs braucht, um über die Runden zu kommen, der hat es nicht leicht. Und ich wollte niemandem zu nahe treten, der in so einer Situation ist. Es tut mir leid, dass ich mein eigentliches Argument – wie wichtig eine gute Ausbildung und die richtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind, damit man eben nicht auf drei Minijobs angewiesen ist – so blöd formuliert und damit manche verletzt habe." (Julius Böhm) +++