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FULDA Projekt an der Hochschule

Risiken für Logistikunternehmen erkennen - Ein Methodenkoffer hilft

Schwerpunkt Logistik an der HSDie Hochschule Fulda zählt zu den forschungsstarken Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Im Schwerpunkt Logistik und Supply Chain Management, der zum Fachbereich Wirtschaft gehört, lehren und forschen derzeit vier Professorinnen und Professoren. Sie werden unterstützt durch weiteres hauptamtliches Lehrpersonal sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben dem Thema Risikomanagement sind die humanitäre Logistik sowie die Elektromobilität weitere Forschungsschwerpunkte. Für die Lehr- und Forschungsaktivitäten nutzt die Hochschule Fulda dabei nicht nur ihren Stammsitz in Fulda, sondern auch ihre Räumlichkeiten am House of Logistics and Mobility (HOLM) in Frankfurt. Insbesondere die Vernetzung mit anderen Hochschulen und Forschungsinstituten sowie den Projektpartnern steht dort im Mittelpunkt.

04.07.17 - Wissenschaftler der Hochschule Fulda haben gemeinsam mit Risikomanagement-Experten des Kompetenzportals RiskNET einen Methodenkoffer entwickelt, der Unternehmen dabei unterstützt, auch im Ernstfall – beispielsweise bei Naturkatastrophen, Unfällen oder terroristischen Angriffen – eine hohe Verfügbarkeit der Logistik sicherzustellen. Den Betreibern logistischer Infrastrukturen (beispielsweise Hafenbetreibern, aber auch Logistikunternehmen) gibt der Methodenkoffer ein Werkzeug an die Hand, um Risiken, die die Logistikketten stören könnten, zu identifizieren, analysieren und bewerten und auf dieser Grundlage Notfallpläne zu entwickeln sowie die Resilienz insgesamt zu erhöhen.

Im Mittelpunkt stehen insbesondere die kritischen logistischen Infrastrukturen wie das Straßen- und Schienennetz, die Binnenwasserwege und Rohrfernleitungen, aber auch Häfen, Flughäfen, Containerterminals oder große Logistikzentren, in denen Waren umgeschlagen und gelagert werden. Sie haben maßgebliche Bedeutung für eine reibungslose Logistik. Sind solche kritischen logistischen Infrastrukturen nicht nutzbar, können logistische Versorgungsketten reißen, was unmittelbare Auswirkungen auf Produktion, Handel und Konsum hat. Im schlimmsten Fall können Supermärkte nicht mehr mit Lebensmitteln beliefert werden, und die Regale bleiben leer. Automobilhersteller erhalten nicht mehr die benötigten Bauteile, und die Produktion steht. Oder Spielekonsolen können während des Weihnachtsgeschäfts nicht in die Elektronikfachmärkte transportiert werden, was erhebliche Umsatzausfälle für die Händler sowie massive Reputationsverluste nach sich ziehen würde.

„Je besser die Risiken identifiziert, analysiert und bewertet werden, desto besser ist auch die Grundlage für die Handhabung der Risiken“, sagt Professor Dr. Michael Huth, der das Projekt leitete. „Ein effektives Risikomanagement sorgt dafür, dass die Risiken bekannt sind und dass für diese Risiken proaktive Maßnahmen zur Verminderung oder Vermeidung, aber auch Notfallpläne für den Fall der Fälle entwickelt sind, um zu einem höheren Sicherheitsniveau zu gelangen. Mit dem Methodenkoffer wollen wir die Verantwortlichen dabei unterstützen, Lösungsansätze, Konzepte und Maßnahmen zu entwickeln, um Risiken effektiv zu begegnen.“

Frank Romeike, Geschäftsführer der RiskNET GmbH, konstatiert: „Viele Unternehmen tun sich immer noch schwer, ein fundiertes Risikomanagement in den eigenen Organisationen umzusetzen. Eine methodisch nicht fundiertes Risikomanagement führt in der Konsequenz zu einem potemkinschen Dorf ohne Akzeptanz in der Organisation.“ Doch ohne Akzeptanz in der Organisation und eine gelebte Risikokultur können die ökonomischen Vorteile eines Risiko- und Chancenmanagements nicht genutzt werden. Romeike weiter: „Ein wesentlicher Grund liegt vielfach im fehlenden Wissen um fundierte Methoden im Risiko- und Chancenmanagement. Und die Bewertung und Analyse von Logistikrisiken bedingt Methoden, die mit der Komplexität und Hyperkonnektivität dieser Risiken fundiert umgehen können.“

Der Methodenkoffer stellt insgesamt 25 Methoden in einer strukturierten Form vor. Das Forscherteam geht dabei nicht nur auf Kollektions- und analytische Methoden ein, sondern beschreibt ebenfalls Kreativitätsmethoden, die sich für „neue“, bisher nicht bekannte Risiken eignen. Für jede Methode liefert der Koffer eine kompakte Beschreibung, zeigt Stärken und Schwächen auf und macht die jeweiligen Anforderungen deutlich. Ergänzt werden die Beschreibungen durch ausgewählte Beispiele aus dem Bereich Logistik.

Das Projekt, das den Titel „RIMA-KIL – Risikomanagement für kritische Infrastrukturen in der Logistik“ trägt, wurde aus Mitteln der Innovationsförderung des Landes Hessen unterstützt und am House of Logistics and Mobility (HOLM) durchgeführt. Es wird inzwischen durch ein weiteres Forschungsvorhaben (BARM-KIL) ergänzt, bei dem die konkrete Umsetzung des Risikomanagements für kritische Infrastrukturen in der Logistik empirisch erhoben wird. Professor Dr. Huth: „Nach Abschluss beider Projekte kennen wir den Status des Risikomanagements, geben aber auch konkrete Handlungsempfehlungen, wie Risiken noch besser gehandhabt werden können.“ +++

 

 


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