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BEBRA Mit Tradition in die Zukunft

GDL-Ortsgruppe Bebra feiert 150-jähriges Jubliäum

05.07.17 - Die 20 Mitglieder der Ortsgruppe Bebra der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer und deren Ehefrauen nahmen vom 8. bis 11. Mai an der Generalversammlung der GDL in Ludwigshafen teil. Diese stellt das höchste Gremium der GDL dar, bei welcher in der Arbeitstagung neben den turnusmäßigen Wahlen des Hauptvorstand auch der Kurs der traditionsreichen Gewerkschaft bestimmt wird.

Bestimmt wurde die Veranstaltung dabei vom 150-jährigen Jubiläum der GDL. Bewusst hatte man hier Ludwigshafen ausgewählt, wo 1867 drei Lokomotivführer mit der Gründung einer Hilfskasse den Grundstein für die heutige GDL legten. Die Arbeitszeiten und Belastungen für Lokomotivführer waren seinerzeit weitaus höher und beim Betrieb der noch recht neuen Dampflokomotiven waren Absicherungen oder Schutzeinrichtungen nahezu unbekannt. Das Risiko zu Schaden oder gar zu Tode zu kommen war permanent latent, schützenden Führerhäuser gab es seinerzeit beispielsweise ebenfalls nicht. Besonders betroffen waren in einem solchen Fall dann die Familien und Kinder, denn Absicherungen oder Versicherungen gab es in jener Zeit fast nirgends und wurden in den Jahrzehnten danach von den Gewerkschaften, welche sich im 19. und 20. Jahrhundert verstärkt in Deutschland gründeten erst ermöglicht.

Die Entwicklung der GDL nahm dann ihren weiteren Verlauf mit ihrem Eintrag als Gewerkschaft, der Auflösung 1936 durch die Nationalsozialisten und der Wiedergründung der ersten Ortsgruppen in Westdeutschland 1946. Während die meisten Mitglieder der GDL bei der Deutschen Bundesbahn als Beamte eingestellt waren, gelang es erst nach dem Fall des Eisernen Vorhang in den neuen Bundesländern eine GDL Ost wieder zu gründen. Die beiden parallel existierenden Verbände schlossen sich dann 1990 zu einer bundesdeutschen GDL zusammen. Mit der Bahnprivatisierung im Jahr 1994 rückte die Tarifarbeit immer stärker in den Fokus und 2002 wehrten die GDL-Mitglieder mit einem Warnstreik erhebliche Verschlechterungen für die Beschäftigten bei der DB Regio ab.

2007 auf 2008 sowie 2014 auf 2015 führte die GDL mit der Deutschen Bahn AG zwei Tarifauseinandersetzungen, welche bundesweit teilweise tagelang den Zugverkehr beeinträchtigten. Parallel dazu wurden mit den größten und wichtigsten Mitbewerbern der Deutschen Bahn ebenfalls Tarifauseinandersetzungen geführt, die längste davon mit mehreren Monaten durchgehenden Streik bei der Nord-Ostsee-Bahn.

Die GDL konnte dabei die Verbesserungen der Arbeitszeiten, die zeitliche Lage der Schichten, die Erholzeiten sowie die Löhne und Zuschläge bei über 90 Prozent der bedeutenden Schienenverkehrsunternehmen verbessern. Größter Erfolg ist dabei die Einführung eines bundesweit verbindlicher Rahmentarifvertrag, welcher einheitliche Standards für das gesamte Fahrpersonal, ergo für Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen, Disponenten und Ausbilder tariflich regelt. Ebenfalls elementar sind Regelungen bei gesundheitlichen Einschränkungen oder traumatischen Ereignissen - und dem dadurch einhergehenden Verlust des Arbeitsplatz - sowie bei Wechsel des Eisenbahnunternehmen, welches eine Strecke im Nahverkehr betreibt. +++


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