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Erfolgreicher Informationsabend von Kreishandwerkerschaft und Interkulturellem Forum
19.07.17 - Die Suche nach Arbeit oder Ausbildung gestaltet sich für viele geflüchtete Menschen im Landkreis Fulda schwer. Bei vielen ist nicht sicher, wie lange sie in Deutschland bleiben dürfen, im Heimatland erworbene Zeugnisse sind schwer mit hiesigen vergleichbar, es müssen ausreichende Sprachkenntnisse erworben werden und es fehlen die Kontakte zu Arbeits- oder Ausbildungsstätten in der Region. Dass viele Menschen sehr motiviert sind, diese Herausforderungen zu meistern, wurde bei einer Informationsveranstaltung des Interkulturellen Forums Fulda in Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft am Mittwoch deutlich.
30 Interessierte kamen zum Vortrag von Sarah Prowald, die das Projekt „First Step“ der Kreishandwerkerschaft vorstellte. Dieses setzt sich zum Ziel, geflüchtete Menschen über 25 auf dem Weg zur Aufnahme einer Arbeit oder einer Ausbildung in handwerklichen Betrieben zu begleiten, sie individuell zu unterstützen und fortzubilden. In der 16-wöchigen Maßnahme werden zunächst die handwerklichen und schulischen Fähigkeiten der Teilnehmenden getestet, in begleitenden Unterrichtsstunden werden Deutsch-, Mathematik und andere Kenntnisse verbessert und schließlich werden Praktika vermittelt, die Wege in Arbeit oder Ausbildung öffnen können. „Für geflüchtete Menschen ist es oft sehr schwierig einen ersten Schritt auf den deutschen Arbeitsmarkt zu schaffen. Kulturelle Unterschiede und die sprachliche Barriere führen oft zu Unsicherheiten.“, erklärt die Projektkoordinatorin Sarah Prowald.
„Wir helfen den geflüchteten Menschen in einem geschützten Raum einen ersten Schritt in den deutschen Arbeitsmarkt zu wagen. Gleichzeitig versuchen wir auch Unsicherheiten in den Betrieben zu verringern. In den betreuten Praktikas können sich der Betrieb und der/die Geflüchtete kennen lernen. Kulturelle Unterschiede können oft auch ein großer Gewinn für die Betriebe sein und die Teilnehmer von First Step Fulda sind motiviert und haben bereits erste Erfahrungen in unserer Lehrwerkstatt gesammelt. Ich hoffe, dass wir in Zukunft noch mehr Betriebe und geflüchtete Menschen zusammenführen können, um so eine nachhaltige Integration zu ermöglichen und gleichzeitig dem Fachkräftemangel in den Betrieben entgegen zu wirken.“
Die Veranstaltung war Teil der Reihe „Arbeit für Flüchtlinge: Gesetze, Chancen, Kontakte“ des Interkulturellen Forums Fulda und wurde von Ehrenamtlichen auf Arabisch, Farsi und Englisch übersetzt. Das Interkulturelle Forum Fulda ist Kooperationspartner des bundesweiten Aktionsprogramms samo.fa, das von der Bundesbeauftragen für Migration, Flüchtlinge und Integration gefördert wird und Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit unterstützen soll. Neben dem Thema Arbeit widmen sich die Fuldaer Organisatoren auch den Feldern Bildung und Gesundheit. Interessierte können sich per E-Mail an [email protected] an die Projektverantwortlichen wenden. +++