Archiv
„Eine Nacht unter der Milchstraße“ mit Poetischem, Literarischem und Astronomischen rund um den „bestirnten Himmel über uns“ - so lautete der Titel für die ersten Sternenpark-Veranstaltung auf dem Kreuzberg. Das Bild zeigt von links: Simon Manger, Tourismusreferent Gerhard Nägler, Projektkoordinatorin Sabine Frank und Sternenpoet Robert Müller. - Fotos: Marion Eckert

BISCHOFSHEIM Neue eigenständige Abendveranstaltung

Eine Nacht unter der Milchstraße - Poesie auf dem Kreuzberg

27.07.17 - Der Sonnenuntergang hinter der Kreuzigungsgruppe auf dem Gipfel des Kreuzbergs, Menschen in Schlafsäcken und unter Decken, die schliefen oder nachdenklich in die Weite der Landschaft und des Himmels schauten - Der Abend „Eine Nacht unter der Milchstraße“ mit Poetischem, Literarischem und Astronomischen rund um den „bestirnten Himmel über uns“, erinnerte durchaus an die früheren „Nächte der Poesie“. 13 Mal fanden sie auf dem Kreuzberg mit Rudolf Herget statt, erinnerte Bischofsheims Tourismusreferent Gerhard Nägler. „Wir werden mit unseren Gedanken bei Rudolf sein und er vielleicht auch bei uns.“ Die neue Veranstaltung, sei keine neue Nacht der Poesie sondern eine völlig eigenständige, die zwar auch das Medium Nacht und Poesie nutze, erklärte Nägler.

Von 21 Uhr bis Mitternacht drehte sich alles rund um den Sternenpark, um den Schutz der Nacht und die Sternenbilder am sommerlichen Nachthimmel. Den Anfang machte Sternenpoet Roland Müller (Böblingen), der seit zwei Jahren dem Verein „Sternenpark Rhön“ angehört und sich beim Gang durch die Natur und Schauen in den Sternenhimmel zu lyrischen Texten rund um die Astronomie inspirieren lässt. Vom Mond als Gast um Mitternacht in mitten der Sterne, Sonnenyoga und Engelstaub reichte die Texte bis zum Abendsegen zum Einschlafen. Dazwischen gab es den „Werbeblock“ mit eingängigen und humorvollen Sätzen gegen nächtliche Beleuchtungen.

Im Schein der untergehenden Sonne lagerten sich die Menschen auf dem Gipfelplateau ...

„Licht im Überfluss mache den Sternen viel Verdruss“ Sabine Frank, die Projektkoordinatorin des Sternenparks Rhön lud die Zuschauer zu einer virtuellen Reise zu den Sternen ein. Sie zeigte Aufnahmen, die mit dem Hubbel-Weltraum-Teleskop von Saturn und Jupiter, der Milchstraße, Sternengeburtsstätten, Planetarischen Nebeln und vielen weiteren Astronomischen Objekten entstanden. Sie erklärte aber auch die Zielsetzungen des Sterneparks Rhön, sprach über die „blaue Stunde“ in der sich die Nacht ankündige und die Amsel die schönsten Lieder singe. „Die Nacht ist das Schlafzimmer der Tiere.

Nachtaktive Tiere wie der Igel mögen keine Dekoleuchten im Garten. Wir teilen unsere Gärten mit den Tieren.“ Solche Veranstaltungen wie die am Kreuzberg soll zur Sensibilisierung der zum Schutz der Nachtlandschaft beitragen, soll die Schönheit der Nacht ohne und die Schönheit des Sternenhimmels den Menschen näher bringen. „Sternenpark heißt nicht, das Licht abschalten, sondern bewusst zu entscheiden, was es wie lange und in welcher Intensität beleuchtet wird.“ Die Rhön sei einer von neun weltweit anerkannten Sternenparke, das sein besondere Auszeichnung, die aber auch eine besondere Verantwortung mit sich bringe.

„Nacht für Nacht in den Himmel zu schauen, warum tun Menschen das?“ Sabine Frank ging weit in der Geschichte der Menschheit zurück, als aus dem Lauf der Gestirne Ableitung für Fruchtbarkeit, Aussaat und Ernte gesehen wurden. „Sternbeobachtung ist eine der ältesten Kulturleistungen des Menschen.“ Sie sprach über die Sternbilder und die Faszination der Milchstraße.

Immer wieder streute sie Wissen über die historische Entwicklung der Astronomie und begeisterte mit Legenden, römischer und griechischer Mythologie. So ist die Milchstraße nicht einfach nur die Galaxie in der sich die Erde befindet sondern laut einer Afrikanischen Überlieferung das „Rückgrat der Nacht“, in der römischen Mythologie ist es die Brücke der Götter zu der Erde, und in der griechischen Mythologie die Muttermilch von Hera, der Zeus seinen Sohn Herklus an die Brust gelegt hatte. Von der Mythologie ging es zurück zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen, den unzähligen Galaxien, die am Himmel zu erkunden sind. Wer es noch genauer wissen wollte, der konnte einen Blick durch das Teleskop von Simon Manger werfen und sich inspirieren lassen.

Nachdem es dann wirklich Nacht geworden und sich auch die Wolken verzogen hatten, spannte sich er weite Sternenhimmel über den Kreuzberg. Sabine Frank erklärte Sternbilder und faszinierte mit vielen weiteren Geschichten zur großen Bärin, Kassiopeia, dem Schwan und dem Andromedanebel, der in der Rhön mit bloßen Auge zu beobachten ist. „Das ist unsere Nachbargalaxie, außerhalb unseres Milchstraßensystems“, stellte Frank vor.Die Kälte auf dem Gipfelplateau war bei diesen viele Erklärung kaum noch zu spüren. Erst der Blick auf das Thermometer ließ doch erstaunen, denn es waren gerade mal neun Grad in dieser Sommernacht. Gut beraten wer mit Mütze und Schal auf dem Kreuzberg gekommen war (Marion Eckert)  +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön