Ulrike Lux - schöne Knöpfe aus Omas Nachlass waren der Auslöser

23.08.17 - Kreativ und mit den Händen geschickt war Ulrike Lux aus Bad Hersfeld schon immer. Mit großer Begeisterung bastelte und gestaltete sie jahreszeitliche Dekoration und alles Schöne, was man falten, schneiden, kleben und formen kann. Beispielhaft sind die auffallend schönen Zuckertüten für ihre inzwischen erwachsenen Kinder Alisa und Adrian, die sich an die Kunstwerke aber noch immer gern erinnern. Vor vier Jahren entdeckte Ulrike Lux im Nachlass ihrer verstorbenen Oma Liesel Schmidt, die in Solz bei Bebra gelebt hat, eine große Ansammlung von Knöpfen. Das war nicht ungewöhnlich, denn ihre Oma war eine gelernte und begabte Damenschneiderin. Die Enkelin erinnert sich: „Ich hielt die schönsten Knöpfe in der Hand und dachte, da muss man doch was draus machen können“. Zum Wegwerfen waren die teilweise ausgefallenen Exemplare auf jeden Fall viel zu schade. „Der Grundgedanke, die vielfältigen Knopfvarianten als Schmuck zu verarbeiten, war da“, bekräftigt Ulrike Lux.

Gedacht, getan. Ihr erster Versuch, einen Ring zu gestalten, gelang auf Anhieb. Sie trug ihn anlässlich der Geburtstagsfeier einer Freundin und wurde von dem Geburtstagskind und den weiblichen Gästen gefragt, bei welchem Juwelier sie den gekauft hat. Zum Glück hatte ihre Produktion schon Fahrt aufgenommen und sie konnte eine erste Auswahl präsentieren, die schnell in ihrem Zuhause geholt wurde. „An diesem Tag verkaufte ich im Freundeskreis die ersten Ringe“, erinnert sich Ulrike Lux, die sich lange Zeit ausschließlich auf die Herstellung von Ringen konzentrierte.

Ulrike Lux und ihr Ehemann Gerhard Werner-Lux sind als Team auf den Märkten unterwegs ...

Mit ihrem Angebot „Schmuck aus alten Knöpfen“ war sie gern gesehen beim Erntedankmarkt im Mehrgenerationenhaus Dippelmühle in Bad Hersfeld. Als „Marktstand“ benötigte sie lediglich ein Bügelbrett. Ihr erster öffentlicher Verkauf wurde ein großer Erfolg. Weitere Möglichkeiten, sich mit ihrem Angebot auf kleineren Märkten zu präsentieren, ließen nicht lange auf sich warten. Vier Jahre später reicht das Bügelbrett zur Präsentation nicht mehr aus. Inzwischen bietet sie passend zu den Ringen auch Halsketten und Ohrringe an, die als Set besonders gut zur Geltung kommen.

Archivfotos (3): Gudrun Schmidl

Mit einer insgesamt fünf Meter langen Verkaufsfläche war sie im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr beim Upcycling-Markt auf Schloss Neuenstein vertreten. Ihr Schmuck passt dort sehr gut ins Konzept und bei Frauen jeden Alters kommt nicht nur die Idee dahinter, sondern auch die stilvolle und attraktive Umsetzung sehr gut an. Inzwischen ist Ulrike Lux an vielen Wochenenden auf verschiedensten Märkten unterwegs, längst weit über die Kreisgrenzen hinaus. Begleitet wird sie dabei von ihrem Ehemann, der nicht nur beim Auf- und Abbau des Standes hilft, sondern auch beim Verkauf. Ganz oft stellen Kundinnen die Frage, woher Ulrike Lux die Knöpfe bezieht. Achim Werner-Lux ergreift dann immer wieder die Gelegenheit beim Schopf: „Meine Frau freut sich über jeden alten Knopf, der ihr gebracht wird“. Viele Kundinnen werden hellhörig und erinnern sich, dass sie noch viele schöne Knöpfe im Nähkästchen oder anderen Behältnissen aufbewahren und entbehren können. Die Kundinnen halten zumeist ihr Versprechen und liefern ihre bunte Ware in allen Größen bei Ulrike Lux ab, die sich freut: „Die Knöpfe kommen zu mir“. Als Dankeschön gestaltet sie für die Lieferantinnen je ein Schmuckstück aus deren Lieblingsknopf.

Inzwischen hat die rege Hersfelderin ihren Schätzen ein ganzes Zimmer gewidmet. Wohin man schaut, sieht man Knöpfe. Glasknöpfe, Hornknöpfe, Samtknöpfe, Gold- und Silberknöpfe liegen penibel sortiert auf verschiedenen Tischen, füllen Kästchen und Kisten oder erwarten ihre Wiederverwendung auf dem Bügelbrett, das inzwischen als Arbeitstisch dient und durch seine Flexibilität gute Dienste erweist, denn der Standort ist wichtig: „Wenn ich die Schmuckstücke zusammenstelle, brauche ich gutes Licht. Zu viel Sonne ist schlecht, graues Wetter und grelles Licht sind auch nicht geeignet, um die zueinander passenden Farben auszuwählen“, erklärt Ulrike Lux, für die ihr Hobby lange Zeit „just for fun“ war. Weil die Nachfrage immer größer wurde, hat Ulrike Lux, die als pharmazeutisch technische Assistentin in einer ortsansässigen Apotheke arbeitet, längst ein Gewerbe angemeldet.

Individuell und geschmackvoll gestaltet Ulrike Lux Ringe, Halsketten und Ohrringe ...

In wenigen Wochen stehen viele Herbstmärkte an, auf denen sie mit ihrem Schmuckstand auch in der Region Waldhessen und in der Rhön vertreten ist. Am 10.09.17 bietet sie ihren Schmuck im Altenhilfezentrum Hospital in Bad Hersfeld an, am 23.09.17 ist sie auf dem Michaelismarkt in Hilders vor Ort, ebenso auf dem 7. Wandermarkt auf dem Festplatz/Hugenottenplatz in Philippsthal/Gethsemane am 24.09.17. Ein vorweihnachtliches Hoffest auf dem Rhönhof LebensArt in Hillartshausen findet am 10.12.17 mit ihrer Beteiligung am Marktgeschehen statt. Dank dem Nachlass ihrer Oma hat Ulrike Lux ein schmuckes Hobby gefunden, dem sie ihre freie Zeit, ihre Fingerfertigkeit und Begeisterung voll und ganz widmet und dazu noch mit Upcycling im Trend liegt. (Gudrun Schmidl) +++