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- Foto: Pixabay/Symbolbild

REGION Nicht geimpfte Säuglinge gefährdet

Mehr Rotavirus-Infektionen im Landkreis Fulda

25.08.17 - Die Zahl der Rotavirus-Infektionen ist in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Landkreis Fulda nach oben geschnellt, berichtet die IKK classic in Hessen. Die Krankenkasse hat die amtliche Statistik für meldepflichtige Infektionskrankheiten des Robert Koch-Instituts ausgewertet. Demnach seien im Vergleich zu den letzten Jahren überdurchschnittlich viele Fälle gemeldet worden.

„Insgesamt wurden im Landkreis Fulda bis Ende Juli 135 Infektionen mit dem Rotavirus ärztlich festgestellt, im gesamten Jahr 2016 waren es 143, im Jahr 2015 108 Fälle“, erläutert Sven Keiner von der IKK classic die vorliegenden Daten. Vermutlich sei die Zahl der erkrankten Personen sogar noch höher, da nicht jeder Betroffene zum Arzt gehe. Auch in Hessen habe es insgesamt mit rund 2.200 Erkrankungen bereits mehr Fälle gegeben als im gesamten Vorjahr (1.690).

Ursache und Wirkung

Das Rotavirus ist die weltweit häufigste Ursache für schwere Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kindern. Es ist hochansteckend und wird leicht übertragen. Auch Erwachsene können sich mit dem Virus infizieren. Durch den starken Durchfall verlieren die Patienten viel Flüssigkeit, was besonders für Säuglinge und Kleinkinder lebensbedrohlich sein kann. Eltern sollten daher unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion. Die Viren werden dabei durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben und können von der Hand in den Mund gelangen. Als Infektionsquelle dienen auch verunreinigte Lebensmittel oder Gegenstände. Weil Kleinkinder häufig Sachen in den Mund nehmen, sind sie besonders gefährdet. Zudem ist ihr Immunsystem noch nicht so stark ausgebildet wie bei Erwachsenen. Hat eine Infektion stattgefunden, setzt nach ungefähr drei Tagen Durchfall ein, der innerhalb weniger Stunden immer schlimmer wird. Oftmals kommen Übelkeit, Erbrechen, starke Magenschmerzen oder Fieber hinzu.

Behandlung und Vorsorge

Medikamente gegen das Virus gibt es nicht. Der Arzt kann lediglich Mittel verordnen, die die Symptome lindern. Ganz wichtig ist es, den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und ausreichend viel zu trinken. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, ist eine ärztliche Betreuung nötig. Eine Impfung gegen Rotaviren gibt es für Säuglinge. „Die Ständige Impfkommission empfiehlt seit 2013 die Schluck-Impfung gegen Rotaviren für Säuglinge unter sechs Monaten. Die Kosten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen“, sagt Sven Keiner.

Die IKK classic weist aufgrund der aktuell hohen Infektionsrate darauf hin, besonders auf Hygienemaßnahmen zu achten. Ganz wichtig sei es, sich regelmäßig und gewissenhaft die Hände zu waschen. Lebensmittel, die roh verzehrt werden, wie Obst, Salat und Gemüse, sollten ebenso gründlich gewaschen werden. Hat sich ein Familienmitglied mit dem Rotavirus infiziert, sind besondere Hygienemaßnahmen wichtig. Es gibt Desinfektionsmittel, die gegen Rotaviren eingesetzt werden. Während der Krankheitsphase sollte alles, was der Patient benutzt hat, gesäubert werden, bei Kindern insbesondere auch das Spielzeug und die Wickelunterlage. (pm) +++


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