Mangafic und Bahssou lassen Borussia Fulda jubeln

02.09.17 - Zweiter Sieg in der neuen Saison für Borussia Fulda: Am Freitagabend siegte der Hessenligist in seinem ersten Heimspiel gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer KSV Baunatal mit 2:1 (0:0). Denis Mangafic und Younes Bahssou besorgten in Hälfte zwei die Treffer, um dem KSV die erste Pleite der Saison zuzufügen.

Zehn Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, als die Zuschauer allmählich das Gefühl beschlich, dass die Begegnung zunehmend verflachen würde. SCB-Stürmer Matija Poredski war es aber zu verdanken, dass die Partie an Fahrt aufnahm. Er sprintete einem langen Ball von Leon Pomnitz auf der linken Seite hinterher, suchte den Weg in den Strafraum und bediente den mit nach vorne eilenden Denis Mangafic per Hacke.

Borussias Neuzugang aus Münster blieb cool und vollstreckte ins lange Eck zur Führung (56.). Allerdings unter gütiger Mithilfe der Baunataler Abwehr, die sich gegen zwei Borussen in Überzahl befand – und sich düpieren ließ. „Da haben wir uns einfach zu naiv angestellt“, monierte KSV-Trainer Tobias Nebe. Er sah, dass die Hausherren in der Folge mehr Druck auf das Tor seiner Schützlinge ausübten.

„Ich fand es gut, dass wir nicht nachgelassen haben und auf das zweite Tor gedrängt haben“, sagte SCB-Trainer Thomas Brendel. Denn nur wenig später hatte das weite Runde erneut den Torschrei auf den Lippen als Poredskis Kopfball zunächst von der Linie gekratzt wurde und der Nachschuss von Dennis Müller ans Gebälk klatschte (64.). Als die größte Drangphase vorbei war, schienen auch die Kräfte der Borussen zu schwinden. Wirklich Kapital konnten die Gäste aber nicht schlagen. Im Gegenteil.

Sumin Lee leistete sich einen bösen Patzer, als er einen Ball per Flugkopfball zu Torwart Bielert spielen wollte. Dieser geriet zu kurz, Younes Bahssou stand goldrichtig, umkurvte den KSV-Schlussmann und schob zur Entscheidung ein (87.). „Ein Glück habe ich ihn nicht ausgewechselt wie so mancher Zuschauer gefordert hatte“, kommentierte Brendel süffisant die Aufforderungen von Teilen der Zuschauer, Bahssou doch auszuwechseln. Übrigens: Gewechselt hatten beide Trainer in ihrer Startelf nur ein einziges Mal.

Denn Brendel und Nebe schickten nahezu die selben Spieler ins Rennen, die auch in der Vorwoche auf dem Feld standen. Lediglich eine Änderung gab es auf beiden Seiten: Bei den Hausherren kam Sebastian Alles für den verletzten Markus Gröger und bei den Gästen kam Fatih Üstün für Vyacheslav Petrukhin. Alles rückte auf seine gewohnte Position ins defensive Mittelfeld, während Neuzugang Tobias Henneböle Grögers Part als Abwehrchef der Dreierkette übernahm.

Allerdings blieb in Hälfte eins vieles Stückwerk – und zwar auf beiden Seiten. Strukturierte Angriffe und Kombinationen gab es selten zu sehen, dafür aber umso mehr Fehler und Fehlpässe. „Ich denke, das war auch der Tatsache geschuldet, dass beide Mannschaft hoch angelaufen sind und frühzeitig gepresst haben“, stellte Baunatals Trainer Nebe fest. Aber: die besseren Möglichkeiten hatten die Hausherren. Matija Poredski setzte nach einem langen Ball das Leder ans Außennetz (6.) und Bahssou konnte den Patzer von KSV-Schlussmann Bielert nach Pomnitz-Freistoß nicht verwerten (39.).

„Ich denke auch, dass wir aufgrund der Chancenverteilung verdient gewonnen haben“, sagte Brendel und betonte: „Heute haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Flieden oder Waldgirmes, das waren wir nicht.“ Zwar wackelte seine Defensive das ein oder andere Mal, zwingende Möglichkeiten entsprangen für den Gast aber nicht. Die beste war noch ein Fernschuss von Fatih Üzün (39.) und im zweiten Durchgang ein Beinahe-Eigentor von Dennis Müller (86.). Tom Samsons Treffer zum 1:2 in der Nachspielzeit blieb nur Ergebniskosmetik. (Tobias Herrling)

DIE STATISTIK ZUM SPIEL:

Borussia Fulda: Tobias Wolf – Tobias Henneböle, Kevin Hillmann, Leon Pomnitz, Younes Bahssou, Matija Poredski, Benjamin Fuß, Sebastian Alles (86. Vedran Jerkovic), Denis Mangafic, Dennis Müller (90.+1 Patris Gjocai), Marcel Mosch (86. Daniel Kornagel).

KSV Baunatal: Pascal Bielert – Mario Wolf, Fatih Üstün, Manuel Pforr, Nico Schrader (65. Sumin Lee), Changdae Han (76. Tjarde Bandowski), Malte Grashoff, Egli Milloshaj (60. Maximilian Werner), Tom Samson, Daniel Borgardt, Patrick Krengel.

Schiedsrichter: Patrick Haustein (Buseck).

Zuschauer: 1.200.

Tore: 1:0 Denis Mangafic (56.), 2:0 Bahssou (87.), 2:1 Tom Samson (90.+1). +++