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FLORIDA Tampa glich einer Geisterstadt

Zehnköpfige Familie aus Fulda beim Florida-Urlaub von Hurrikan Irma überrascht

16.09.17 - Der Hurrikan "Irma" zog unter anderem über Puerto Rico, Kuba und Florida. "Irma" forderte Dutzende Tote und Verletzte. Die Schäden sind bislang nicht bezifferbar. Auch wenn der Hurrikan nicht zum erwarteten Monstersturm wurde, sorgte er für Angst und Schrecken. Von der Naturkatastrophe wurden auch Urlauber aus Osthessen überrascht. Vanessa Kram aus Fulda schildert in einer Nachricht an die Redaktion von OSTHESSEN|NEWS ihre Erlebnisse der vergangenen Tage:

"Mit unserer zehnköpfigen Familie haben wir am 3. September 2017 eine zweiwöchige Florida-Rundreise begonnen. Die Tour führte uns von Miami nach Islamorada. Dort bekamen wir im TV die Schreckensnachricht des Hurricanes Irma. Auf dem Weg von Islamorada nach KeyWest wurden wir eine Stunde vor unserem Ziel von der Polizei angehalten und gebeten, wieder umzudrehen, da die Insel am Folgetag evakuiert werden würde. Auf den Straßen bemerkten wir, dass alle Anwohner die Fenster und Türen mit Holz- und Metallplatten absicherten. Supermärkte, Läden und Restaurants wurden geschlossen.

In den Nachrichten wurde berichtet, dass der Hurricane die Ostküste treffen würde. Es war kein harmloser Hurricane angekündigt, sondern einer in der höchsten Kategorie 5. Der Weg des Hurricane sollte von KeyWest entlang der Ostküste führen. Wir änderten daher unsere geplante Route und fuhren über Orlando nach Tampa an die Westküste. Wir waren kaum in Tampa angekommen, wurde bekannt, dass Irma ihren weiteren Weg nun doch entlang der Westküste über Naples und Tampa nehmen wird. Wir hatten Glück und konnten noch im Hilton-Hotel in Tampa unterkommen. Dort waren auch mehrere Fernsehsender anwesend. Während dem Abendessen am Sonntag Abend flackerten die Lichter im Hotel und es wurden durch die Lautsprecher Notfallwarnungen verkündigt. Die Aufzüge durften nicht mehr benutzt werden.

Die Stadt Tampa (drittgrößte Stadt Floridas) glich einer Geisterstadt. Wir durften zwei Tage das Hotel nicht verlassen, waren aber froh, an einem sicheren Ort zu sein. In der Nacht von Sonntag auf Montag zog der Hurricane Irma entgegen den Prognosen in abgeschwächter Form in Kategorie 2 über Tampa. Am Dienstag verließen wir daraufhin Tampa und wollten weiter nach Sarasota fahren. Die Fahrt gestaltete sich ziemlich schwierig, da die Straßen und Brücken teilweise wegen Überflutung nicht befahrbar waren. Stromleitungen waren zu einem großen Teil zerstört, die Supermärkte sowie die meisten Hotels waren leider noch geschlossen. Nach zwei Stunden Fahrt konnten wir endlich eine Tankstelle finden, die noch Benzin hatte. Von circa 7.000 Tankstellen hatten nur noch 180 Tankstellen Benzin.

99 Prozent der Hotels waren ausgebucht, da viele Einwohner ihre zum Teil zerstörten oder überfluteten Häuser verlassen hatten und dort sichere Unterkunft suchten. Bei Einbruch der Dunkelheit stand die Polizei mit Blaulicht an den größeren Straßenkreuzungen, da alles dunkel war und mit Plünderungen gerechnet wurde. Nach über zehnstündiger Fahrt hatten wir Glück und fanden die zwei letzten freien Zimmer in einem kleinen Hotel für unsere zehnköpfige Familie. Mein Bruder und einer meiner Onkels mussten daher im Auto vor dem Hotel übernachten. Auf dem weiteren Weg nach Sarasota konnten wir das Ausmaß der Zerstörung durch Irma erkennen.

Wir sind jetzt bereits zwei Tage in Sarasota und haben nunmehr zwei schöne Sonnentage hier verbringen können. Die Strände sind fast menschenleer, da vermutlich viele Touristen bereits vor dem Hurricane Irma die Heimreise angetreten haben. Der Flughafen in Miami soll seit heute wieder geöffnet haben und wir hoffen, am Freitag die Rückreise nach Fulda antreten zu können. Mittlerweile haben auch wieder einige Restaurants und Supermärkte geöffnet. Die Situation hat sich entspannt, die Aufräumarbeiten werden wohl noch einige Tage in Anspruch nehmen, aber so nach und nach dürfte wieder Normalität einkehren." (hhb) +++


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