Katholische Barockkirche „Mariä Himmelfahrt“ erstrahlt in neuem Glanz

17.09.17 - Die Pfarrerei „Mariä Himmelfahrt“ in Zella in der Rhön gehört kirchlich zum Dekanat Hünfeld-Geisa und zur Diözese Fulda und wurde seit 2016 aufwändig renoviert. Am Sonntag ist es nun soweit: Um 15.30 Uhr wird mit einem festlichen Pontifikalamt die Barockkirche wieder eingeweiht. Zelebrant ist Weihbischof Dr. Karlheinz Diez aus Fulda.

Pfarrer der Kirche ist Ulrich Piesche, der unlängst sein 25-jähriges Priesterjubiläum feierte. Das altehrwürdige Gotteshaus steht in der Goethestraße 78 am Ostrand der Rhöngemeinde Zella. Die Rhöngemeinde hat etwa 425 Einwohner und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Dermbach. Ein Blick in die Historie gibt die Information frei, das nach Plänen des Italieners Andreas Gallasini die herrliche Barockkirche in den Jahren 1715 bis 1732 im Auftrag von Probst Adolph von Dalberg erbaut wurde. Das Gotteshaus wurde dann am 15. August 1735 geweiht. Somit steht in Zella die wohl schönste Kirche der Rhön, sie ist ein typischer Vertreter des Fuldaer Barock.

Pfarrer Ulrich Piesche (rechts) und Verwaltungsrat Rudi Weber auf dem Hochkran vor ...

Die Barockkirche wurde aus rotem Sandstein erbaut, hat eine Einturmfassade, besitzt einen Wandpfeilersaal mit einem Tonnengewölbe, der Chorbau wird durch vier vorgestellte Säulen besonders betont. Das Gotteshaus beherbergt Stukmarmoraltäre. Aus der Prachtfassade heraus erhebt sich der vorgerückte Turm mit Schweifkuppel und Laterne. Die einschiffige Saalkirche besitzt einen Hauptaltar mit Baldachin, der auf vier Säulen ruht und die Gottesmutter trägt. Eine vorzügliche Schnitzarbeit, die „Grablegung Christi“ um 1500 aus der Riemenschneider-Schule, stammt noch aus der vorherigen Klosterkirche. Neben der Kirche befindet sich das barocke ehemalige Probsteigebäude.

Die Barockkirche hat in der Vergangenheit eine Vielzahl von Werterhaltung- und Restaurierungen erfahren. Aber die jüngste umfassende Kirchensanierung begann im Jahr 2016 nach dem Pfingstfest und wurde kurz vor der heurigen Wiedereinweihung abgeschlossen. Die rührigen Handwerker legten bis zuletzt Hand an und verhalfen so dem Gotteshaus zu neuem Glanz. Insgesamt waren drei größere Unternehmen und fünf kleinere Handwerkerfirmen an den Renovierungsarbeiten am Gotteshaus beteiligt.

Pfarrer Ulrich Piesche und der stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende der Kirchengemeinde, Rudi Weber, informierten, dass bisher 1,2 Millionen Euro für die umfassende Renovierung ihrer katholischen Kirche verwandt wurden. Der Eigenanteil der Kirchgemeinde beträgt 240.000 Euro, dazu kommen Gelder aus der Diözese Fulda, privaten Stiftungen, Betrieben und Einrichtungen, Denkmalbehörde, Fördergelder und private Spendern. "Ihnen allen gebührt der Dank der Zellaer Kirchgemeinde sowie den Besuchern und Gäste des altehrwürdigen Gotteshauses", so der Priester Ulrich Piesche. Um nur einige Renovierungsmaßnahmen zu nennen, es mussten Risse in der Außenfassade beseitigt und größere Steine ausgetauscht werden.

Der Innenraum des Gotteshauses erhielt eine neue Wandfarbe (wie ursprünglich hellrosa/weiß) und erstrahlt jetzt hell und freundlich. Alle Arbeiten am Gotteshaus wurden in Handarbeit Stück für Stück liebevoll ausgeführt. Verwaltungsrat Rudi Weber berichtete, dass die gesamte Elektrik im Gebäude erneuert wurde und nun dem neuesten Standard sowie Sicherheitsvorschriften entspricht. Auch die großen Kirchenfenster wurden abgedichtet und teilerneuert und haben nun wieder ein schönes Aussehen. Selbst die Orgel der Kirche wurde von der Firma Hoffman & Schindler aus Ostheim einer Erneuerungskur unterzogen und erklingt jetzt zur Freude der Gläubigen und Kirchenbesucher. Der langjährige Organist Norbert Bittorf kann jetzt wieder an der Orgel alle Register ziehen und die Königin aller Instrumente dankt dies mit klangvollen Tönen. +++