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Die gelb markierte Fläche soll Kalkkiesgrube werden. - Foto: Hendrik Urbin

FULDA Bürger haben große Bedenken

"Wir sind dagegen!" - Ortsbeirat widerruft Zustimmung zu Kalkkiesgrube in Malkes

22.09.17 - Das Thema Kalkkiesgrube im Fuldaer Ortsteil Malkes will so schnell kein Ende nehmen: In einer Unterschriftenaktion haben sich vor wenigen Tagen zahlreiche Bürger gegen das Projekt ausgesprochen. Zudem ist die Gründung der Interessengemeinschaft "lebenswertes Malkes" in Planung. Bei der Ortsbeiratssitzung am Donnerstagabend geht der Widerstand der Einwohner weiter: Die frühere Zustimmung wird auf Wunsch der Bürger - und auch einstimmig vom Ortsbeirat entschieden - widerrufen.

Bauunternehmer Veit Küllmer plant eine Kalkkiesgrube am Ortsrand von Malkes ...Archivfoto: Hans-Hubertus Braune -

Die 170 Einwohner in Malkes sind verärgert: Für mindestens 16 Jahre soll ein Abbaubetrieb mit einer tiefen Grube bestehen, die nach den Aushubarbeiten als Deponie genutzt werden soll. Baggerlärm, Staub und Abgase würden für diese Zeit zum Alltag des Ortes gehören. Wege rund um Malkes würden sich in Baustraßen verwandeln. Dazu gehöre die Passage durch ein Biotop, die Nutzung eines Teils des Jakobsweges sowie des beliebten Wanderweges zur Schnepfenkapelle.

Seit April dieses Jahres liegt der Bauantrag vor, "immer wieder treten Bürger mit Bedenken an den Ortsbeirat", berichtet Ortsvorsteher Rudolf Schultheis am Donnerstagabend. Mit einem Schreiben an Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld schlug der Ortsbeirat vor, Randbedingungen zu schaffen. Die Zeit solle auf acht Jahre begrenzt werden, die Anfahrtswege sollen außerhalb des Ortes geschehen und die Geschwindigkeit solle bei Zu- und Abfahrt bei maximal 25 km/h liegen.

Ortsvorsteher Rudolf Schultheis

 Doch die Bürger sind sich einig: "Wir müssen das Thema sachlich betrachten und bearbeiten. Der Antrag soll in dieser Form nicht abgeschickt werden, es ist nicht notwendig, dass wir uns jetzt positionieren." Viel mehr sind sie für eine öffentliche Diskussion mit allen Bürgern von Malkes, um "alle mit ins Boot zu holen". So soll eine Spaltung des Ortes verhindert werden. Ziel ist es, gemeinsam und einheitlich gegenüber der Stadt aufzutreten und gemeinsam zu sagen: "Nein, wir wollen das nicht!" 

Viele Bürger sind zur öffentlichen Ortsbeiratssitzungen gekommen

Der Ortsbeirat sieht das Problem darin, dass dieser nicht über die rechtlichen Bedingungen verfügt, wie ein Verein oder eine Bürgerinitiative. Dennoch wollen alle an einem Strang ziehen, um auf die örtliche Politik Druck auszuwirken. Auch deshalb wurde die frühere Zustimmung im Sinne aller und auch vom Ortsbeirat einstimmig widerrufen. "Wir sind dagegen!" Als nächstes soll nun eine Bürgerversammlung geplant werden, wo alle Malkeser gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht. Das Thema Kalkkiesgrube nimmt also noch lange kein Ende. (Luisa Diegel) +++


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