"Doc" Karl-Heinz MEHNER am Domgymnasium nach 32 Jahren "außer Dienst"

Den Chemiekittel tauschte er gegen die Grillschürze, die Tiegelzange gegen eine Grillzange, die Schutzbrille gegen eine Sonnenbrille und den Zeigestock gegen einen Wanderstock. Er erzielte herausragende Erfolge in Weitsprung und Sprint, war zehnmal Hessischer Meister in der Leichtathletik und erreichte im Weitsprung eine Bestleistung von 7,48 Metern. Die Rede ist von Dr. Karl-Heinz Mehner, der im Fuldaer Raum und weiter darüber hinaus auch als „Doc“ Mehner bekannt ist. Am vergangenen Freitag ist Oberstudienrat Dr. Karl-Heinz Mehner nach 32 Jahren Dienst am Domgymnasium im Beisein der rund 1.200 starken Schulgemeinde und der gesamten Lehrerschaft in den Ruhestand verabschiedet worden.

Viele lobende Worte und Anerkennung gab es von Schulleiter Matthias Höhl, Schulamtsdirektor Imhof vom Staatlichen Schulamt, Christian Redweik vom Personalrat, einigen Kollegen sowie dem Elternbeiratsvorsitzenden Pfarrer Heinz-Georg Henning und Schulsprecherin Julia Ruwe. In den vergangenen drei Jahrzehnten seien viele Schülergenerationen durch die Hände von „Doc Mehner“ gegangen. Unter diesen befänden sich heute bemerkenswert viele promovierte oder gar habilitierte Chemiker. Zumindest ein Teil habe der „Doc“ mit seinem Unterricht zu verantworten. „Dr. Mehner hinterlässt seinen Nachfolgern in Chemie und Sport ein gut bestelltes Feld“, sagte Direktor Höhl in seiner Laudatio. Abschließend würdigte er noch einmal die Arbeit Mehners mit den Eigenschaften „verlässlich, loyal und belastbar“ aufs allerschärfste.

„It is time to say good bye.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Chemikerinnen Renate Eller, Heike Thörmer und Karin Goldbach. Sie gaben ihrem Kollegen jedoch eine Grundausstattung – etwa Essigsäure zum Vernichten von Unkraut oder Kleesalz zum Entrosten des Gartenzauns – für das häusliche Labor mit, so dass der Übergang in das schulfreie Leben nicht so „krass“ verlaufe.

Schulamtsdirektor Dr. Michael Imhof vom Staatlichen Schulamt in Fulda sprach dem scheidenden Pädagogen seinen besonderen Dank für die Aufgabe als Koordinator des Schulsportzentrums Fulda, das an das Domgymnasium angegliedert ist, aus. Diese Institution – zuständig für den gesamten Landkreis - zur Talentförderung, die dem „Doc“ besonders am Herzen lag, leitete er mit großer Umsicht und Fachkompetenz. „Die Managementkompetenzen, die er dort unter Beweis stellte, zeichnen ihn aus“, so Imhof.

„Ein Urgestein des Domgymnasiums.“ So bezeichnete Christian Redweik vom Schulpersonalrat den Sportler aus Leidenschaft. Redweik ließ von Hausverwalter Thomas Will ein „Urgestein“ – aus der Bausubstanz des Domgymnasiums – aus den Katakomben zutage fördern. Der Stein aus dem Mauerwerk der Schule solle den „Doc“ noch lange an seine alte Wirkungsstätte erinnern. Neben Dr. Mehner wurde auch Pfarrer Hans-Wolf Hallacker, der das Domgymnasium ein Jahr als Lehrer für evangelische Religion unterstützte, verabschiedet. Für den passenden Rahmen der Feierstunde sorgten die Klänge von Chor und Big Band mit ihren jeweiligen Leitern Sebastian Schwarz und Robert Klier.

Dr. Karl-Heinz Mehner stammt aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf, machte in der Kreisstadt Marburg sein Abitur und studierte dort Chemie und Sport. Anschließend promovierte er 1974 im Bereich Analytische Chemie. Nach seiner Referendariatszeit und seinem zweiten Saatsexamen wurde er am 01. Februar 1976 an der Rabanus-Maurus-Schule Fulda als Studienrat eingestellt. (Christian P.Stadtfeld) +++