Sebastian Müller (rechts) begrüßt die Teilnehmer des 3. Klima- & Energiestammtisch in Poppenhausen-Sieblos - Fotos: CDU-Fraktion Hessen

POPPENHAUSEN (WAKU) Autarke Energieversorgung

Sebastian Müller (MdL) lädt zum dritten Klima- und Energiestammtisch

23.04.24 - Der CDU-Landtagsabgeordnete Sebastian Müller (Wahlkreis 15, Fulda II) hat zum dritten Klima- & Energiestammtisch in seine Heimat, die hessische Rhön geladen. Mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie die beiden CDU-Landtagsabgeordneten Stefanie Klee (Wahlkreis Hersfeld) und Thomas Hering (Wahlkreis Fulda I) sind seiner Einladung nach Poppenhausen-Sieblos gefolgt – in unmittelbarer Nachbarschaft der Wasserkuppe.

Sebastian Müller, seit der neuen Legislaturperiode stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und Umwelt sowie Mitglied im Haushaltsausschuss und im Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum des Hessischen Landtags, hat den Klima- & Energiestammtisch im Jahr 2023 ins Leben gerufen und das erste Treffen auf der Landesgartenschau in Fulda organisiert.

Landtagsabgeordneter Thomas Hering (Fulda I, Mitte) gehörte zu den Teilnehmern ...

Sebastian Müller (Mitte) mit Stefan Gensler, Vorsitzender der Hackgutheizungs ...

Im Heizhaus: Stefan Gensler (3.v.r.) erklärt Sebastian Müller (2.v.r.) und den ...

Zur Gründungsidee des Stammtisches befragt erklärt er, dass es Ziel dieser Zusammentreffen ist, sich über kluge Konzepte und Projekte zu den Themen Energie und Klimaschutz auszutauschen und vor Ort zu informieren. Bei der mittlerweile dritten Veranstaltung informierten sich er und die weiteren Teilnehmer bei Stefan Gensler, Vorsitzender der Hackgutheizungs GbR Sieblos, über Wege und Möglichkeiten, eine Kommune energetisch autark zu betreiben.

Vorzeigeprojekt & Vorbild für eine autarke Energieversorgung

Im Jahr 2007 hatten sich Stefan Gensler und weitere Mitstreiter in der kleinen Gemeinde unterhalb der Wasserkuppe mit engagierter Unterstützung von Bürgermeister Manfred Helfrich (Poppenhausen) nach einer ersten Idee und angesichts steigender Kosten für Öl und Gas entschlossen, einen Weg zu finden, wie man mit lokalen Rohstoffen eine Gemeinde energetisch autark machen kann.

Von links: Bürgermeister Manfred Helfrich, GbR-Vorsitzender Stefan Gensler und ...

Bürgermeister Manfred Helfrich, Sebastian Müller und Stefan Gensler (von links) ...

Ein Weg bot die Waldbesitzergemeinschaft Sieblos, ein Zusammenschluss von Waldbesitzern, die den gemeinschaftlichen Waldbestand bewirtschaften und zudem eine eigene Wasserversorgung für Sieblos betreiben. In einer engagierten Gemeinschaftsleistung wurde ein Heizhaus mit Holzhackschnitzelverbrennung und Nahwärmeversorgungsleitung realisiert, die nur ein Jahr später (2008) in Betrieb genommen worden sind. Die Investitionsmittel für die gesamte Anlage von rund 500.000 Euro waren im Verhältnis zum erzielten Nutzen gering. Seit der Inbetriebnahme der Anlage gilt das Energiedorf Sieblos als Vorzeigeprojekt in der Region Fulda und auch im Land Hessen.

Sebastian Müller: "Mit dem schon seit 16 Jahren erfolgreich und störungsfrei laufenden Projekt ist es gelungen, regionale Holzgewinnung energetisch optimal für die Menschen in Sieblos zu nutzen." Dies ist umso höher zu bewerten, da Holz mittlerweile wieder als klimaneutrales Heizmittel eingestuft worden ist. Stefan Gensler erklärte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Vor-Ort-Besichtigung, dass mittlerweile bis auf ein Objekt alle Haushalte in Sieblos an das Projekt angebunden sind und von niedrigen Energiekosten profitieren.

Hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement

Sebastian Müller: "Diese Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, das mittlerweile dazu geführt hat, dass auch der für die Anlage erforderliche Strom selbst produziert wird – und das mit einem ordentlichen Überschuss". Denn in Sieblos konnte in Fotovoltaik investiert werden, nachdem nach 10 Jahren die Heizanlage schuldenfrei war.

Seit 100.000 Betriebsstunden im Einsatz

Die Holzschnitzel werden in neben dem Heizhaus gelegenen Boxen offen gelagert. Dies ist gut für die Belüftung des Ausgangsmaterials, das vollautomatisch über Schnecken in die Heizkessel gezogen wird. Die drei Öfen, die je nach Wärmebedarf automatisch zu- und weggeschaltet werden, arbeiten brennstoffschonend, sind äußerst robust und seit 100.000 Betriebsstunden im Einsatz. Über Zuleitungen gelangt die erzeugte Wärme in die Siebloser Haushalte.

Überzeugen statt überreden

Stefan Gensler skizzierte den Weg, wie die Ortsgemeinschaft vom Konzept überzeugt wurde und wie die Umsetzung mit viel Eigenleistung und großem Gemeinschaftsgedanken gelungen ist. Durch den gemeinschaftlichen Ansatz konnten Synergien erzeugt werden, die bei vielen Einzelanlagen nicht möglich gewesen wären.

Hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement

Sebastian Müller: "Diese Anlage ist ein hervorragendes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, das für kleine und mittlere Orte ein Modell darstellt, wie die Versorgung mit Wärme im ländlichen Raum ökologisch und ökonomisch erfolgreich umgesetzt werden kann. Ich habe außerdem den Eindruck gewonnen, dass das Projekt die Siebloser Ortsgemeinschaft stark zusammengeschweißt hat." Im Anschluss an den Informationsbesuch verköstigte die Siebloser Bürgerschaft die Gäste aufs Beste aus dem Backhaus. (pm) +++


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