Der Energiesparkommissar Carsten Herbert gastierte am Donnerstagabend in der Festhalle in Friedewald - Fotos: Hans-Hubertus Braune

FRIEDEWALD Knapp 300 Zuhörer in der Festhalle

Energiesparkommissar Carsten Herbert klärt auf: Wärmepumpen im Altbau

29.04.24 - Das Thema erhitzt die Gemüter und vor allem die Eigenheimbesitzer machen sich viele Gedanken: Wie kann ich mein Haus oder meine Wohnung effizient, bezahlbar und dem Energiegesetz entsprechend wärmen oder im Sommer auch kühlen? Der Klimawandel erfordert neue Konzepte.

Allerdings ohne Panik. Der Südhesse Carsten Herbert beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Energie und will den Menschen die Angst nehmen. Am Donnerstagabend war er auf Einladung der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg in Friedewald zu Gast. Die Tickets für den Informationsabend waren schnell vergriffen, in der Festhalle mussten zusätzliche Stühle aufgestellt und Stullen geschmiert werden.

Der Vorstandsvorsitzende Reinhard Faulstich, Bankmitarbeiterin und Energiecoach ...Fotos: Hans-Hubertus Braune

Knapp 300 Zuhörer kamen zum Energiespar-Vortrag

Carsten Herbert erklärte die Zusammenhänge und die Funktionsweise der Wärempumpe ...

Der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Bad Hersfeld-Rotenburg begrüßte die Gäste. Reinhard Faulstich hob in seiner Rede die Bedeutung des Themas hervor.  Die Sparkasse biete unter anderem Energiechecks an. Zudem habe die Energiewende Einfluss auf die gesamte Sparkasse, ob bei der Modernisierung der eigenen Immobilien oder auch im Angebot von nachhaltigen Wertpapieren.

Faulstich stellte dem Publikum die Mitarbeiterin Alicia Fritsch vor. Sie hat sich zum Energiecoach zertifizieren lassen und moderierte den Abend in der Festhalle. "Wenn ich mich hier im Publikum umschaue, dann sehe ich in Gesichter voller Unsicherheit. Die Unsicherheit im Bereich der energetischen Sanierung ist geprägt von den Medien oder dem Gebäudeenergiegesetz, im Volksmund auch Heizungsgesetz genannt", sagte Fritsch.

Ängste wegen schlechter Kommunikation

Reinhard Faulstich begrüßte die Gäste in der Festhalle in Friedewald ...

Der Diplom-Bauingenieur und selbstständige Energieberater Carsten Herbert kritisierte zudem die schlechte Kommunikation der Bundesregierung in Sachen Energiegesetz. Dies habe zu Ängsten geführt. Die Menschen seien völlig verunsichert, was sie tun sollen. Gerade auch diejenigen Hauseigentümer, deren Immobilien schon einige Jahrzehnte alt sind und häufig keine oder eine geringe Dämmung haben. Wer hat sich vor 50 oder mehr Jahren schon für die Verglasung der Fensterscheiben oder die Dämmung von Hauswänden und Dächern interessiert?

Den Umstieg von Gas oder Heizöl hin zu erneuerbaren Energien wollen viele Menschen mitgehen, doch sie wissen häufig nicht, wie sie dies erreichen können. Ein Zaubermittel sei der Einbau einer Wärmepumpe. Lohnt sie sich auch in älteren Häusern? Dieses Thema "Energieeffiziente Sanierung. Wärmepumpen im Altbau – Tipps und Tricks vom Energiesparkommissar" war der Kern des Vortrags von Carsten Herbert.

Er nutzt Vortragsreihen und die sozialen Medien wie Youtube, um den Menschen zu zeigen, wie sie auch mit einfachen Mitteln und wenig Geld die Heizkosten reduzieren können. Ein wichtiger Baustein ist die Optimierung der Heizungsanlage, aber auch eine Spardusche und die Dämmung etwa der Tür zum Dachboden können kleine Wunder bewirken. Denn: Die beste Energie ist jene, die wir erst gar nicht verbrauchen.

Grundlage: Wie funktioniert das mit den ganzen Techniken?

Unterhaltsam und für Laien verständlich erklärte Herbert die Funktionsweise einer Wärmepumpe und den Zusammenhang der effizienten Wärmedämmung im Haus oder der Wohnung. Er stellte die Kennzahlen vor, mit denen die Effizienz und wirtschaftliche Nutzung einer Wärmepumpe sinnvoll ist. In Gebäuden, die nach 1995 gebaut sind, sei dies generell der Fall. Bei Häusern, welche vor der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahre 1977 gebaut wurden, sei dies schon schwieriger.

Eine gute Grundlage, um herauszufinden, ob die Immobilie für eine Modernisierung mit der Wärmepumpentechnik prädestiniert ist, ist die Energiekennzahl. Sie gibt den Energieverbrauch (für Heizung, Warmwasser und/oder Strom) pro Quadratmeter Bezugsfläche an. Eine Lösung könne gerade in Altbau-Häuser eine Hybridheizung aus einer Kombination von Wärmepumpe und Gas- oder Ölheizung sein. So könne die Wärmepumpe etwa 35 Prozent des Bedarfs abdecken und damit den künftigen Gesetzesvorgaben entsprechen.

Nicht verrückt machen lassen

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Beratungsangebote nutzen und sich nicht verrückt machen lassen. Die Energiecoaches geben Tipps für die individuelle Lösung. Carsten Herbert hat sich dem Thema auch in seinem Buch "Alles, was Sie über Energiesparen wissen müssen" angenommen, in Kürze erscheint sein neues Werk "Alles, was Sie über Wärmepumpen wissen müssen". Zudem hat er zahlreiche Erklärvideos auf seinem Youtube-Kanal produziert. (Hans-Hubertus Braune) +++


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