Arbeitslosigkeit sinkt auf 3,8 Prozent - Symbolbild: Pixabay

REGION Entwicklung der Arbeitslosigkeit im April

Arbeitslosigkeit sinkt auf 3,8 Prozent - Frühjahrsbelebung in Waldhessen sichtbar

30.04.24 - Die Arbeitslosigkeit in Ost- und Waldhessen ist im April, zurückgegangen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda mit 7.353 um 156 niedriger als im März (-2,1 Prozent) und um 485 über dem Wert des Vorjahres (+7,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 3,8 Prozent (Vormonat: 3,9 Prozent; Vorjahr: 3,6 Prozent).

Eine spürbare Frühjahrsbelebung ist lediglich im Raum Hersfeld-Rotenburg zu festzustellen, während der Arbeitsmarkt in der Region Fulda laut Agenturchef Waldemar Dombrowski - durch die schwache Wirtschaftslage beeinträchtigt - "auf der Stelle tritt".

Während im Agenturbezirk von der positiven Entwicklung zum Vormonat alle Personengruppen profitieren, werden beim Vergleich zum Vorjahresmonat die Folgen des gedämpften Konjunkturverlaufs sichtbar. So stieg die Arbeitslosigkeit im Verantwortungsbereich der Agentur für Arbeit um 5,2 Prozent auf 2.448. Die Jobcenter der Landkreise Fulda und Hersfeld-Rotenburg verzeichneten mit 4.905 Arbeitslosen ein Plus von 8,0 Prozent, wobei hier der hohe Anteil von Menschen mit Fluchthintergrund zu berücksichtigen ist.

Trotz aller Widrigkeiten (schwächelnde Konjunktur, Fluchtmigration u.a.) zeigt sich der Arbeitsmarkt noch aufnahmefähig: Im April meldeten sich weniger Menschen aus vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos als im Monat zuvor; zugleich konnten mehr arbeitslose Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden und eine Beschäftigung aufnehmen.

Der Bestand an Arbeitsstellen ist weiterhin solide. 2.725 Arbeitsstellen liegen derzeit in den Landkreisen Fulda und Hersfeld-Rotenburg zur Besetzung vor. Es werden Fach- und Arbeitskräfte in zahlreichen Bereichen und Berufen gesucht.

Angesichts des Fachkräftemangels setzen Arbeitsagentur und Kreisjobcenter verstärkt auf berufliche Weiterbildung. 496 Menschen nehmen an einer Weiterbildungsmaßnahme teil, das sind deutlich mehr als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt im April 2024 im Landkreis Fulda

Die Arbeitslosigkeit in der Region Fulda ist im April, wie im Hessendurchschnitt, nur marginal zurückgegangen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 4.659 um 35 niedriger als im März (-0,7 Prozent) und um 425 über dem Wert des Vorjahres (+10,0 Prozent). Die Arbeitslosenquote verblieb bei 3,7 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent) und ist damit die niedrigste in Hessen (Quote: 5,6 Prozent). Im Altkreis Hünfeld sank die Arbeitslosenquote auf 3,0 Prozent.

Waldemar Dombrowski. Foto: Arbeitsagentur

Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, äußert sich wie folgt: "Der Arbeitsmarkt tritt momentan auf der Stelle. Die erhoffte Frühjahrsbelebung wird durch die schwache Wirtschaftslage beeinträchtigt."

Im Vergleich zum Vorjahresmonat werden die Folgen des gedämpften Konjunkturverlaufs sichtbar. So stieg die Arbeitslosigkeit im Verantwortungsbereich der Agentur für Arbeit um 6,7 Prozent auf 1.644. Das Jobcenter des Landkreises Fulda verzeichnete mit 3.015 Arbeitslosen ein Plus von 12,0 Prozent, wobei hier der hohe Anteil von Menschen mit Fluchthintergrund zu beachten ist.

Ein weiteres Indiz für eine schwächere Konjunktur ist das Minus beim Stellenzugang, der sich deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums bewegt.  Seit Jahresbeginn konnte der Arbeitgeberservice der 1.296 Stellen akquirieren. Das war gut ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Rückläufig waren vor allem die Personaldienstleistung, aber auch im Bereich Bau und Architektur gingen weniger Stellen ein. Dennoch besteht weiterhin ein hoher Bedarf an Fach- und Hilfskräften. Verstärkt nachgefragt werden Berufskraftfahrer, Sozialpädagogen und Kaufleute Büromanagement, ebenso Servicekräfte in der Gastronomie, Zahnmedizinische Fachangestellte sowie Personal im Verkauf. Auch außergewöhnlichere Stellenangebote liegen dem Arbeitgeberservice vor. So wird beispielsweise ein Cyber-Security-Consultant und ein Tierpfleger (Zoo) gesucht (alle m/w/d).

Im April meldeten sich 421 Menschen aus vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos - 24 mehr als vor einem Jahr.  Zugleich konnten 435 arbeitslose Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden und eine Beschäftigung aufnehmen. Das waren 53 mehr als im April vergangenen Jahres. "Das zeigt, dass der Arbeitsmarkt trotz einiger Bremsspuren weiterhin aufnahmefähig ist", urteilt Agenturleiter Dombrowski.

Angesichts des Fachkräftemangels setzen Arbeitsagentur und Kreisjobcenter verstärkt auf berufliche Weiterbildung. Mit 347 nehmen deutlich mehr Menschen an einer Weiterbildungsmaßnahme teil als im Vorjahresmonat.

Der Arbeitsmarkt im April 2024 im Landkreis Hersfeld-Rotenburg

Die Arbeitslosigkeit in Waldhessen ist im April entgegen dem Hessentrend, deutlich zurückgegangen, und es sind nur noch 60 Personen mehr arbeitslos als vor einem Jahr (+2,3 Prozent). Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 2.694 um 60 niedriger als im März (-4,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank auf 4,2 Prozent (Vormonat: 4,4 Prozent; Vorjahr: 4,1 Prozent) und liegt weit unter dem Hessendurchschnitt von 5,6 Prozent.

Im Altkreis Rotenburg war der Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat mit einem Minus von 5,7 Prozent auf 1.019 noch deutlicher.

"Wir sehen eine deutliche Frühjahrsbelebung, die angesichts des konjunkturellen Umfeldes bemerkenswert ist. Von dieser profitieren alle Personengruppen, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung", freut sich Waldemar Dombrowski, Chef der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Am stärksten ging die Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen zurück – um 7,3 Prozent auf 293.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit betrifft beide Rechtskreise. Im Verantwortungsbereich der Agentur für Arbeit sank die Zahl der arbeitslosen Menschen um 8 Prozent auf 804. Das Jobcenter des Landkreises Hersfeld-Rotenburg verzeichnete mit 1.890 Arbeitslosen eine Abnahme von 2,6 Prozent im Vergleich zum März.

Für einen vergleichsweise stabilen Arbeitsmarkt spricht auch dessen Dynamik: Im April meldeten sich weniger Menschen aus vorheriger Erwerbstätigkeit arbeitslos als im Monat zuvor; zugleich konnten mehr arbeitslose Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden und eine Beschäftigung aufnehmen.

Ein ermutigendes Plus verzeichnete die Arbeitsagentur beim Stellenzugang.  Im April konnte der Arbeitgeberservice 225 Stellen akquirieren, das war gut ein Drittel mehr als im Monat zuvor. 1.014 Stellen liegen in der Region Hersfeld-Rotenburg zur Besetzung vor.  Verstärkt nachgefragt werden Fachkräfte im Gesundheitswesen (Heime, Klinikum, Physio- und Ergotherapie) und im Handel (KFZ-Handel, Großhandel, Einzelhandel). Auch die Agentur für Arbeit sucht Personal im Bereich der Familienkasse.

Angesichts des Fachkräftemangels setzen Arbeitsagentur und Kreisjobcenter verstärkt auf berufliche Weiterbildung. 149 Personen nahmen im April an einer Weiterbildungsmaßnahme teil und damit deutlich mehr als im April des Vorjahres. (pm) +++


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