Stillstand an Busbahnhöfen: Drei Streiktermine ab Freitag
17.05.24 - Öffi-Fahrer aufgepasst: An drei weiteren Terminen will Verdi private Busunternehmen im öffentlichen Nahverkehr in Hessen bestreiken. Stillstehen sollen die Busse am Freitag, Dienstag und Mittwoch. Betroffen sind in der Region die Linien im Landkreis Fulda und in der Stadt Rotenburg a. d. Fulda.
So erklärte etwa bereits die RhönEnergie: "Auch bei den RhönEnergie Verkehrsbetrieben soll gestreikt werden. Das Unternehmen rechnet damit, dass es deshalb an allen drei betroffenen Tagen zu erheblichen Einschränkungen und Ausfällen kommen wird.
Das könnte auch viele Schulbusse treffen. Der Umfang der Betriebsausfälle sowie die betroffenen Linien sind aktuell noch nicht absehbar. Am frühen Freitagmorgen sowie Dienstag- und Mittwochfrüh wollen die Busbetriebe auf der Internetseite der RhönEnergie Gruppe mitteilen, welche Linien ausfallen und welche Linien regulär bedient werden".
UPDATE: Der Streikaufruf richtet sich unter anderem an einige Busunternehmen, die im Auftrag des Nordhessischen VerkehrsVerbunds (NVV) Buslinien in den Landkreisen Hersfeld-Rotenburg betreiben. Fahrgäste müssen sich daher an den genannten Tagen ganztägig auf Fahrtausfälle auf folgenden Linien einstellen:
Landkreis Hersfeld-Rotenburg:
Linie 301 (Rotenburg a.d. Fulda <> Lispenhausen <> Dankerode)
Linie 302 (Rotenburg a.d. Fulda <> Atzelrode)
Linie 303 (Stadtverkehr Rotenburg a.d. Fulda)
Linie 304 (Rotenburg a.d. Fulda <> (Heinebach <>) Obergude)
Linie 305 (Rotenburg a.d. Fulda <> Baumbach <> Heinebach)
Linie 308 (Rotenburg a.d. Fulda <> Baumbach <> Hainrode)
Linie 310 (Bebra <> Ronshausen (<> Obersuhl))
Linie 311 (Bebra <> Breitenbach (<> Rotenburg a.d. Fulda)
Linie 313 (Stadtverkehr Bebra: Bahnhof <> Luisenstraße)
Linie 314 (Stadtverkehr Bebra: Bahnhof <> Industriegebiet)
Linie 315 (Bebra <> Solz <> Nentershausen)
Linie 320 (Bad Hersfeld <> Ludwigsau)
Linie 330 (Obersuhl <> Heringen <> Friedewald (<> Bad Hersfeld))
Linie 331 (Obersuhl <> Kleinensee <> Heringen)
Linie 335 (Philippsthal <> Heringen)
Linie 340 ((Philippsthal <>) Hohenroda <> Schenklengsfeld <> Bad Hersfeld)
Linie 341 Hohenroda <> Friedewald <> Schenklengsfeld)
Linie 345 (Schenklengsfeld <> Bad Hersfeld)
StadtBus Bad Hersfeld:
Linie 350.1 (Linie 1: Frauenberg <> Breitenstraße <> Hohe Luft)
Linie 350.2 (Linie 2: Klinikum <> Breitenstraße <> Johannesberg)
Linie 350.2ab (Linie 2ab: Breitenstraße <> Johannesberg)
Linie 350.3 (Linie 3: Eichhof <> Breitenstraße <> Petersberg <> Sorga <> Kathus)
Linie 350.4 (Linie 4: Heenes <> Allmershausen <> Kalkobes <> Breitenstraße)
Linie 350.5 (Linie 5: Breitenstraße <> Güldene Kammer)
Linie 350.7 (Linie 7: Obersberg Schulen <> Petersberg <> Breitenstraße <> Bahnhof Breitenstraße > Petersberg > Obersberg Schulen > Sorga > Kathus > Petersberg)
"Fahrgäste in Bad Hersfeld müssen sich ab Freitag daher leider auch ganztägig auf Fahrtausfälle bei den StadtBus-Linien einstellen. Von den Ausfällen wären auch die in die lokalen StadtBus-Linien integrierten Schülerverkehre in Bad Hersfeld betroffen", teilte die Stadt Bad Hersfeld am Donnerstagmittag mit.
Zum Hintergrund: Das sind die Knackpunkte und Forderungen
Die Gewerkschaft erklärte: "Die 5. Tarifrunde von Verdi und den privat betriebenen Busunternehmen im öffentlichen Nahverkehr Hessen habe nicht das erwünschte Ergebnis erbracht. Gewerkschaft und Arbeitgeber seien sich nicht nähergekommen". Dazu zeigte sich Verdi-Verhandlungsführer Jochen Koppel enttäuscht: "Es hat wieder keine Einigung gegeben. Strittig waren insbesondere die Themen Pausenregelung, Entgelt, Urlaub Dienstplangestaltung und Inflationsausgleich – also fast alles." Es wurde ein weiterer Verhandlungstermin für den 24. Mai vereinbart.
ver.di fordert in den aktuellen Tarifverhandlungen mit dem Landesverband hessischer Omnibusunternehmer, LHO, vor allem Entlastung für die rund 6.000 Beschäftigten. Das Entgelt soll um zweimal 8,5 Prozent steigen, und zwar jeweils zum 1. April 2024 und 2025. ver.di fordert außerdem einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro für alle Beschäftigten. Geteilte Dienste will Verdi gekürzt haben auf eine maximale Länge von zehn Stunden inklusive der Unterbrechungszeit (Dienste mit einer Arbeitsunterbrechung von mehr als 1,5 Stunden sind geteilte Dienste). Die Pausen sollen durchbezahlt werden (Busfahrer bekommen derzeit pauschal ein Fünftel oder ein Sechstel ihrer Arbeitszeit als Pausenzeiten abgezogen, unabhängig von den gesetzlichen Ruhe- und Pausenzeiten).
Diese Unternehmen sind betroffen Aus einer Liste der bestreikten Unternehmen, welche Verdi unserer OSTHESSEN|NEWS-Redaktion auf Anfrage zur Verfügung gestellt hat, geht hervor, dass neben der RhönEnergie auch DB Regio Bus Mitte GmbH Wahlbetrieb Nordhessen mit Standort unter anderem in Rotenburg a. d. Fulda und die VGF Verkehrsgesellschaft Region Fulda betroffen sind.
Unsere Redaktion hält Sie selbstverständlich über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden. (Moritz Bindewald) +++