Die besondere Aktion möchte auf das Thema "sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum" hinweisen. - Fotos: Gerhard Manns

BAD HERSFELD Tatorte mit Kreide sichtbar

Anti-Catcalling-Tag: "Endlich mal wieder Frischfleisch" ist kein Kompliment

15.06.24 - Für einige Herrschaften mögen es lockere Sprüche sein, doch die Folgen sind für die betroffenen Frauen dieser hohlen Anmachphrasen keineswegs "cool". Auf das ernste Thema "sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum" will eine besondere Aktion in der Innenstadt von Bad Hersfeld hinweisen.

"In den vergangenen zwölf Monaten hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, unserem Frauen- und Gleichstellungsbüro Situationen zu melden, in denen sie Opfer von Catcalling geworden sind", sagt die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Corinna Zehender.

Der eindrucksvolle Hinweis auf dem Pflaster am Linggplatz, mit v. links: Christel ...

Anti-Catcalling-Tag

Bei einem Rundgang durch die Innenstadt wurden verschiedene Orte gezeigt, wo es zu verbalen Entgleisungen kam. Die Dunkelziffer dürfte dabei weitaus höher sein. "Endlich mal wieder Frischfleisch!", durfte sich eine Frau im Bereich eines Lokals am Linggplatz anhören. Pfeifen und grölen haben Frauen in der Breitenstraße mitbekommen. Am Busbahnhof wurde die direkte Frage gestellt: "Willst du Sex mit mir?". Das Unbehagen wächst bei einem klaren "Nein", was macht der Typ womöglich mit mir? Im Hainchenweg/Unterführung bekam eine Frau zu hören: "Ich hol mir einen runter." Eine andere Person findet: "Jungen, blonden Frauen beantworte ich jede Frage."

Die Öffentlichkeit sensibilisieren

Die Unterführung unter der Hochbrücke, besonders nachts für Frauen problematisch. ...

Die Vertreterinnen vom Frauen- und Gleichstellungsbüros des Landkreises Hersfeld-Rotenburg machen aber auch deutlich: "Wir wollen mit der Aktion die Öffentlichkeit sensibilisieren, ohne Männer unter Generalverdacht zu stellen. Dennoch ist offensichtlich nicht allen bewusst, dass ein Spruch wie 'Endlich mal Frischfleisch' kein Kompliment, sondern eine Belästigung ist, die bei den Betroffenen großes Unbehagen auslöst", sagen Corinna Zehender und Christel Zimmermann zur Aktion am Anti-Catcalling-Tag.

Corinna Zehender als "Straßenmalerin".

Als Catcalling versteht man die verbale sexuelle Belästigung im öffentlichen Raum. Bislang stellt Catcalling keine Straftat dar. Betroffene haben allerdings mit negativen Folgen, wie beispielsweise Angstzuständen, zu kämpfen. Neben Frauen sind auch Männer betroffen, insbesondere, wenn sie zur queeren Community gehören. Der zweite Freitag im Juni ist nationaler Anti-Catcalling-Tag. Im Zusammenhang mit dem Anti-Catcalling-Tag wird der #keinkompliment genutzt. (hhb) +++


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