Drei neue Brücken sollen bis Ende 2029 entstehen. Hier ist die marode Brücke bei Solms zu sehen. Die derzeitigen Bauwerke stammen aus den 1960er-Jahren. - Fotos: Hans-Hubertus Braune

NIEDERAULA Bis Ende 2029 sind Arbeiten geplant

80-Millionen-Euro-Projekt: Ersatzneubau von drei Brücken auf der A7

21.08.24 - Ein enormes Kostenvolumen und hochsensible Bauarbeiten: In den nächsten Jahren kommt es auf der A7 rund um die Marktgemeinde Niederaula (Landkreis Hersfeld-Rotenburg) zu Brückenarbeiten der besonderen Art. Auf einer Länge von 1,6 Kilometern müssen drei Brücken ersetzt werden, dabei investiert der Bund rund 80 Millionen Euro. Am Montagabend wurde das Projekt im Niederjossaer Dorfgemeinschaftshaus zunächst der Presse und dann interessierten Anwohnern vorgestellt.

Bernhard Klöpfel, Leiter der Außenstelle Kassel bei der Autobahn GmbH. ...

Viele interessierte Bürger waren gekommen

Bürgermeister Thomas Rohrbach

Yves Vogt erklärt das genaue Vorgehen

"Wir freuen uns, dass die Baumaßnahme endlich beginnen kann. In den vergangenen Jahren mussten wir die Brücken mit Notstützen versehen, damit der Verkehr auf der Autobahn bleiben konnte. Diese temporäre und teure Angelegenheit ist mit dem Abriss und dem Neubau der Brücken vorbei. Dabei versuchen wir auch den Verkehr der Zukunft zu berücksichtigen, um eine lange Laufzeit der Bauwerke gewährleisten zu können", erklärte Bernhard Klöpfel, Leiter der Außenstelle Kassel, am Montagabend. Die Brücken, welche in den 1960er-Jahren gebaut wurden, weisen massive Mängel auf, weshalb der Ersatzneubau unumgänglich ist.

Brückensprengung über die Fulda wird geprüft

Während die Brücken über der B62 und der Bahnstrecke (78 Meter lang), sowie die Brücke oberhalb der K24 bei Solms (90 Meter lang) konventionell mit Baggern abgebrochen werden soll, prüft die Autobahn GmbH, ob das Brückenbauwerk oberhalb der Fulda (150 Meter lang) kontrolliert gesprengt werden soll: "Wir prüfen eine Sprengung derzeit, können aber derzeit nicht sagen, ob wir diese Methodik durchführen werden", ergänzt Klöpfel weiter. Die Anschlussstelle Niederaula ist indes nicht von den Baumaßnahmen betroffen.

Der Geschäftsbereichsleiter Ersatzbrückenbau, Yves Vogt, unterstrich noch einmal die Bedeutung des Neubaus: "Es wurden erhebliche Defizite bei der Tragfähigkeit festgestellt, deshalb ist der Neubau elementar. Zudem werden auch die Entwässerung, Markierungen, die Beschilderung, sowie Fahrbahn auf den neuesten Stand gebracht. Bei der Brücke nahe Solms wird es zudem eine Lärmschutzwand geben." Inzwischen wurde bereits die zukünftige Verkehrsführung eingerichtet. Dabei wird zunächst die Strecke in Richtung Fulda saniert und dadurch läuft via einer 4+0-Verkehrsführung der Verkehr komplett über die östlichen Brückenbauwerke.

Unwägbarkeiten bei solchen Projekten nicht zu vermeiden

"Die A7 ist der transeuropäische Verbindungsweg und damit enormen Herausforderungen gestellt. Gemeinsam mit allen Beteiligten wollen wir ein gutes Miteinander schaffen, weißen aber daraufhin, dass solche Maßnahmen nicht ohne Unwägbarkeiten realisierbar sind. Dennoch ist diese Maßnahme von großer Bedeutung, da der Verkehr weiter auf der Autobahn fahren kann. Wenn diese Massen an Fahrzeugen durch die betroffenen Ortschaften fahren müsste, wäre niemandem geholfen", so Bernhard Klöpfel weiter.

Julia Rös, Leiterin der Außenstelle Fulda bei der Autobahn GmbH.

Neben den verkehrstechnischen Komponenten gibt es auch im Hinblick auf die Umwelt wichtige Innovationen: "Der Natur- und Gewässerschutz wird den aktuellsten Vorgaben entsprechen. Es wird eine Art Retentionsbodenfilterbecken geben, das gerade bei Starkregenereignissen hilfreich sein wird. Während derzeit bei heftigen Regenfällen rund 225 Liter pro Sekunde in die Fulda fließen, werden es zukünftig nur 7,5 Liter pro Sekunde sein - diese Drosselung ist ein enormer Fortschritt", ergänzt Yves Vogt weiter.

Erster Bauabschnitt soll 2027 fertiggestellt sein

Der Prozess einer solchen Maßnahme ist bereits im Vorfeld enorm, alleine die europaweite Ausschreibung dauert mindestens sechs Monate. Deshalb waren am Montagabend die Vertreter der Autobahn GmbH umso glücklicher, dass in diesem Spätsommer die Arbeiten beginnen können. Während der erste Bauabschnitt bis in das zweite Quartal 2027 andauern soll, ist geplant, dass die komplette Verkehrsfreigabe Ende des Jahres 2029 erfolgen soll.

Abschließend ergänzte die Außenstellenleiterin Fulda, Julia Rös: "Aus den drei bisherigen Bauwerken werden zukünftig sechs Brücken, da alle einen minimalen Abstand voneinander haben werden." Zudem erklärte sie, nach welchen Gesichtspunkten die Baustellen eingerichtet werden: "Es wird immer versucht, eine Distanz von zehn Kilometern pro Baustelle zu haben, um den Verkehrsfluss nicht zu behindern - leider gelingt das nicht immer."

Die Anschlussstelle Niederaula bleibt indes geöffnet.

Im Anschluss stellten die Projektverantwortlichen auch den interessierten und zahlreich gekommenen Bürgern aus der Marktgemeinde das Bauvorhaben vor. Die nächsten Jahre wird sich das Bild der Marktgemeinde rund um die Autobahn massiv verändern und die Verkehrssicherheit hoffentlich für die nächsten Jahrzehnte gewährleisten. (Kevin Kunze)+++


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