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Karl-Christian Schelzke vom Hessischen Städte- und Gemeindebund

Bürgermeister Heiko Stock (Lautertal) - Fotos: Graulich

02.02.10 - Ulrichstein

25-jähriges Dienstjubiläum für Erwin HORST - ein "Bürgermeister zum Anfassen"

Ein Jahr als Bürgermeister seien etwa drei normale Lebensjahre, meinte der geschäftsführende Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes Karl-Christian Schelzke am Freitagabend in seiner Laudatio zum 25-jährigen Dienstjubiläum von Bürgermeister Erwin Horst. Trotz heftiger Schneefälle war er, wenn auch etwas verspätet, in Hessens höchst gelegene Stadt gekommen, um zu diesem doch relativ seltenen Jubiläum zu gratulieren. Schelzke (im Bild oben links) ging in seinen Ausführungen auf die große Sorge um den kommunalen Selbsterhalt der Städte und Gemeinden ein, die durch immer mehr Eingriffe der übergeordneten Behörden stark eingeschränkt werde. Es müssten unliebsame Entscheidungen getroffen werden und die Bürger seien verärgert. Bedingt durch diese Maßnahmen gingen der „Demokratie vor Ort“ die freiwilligen Akteure aus. Der Gast aus Mühlheim ging auch auf die Windkraft ein und würdigte die Vorreiterrolle von Erwin Horst bezüglich der kommunalen Windparks.

Zu Beginn der Feierlichkeiten im Sitzungssaal des Rathauses hatte Stadtverordnetenvorsteher Heiko Müller zahlreiche Gäste, darunter die Bürgermeister Heiko Stock (Lautertal) und Matthias Weitzel (Mücke) sowie Stadtrat Graf Paul von Westerholt (Herbstein) und den Beigeordneten Martin Kern (Feldatal) begrüßt. Müller zeigte zwar Verständnis, dass Landrat Rudolf Marx an einem anderen Termin teilnahm, bedauerte aber, dass er keinen Vertreter entsandt habe. In seiner Ansprache betonte der Stadtverordnetenvorsteher, dass Bürgermeister ein Beruf sei, der einen ganzen Mann fordert. Vom Verwaltungschef erwarte jeder, dass er mit möglichst wenigen Mitarbeitern die Verwaltung in Höchstform halte und rund um die Uhr für den Bürger da sei. Müller wies auf eine Vielzahl von Projekten die Bürgermeister Horst in seinen bisher 25 Jahren Amtszeit angestoßen und verwirklicht habe. Als Beispiele nannte er den Neubau oder die Erweiterung von fünf Dorfgemeinschaftshäuser und der Stadthalle mit Innovationszentrum und Rathaus, das erste Schwimmbiotop Deutschlands, den Bau von acht Kläranlagen, die Erweiterung des Kindesgartens und nicht zuletzt die Feuerwehr. In diesem Bereich seien die Tragkraftspritzen in allen Stadtteilen ausgetauscht und die erforderlichen Feuerwehrfahrzeuge angeschafft worden. Des Weiteren wurde der Feuerwehrstützpunkt erweitert. Er bezeichnete Horst abschließend als einen "Bürgermeister zum Anfassen", der offen auf nahezu alle Menschen zugehe und sich um viele Anliegen selbst kümmere. Neben der Urkunde erhielt der Bürgermeister Präsente und für seine Lebensgefährtin Ursula Orth gab es Blumen.

"Aushängeschild" Ulrichstein

„Wir als Vogelsberger Kolleginnen und Kollegen wissen sehr wohl, was wir an Ihnen haben. Sie sind mit ihren Ideen anderen häufig weit voraus und scheuen sich nicht vor Konfrontationen“, so Heiko Stock in seiner Rede. Wie zuvor auch der Stadtverordnetenvorsteher ging Stock auf den Ausbau der Windkraft ein und bezeichnete Ulrichstein im Bereich der regenerativen Energieerzeugung als ein Aushängeschild weit über die Grenzen des Vogelsbergkreises hinaus, wenn man noch die Photovoltaik und Holzfeuerungsanlagen mit einbeziehe. Horst habe es immer verstanden, die Stadt in einem guten Licht erscheinen zu lassen und erinnerte an die legendären Ansprachen beim traditionellen Jakobimarkt. Der benachbarte Rathauschef ging abschließend auch auf des Fehlen von Landrat Rudolf Marx ein und meinte scherzhaft: „Es werde hoffentlich wohl nicht wegen dem vielen Wind gewesen sei, der in allen Redebeiträgen zur Sprache kam!“

Pfarrer Manfred Hofmann erinnerte dann an die Schlagzeilen des 1. Januar 1985 wie zum Beispiel: Die Schweiz führt die Autobahngebühr ein, die DDR vergrößert ihr See-Territorium von drei auf zwölf Seemeilen, in den meisten EG-Mitgliedsstaaten werden die ersten Europäische Pässe ausgestellt, Kurt Furgler wird neuer Bundespräsident der Schweiz und „Erwin Host wird Bürgermeister in Ulrichstein“. Ob er an diesem Tag wohl schon geahnt habe, was alles auf ihn zukommen werde, stellte Hofmann in den Raum und nannte einige Beispiele wie Windparks, Schwimmbiotop, eine Rebellion in der Gemeinde, in der Fastnacht auf die Schippe genommen zu werden, Kochduell Männer gegen Frauen oder lange Reden auf dem Jakobimarkt. Der Ortsgeistliche verglich das Jubiläum mit der Silberhochzeit bei Eheleuten. Bürgermeister und Gemeinde hätten sich aneinander gewöhnt, man wisse sich einzuordnen und kenne die Stärken und Schwächen des anderen. Er dankte für die gute in all den Jahren und wünschte dem Jubilar, dass er am Ende eines jeden Arbeitstages sagen könne: Dies war ein guter Tag! Dem Reigen der Gratulanten schlossen sich dann Steffen Höhl für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und des Bauhofes, Stadtbrandinspektor Andreas Döring für die Freiwilligen Feuerwehren und Ulrichsteins Ortsvorsteher Manfred Feineis für alle Ortbeiräte an.

„25 Jahre Bürgermeistertätigkeit sind trotz allem was sich in dieser Zeit ereignet hat oder bewegen ließ, doch relativ schnell vergangen“, so Horst in seiner Dankesrede. Er dankte für die Glückwünsche und das viele Lob; das er an diesem Abend erhalte habe. Erfolg im Amt als Bürgermeister zu habe, hänge aber auch von einer ganzen Reihe von Komponenten ab. Eine gute Ausbildung und Kompetenz sei unverzichtbar. Man müsse aber auch die richtige Einstellung mitbringen und sich mit dem identifizieren; was gefragt und gefordert sei. Zu guter letzt dürfe aber auch an ganz bestimmten Tagen die „Gunst der Stunde“ oder auch das berühmte Quäntchen Glück nicht fehlen.

Dank sagte er allen für die gute Zusammenarbeit in diesen 25 Jahre, aber diese 25 Jahre seien noch lange nicht das Ende seiner Amtszeit. Er hoffe auf noch einige gute Jahre in denen er gemeinsam mit anderen politische Verantwortung für Hessens Bergstädtchen tragen wolle. Abschließend dankte er aber auch all jenen fantasievollen Geistern, die ihm in diesen 25 Jahre manch hübschen Namen, wie „Propeller-Erwin“, „windiger Bürgermeister“ oder „Turbo-Erwin“ verpasst hätten. Wobei das Wort „Turbo“ eher als eine Verniedlichkeitsform der 51 Windkraftanlagen im Stadtgebiet angesehen werden könne, denn diese Anlagen seien in den letzten 15 Jahre das finanzielle Fundament der Stadt gewesen. (gr) +++


Pfarrer Manfred Hofmann

Steffen Höhl für die Verwaltung und den Bauhof


Stadtbrandinspektor Andreas Döring für die Freiwilligen Feuerwehren

Ulrichsteins Ortsvorsteher Manfred Feineis für alle Ortsbeiräte


Stadtverordnetenvorsteher Heiko Müller (rechts) und 1. Stadtrat Werner Funk (links) überreichten Präsente und Blumen an Bürgermeister Erwin Horst und dessen Lebensgefährtin Ursula Orth

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