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von links nach rechts: Norbert Kühnl (Geschäftsführer der Fa. BRE), Jochen Vogel. (1. Bgm.), Günter Schneider (Geschäftsführer der Fa. BRE)
23.09.10 - Motten
Freunde des schnellen Internets können hoffen - Koop-Vertrag mit BRE Hammelburg
Freunde des schnellen Internets in Motten können hoffen. Die Gemeinde Motten unterzeichnete vergangene Woche den Kooperationsvertrag mit der „Bayerischen Rhön Energie GmbH“ (BRE), Hammelburg. Vertragsgegenstand ist die Erhöhung einer vorhandenen Breitbandübertragungs-Bitrate. Durch das Verlegen von Glasfaserkabeln soll den Bürgern und Gewerbetreibenden des Gemeindeteils Motten eine schnellere Internetleitung bereitgestellt werden.
Während Kothen und Speicherz seit drei Jahren über einen schnellen Internetzugang verfügen ist die Breitbandversorgung im Ortsteil Motten unbefriedigend. „Von Kothen aus kommen wir mit 3 Megabit in der Sekunde nach Motten rein, hinten bleiben gerade mal 384 bit pro Sekunde übrig“, so der 1. Bürgermeister Jochen Vogel zur derzeitigen Situation. Mit „hinten“ meint er den nördlichsten Teil Mottens, wo auch das Industriegebiet „Am Fuldaer Kreuz“ mit mehreren Gewerbetreibenden angesiedelt ist.
Im Frühjahr 2010 startete die Gemeinde Motten ein Markterkundungsverfahren, um den Bedarf nach höheren Bandbreiten bei den betroffenen Internetnutzern festzustellen. Es folgte die Ausschreibung der Maßnahme auf der gemeindeeigenen Homepage und mit dem Angebot der Firma BRE GmbH, an denen unter anderem die Stadtwerke Hammelburg beteiligt sind, war der wirtschaftlichste Anbieter gefunden. Mit den Ergebnissen dieser Umfrage und dem Angebot der BRE wurde der Erste Bürgermeister bei der Regierung von Unterfranken vorstellig. „Man muss schon selber etwas tun. Wer die Hände in den Schoß legt, bekommt nichts“, freut er sich über die kürzliche Zusage von Fördermitteln in Höhe von 100.000 Euro zu dem 147.000 Euro teuren Projekt.
Um einen leistungsfähigen und flächendeckenden Internetzugang zur Verfügung zu stellen, werden vom Hauptverteiler der Telekom in Kothen aus entlang der alten Reichstraße Glasfaserkabel verlegt. Wo es möglich ist, wird eingepflügt ansonsten gebohrt, um die Leerrohre in die Erde zu bekommen, durch die dann später die Glasfaserkabel eingeblasen werden. Hier bedient man sich der Technik des „Spülbohrens“, um größere Flurschäden zu vermeiden. Sämtliche Arbeiten werden auf öffentlichem Grund durchgeführt. „Durch die fast gerade Streckenführung sind die Voraussetzungen in Motten ideal“, so Norbert Kühnl, Geschäftsführer der Fa. BRE. Das Unternehmen bedient sich ferner des Telefonnetzes der Telekom und deren Kabelverteilerschränke, wo auch die Glasfaserstrecken enden werden. Von dort erfolgt der Übergang auf die klassischen Kupferverbindungen. Die Vorteile dieser sog. Hybridlösung für den Endverbraucher liegen für Stephan Dausacker, technischer Betriebsleiter der Stadtwerke Hammelburg, klar auf der Hand: „Der Hausbesitzer und Internetnutzer hat bau- und installationsmäßig nichts zu veranlassen. Auch die vorhandene Telefonnummer bleibt“.
Durch das Verlegen der Glasfaserkabel verspricht sich Dausacker Datentransferraten von 16Mbit/s in einem Umkreis von 300–500 m um einen Verteilerschrank. Aber auch den entlegeneren Nutzern sichert er ein Mehrfaches an Schnelligkeit zu: „Weniger wie 6 Mbit/s wird keiner haben.“ Es gäbe im Moment nichts Schnelleres als Glasfaser, da hier die Übertragung mit Lichtgeschwindigkeit erfolgt. Eine Informationsveranstaltung wird die Interessenten zu gegebener Zeit über die Modalitäten informieren.
Die Erdarbeiten sollen nun zügig ausgeschrieben werden, und wenn es das Wetter zulässt, so hofft man im Rathaus, werden die Mottener Bürger bereits im kommenden Frühjahr Vollgas geben können auf der Datenautobahn. +++