Landesvater BOUFFIER bummelte über Lollsrummel - "Pause von Krisen"

Auch das darf sich der Landesvater mal gönnen: Abseits von Schuldenkrisen, Eurorettungsschirmen, Renditegeiern und Fluglärm nahm sich Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier am gestrigen Dienstagabend ein paar Stunden Zeit, um mit den örtlichen Polit- und Wirtschaftsgrößen über den Volksfestrummel in Bad Hersfeld zu schlendern. Ob gebrannte Mandeln, Autoscooter-Fahrt, Wellenreiter oder Schießbude - Bouffier hatte sichtlich Spaß unter den vielen tausend Besuchern des Lullusfestes. Markus Pfromm, Verlagsleiter der Hersfelder Zeitung und Gastgeber, hatte den Ministerpräsidenten in die Festspielstadt zum Lolls eingeladen. Bouffier ist der erste amtierende Ministerpräsident, der das Lullusfest ganz offiziell besuchte.

Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Fehling, Feuermeister Udo Roßbach und "Mister Lolls" Wilfried Roßbach und der frischgebackenen Weltcup-Siegerin im Sportschießen Manuela Schmermund, schaute Bouffier auch bei den Lollswachen von Polizei und Rettungsdienst vorbei und probierte einen leckeren Cocktail an der Saftig-Bar - eine Initiative von und mit Jugendlichen, die alkoholfreie Cocktails anbieten und Jugendliche auf dem Rummelplatz ansprechen und vor übertriebenen Alkoholgenuss warnen.

Am Abend war Bouffier dann Gast einer Veranstaltung der Hersfelder Zeitung. Das Lullusfest dauert noch bis kommenden Montag. Übrigens: Die Lollsorganisatoren wollen eine Aufnahme des Volksfestes in die Liste der Unesco Weltkulturerben beantragen. Das älteste Heimat- und Volksfest in Deutschland ist schließlich keine anonyme Kirmes abseits vom sonstigen Leben in der Stadt. Lolls lebt von der Tradition und Integration auf dem Marktplatz. Die Menschen, die Geschäfte in der Stadt sowie die Gastronomie identifizieren sich mit ihrem "Lolls". Es gehört einfach dazu, mindestens einmal in der Lollswoche mit den Arbeitskollegen Lolls zu besuchen. Und morgen kommt er, der Meister: Guildo Horn wird mit seiner Band für ordentliche "Schlager-Stimmung" sorgen, während sich Bouffier wieder den ernsten Themen der heutigen Zeit widmen muß. (Hans-Hubertus Braune) +++