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07.02.12 - Großenlüder
Spätgotische Wandmalereien in Turmkapelle St. Laurentius strahlen wieder
Aus dem 14. oder 15. Jahrhundert stammt die Ausmalung in der alten Turmkapelle der Bimbacher St.-Laurentius-Kirche. Erst vor fünfzig Jahren war sie entdeckt worden - obwohl der etwa 40 Quadratmeter große raum der wohl älteste Kirchenteil ist. Nun konnten Gemeindemitglieder die abgeschlossenen Restaurationsarbeiten bewundern. Am Donnerstag fand im Rahmen des Gottesdienstes zum Hochfest Darstellung des Herrn die Danksagungsfeier zum Abschluss der im Jahr 2011 begonnen Renovierungsarbeiten der Turmkapelle in der Pfarrkirche St. Laurentius Bimbach statt.
Aufgrund der diesjährigen 100-Jahr Feier der KAB Bimbach wurde bereits im Jahre 2008 über eine Renovierung der vorhandenen Turmkapelle nachgedacht, die als Gebets- und Andachtraum sowie Ort der Stille und Meditation dienen soll, so erläuterte Pfarrer Günther in seiner Festpredigt. Alfred Storch von der Bauabteilung des Generalvikariats wies auf die Geschichte der bisherigen Turmkapelle hin, da in dem zur Kirche gehörenden Wehrturm aus dem 13. Jahrhundert bereits 1962 spätgotische Wandmalereien und Konturen entdeckt und freigelegt wurden, die aus dem 14. Jahrhundert stammen.
Nach eingehender Voruntersuchung und einem Konservierungs- und Restaurationskonzept wurden die Oberflächen gereinigt, Putzausbesserungen durchgeführt, störende Retuschen entfernt, Fehlstellen geschlossen und retuschiert sowie Malschichten gefestigt. In dem Vorraum der angrenzenden romanischen Kirche mit spätgotischer Sakramentsnische zeigt die Gewölbedecke Christus und die vier Symbole der Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. An den Wänden sind Passionsbilder in neuem Glanz sichtbar, die den Leidensweg Jesu Christi, den Judas-Kuss, die Geißelung, Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung darstellen. An den Bildern aus dem 14. Jahrhundert ist eine gemalte Predigt zu erkennen und zu verstehen. Ein eigens hierfür geschaffenes Beleuchtungskonzept bringt die historischen Wandmalereien der Turmkapelle in einen würdigen Sakralraum, der zum Gebet und Verweilen einlädt.
Während des anschließenden Empfangs dankte Pfarrer Markus Günther Stephanie Schmitt sowie Lilian Pauli für die gelungenen Restaurationsarbeiten, Dr. Peußler und Storch, Bauabteilung Bischöfliches Generalvikariat, dem Hessischen Landesdenkmalamt, Stefan Bien für die bauliche Begleitung, dem Verwaltungs- und Pfarrgemeinderat der Pfarrgemeinde, dem Bimbacher Musik- und Männergesangverein, der Stiftung der Sparkasse Fulda und der Raiffeisenbank Großenlüder sowie verschiedenen Privatpersonen, die durch ihre Geldspenden zur Deckung der Kosten maßgeblich beigetragen haben. Ein herzliches Dankeschön ging an alle ehrenamtlichen Helfer, die ihre Freizeit zur Unterstützung der Arbeiten zur Verfügung gestellt haben.+++