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08.02.12 - Gelnhausen
Ausstellung „Vom Lehrling zum Azubi“ wurde im Main-Kinzig-Forum eröffnet
Landrat Erich Pipa hat gemeinsam mit IHK-Präsident Dr. Norbert Reichhold, Hauptgeschäftsführer Hartwig Rohde und Dr. Ulrich Eisenbach vom Hessischen Wirtschaftsarchiv die Ausstellung „Vom Lehrling zum Azubi“ im Main-Kinzig-Forum eröffnet. Die Ausstellung ist bis Freitag, 2. März, während der Öffnungszeiten des Main-Kinzig-Forums montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr zu sehen. Die Ausstellung beschreibt anhand von mehr als 180 Bildern und zahlreichen Exponaten, darunter einige von den Beruflichen Schulen Gelnhausen und der Veritas AG, den langwierigen Prozess von den Handwerkerschulen im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts über den Aufbau einer systematischen Lehre in Industriebetrieben bis zur gegenwärtigen Situation in der Berufsausbildung. Dabei geht sie auch auf den ideologischen Missbrauch der Lehrlinge durch die Nationalsozialisten, die schwierige Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg, den Wandel des Selbstverständnisses der Auszubildenden im Gefolge der 68er-Bewegung und andere Teilaspekte ein. Die Konzeption der Ausstellung liegt in den Händen von Dr. Ulrich Eisenbach.
Landrat Erich Pipa begrüßte die Gäste und wünschte sich, dass möglichst viele Auszubildende, Berufsschulklassen, Ausbilder, Lehrkräfte und andere Interessierte Besucherinnen und Besucher ins Main-Kinzig-Forum kommen, um sich die sehenswerte Ausstellung anzuschauen. Der Landrat betonte, dass sich die Ausbildungsplatzsituation am Arbeitsmarkt in den vergangenen beiden Jahren deutlich entspannt habe und die Betriebe in der Region mittlerweile deutlich stärkere Anstrengungen unternähmen, um Fachkräfte auszubilden und anzulocken.
IHK-Hauptgeschäftsführer Hartwig Rohde bedankte sich bei Erich Pipa, dass das Main-Kinzig-Forum als angemessener Ausstellungsort zur Verfügung gestellt worden sei. Die interessante Ausstellung erläutere mit der dualen Ausbildung in Deutschland eine Besonderheit. „Die duale Ausbildung ist eine wesentliche Standort-Stärke. Die Mischung aus Arbeit im Betrieb und Unterricht in der Schule unterscheidet uns von fast allen anderen auf der Welt“, unterstrich Rohde. Die in anderen Ländern dominierende hohe Jugendarbeitslosigkeit sei in Deutschland kein Thema. „Bildung ist das Geheimnis unseres wirtschaftlichen Erfolges“, hob der IHK-Hauptgeschäftsführer hervor.
Dr. Ulrich Eisenbach stellte anschließend die spezifischen Besonderheiten der Ausstellung näher vor. Dabei spannte er den Bogen von der Handwerkslehre im hohen Mittelalter über die vom Großherzogtum Hessen 1874 als erstem deutschen Staat eingeführte Fortbildungs-Schulpflicht für männliche Lehrlinge und dem Wirtschaftswunder in den 50er Jahren bis hin zu den Einflüssen der 68er-Bewegung auf die Ausbildung. Foto von der Eröffnung der Ausstellung im Main-Kinzig-Forum (v.l.): IHK-Präsident Dr. Norbert Reichhold, Landrat Erich Pipa, IHK-Hauptgeschäftsführer Hartwig Rohde, Ausstellungsmacher Dr. Ulrich Eisenbach und Landtagsabgeordneter Hugo Klein. +++