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Dankgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstags von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Neumünster: Die Festpredigt hielt Bischof Hofmann selbst.

Einzug beim Dankgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstags von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Mitte) im Neumünster.

13.05.12 - WÜRZBURG

"Wanderer zwischen zwei Welten" Bischof Dr. Friedhelm HOFMANN zum 70.

"Wir sind Wanderer zwischen zwei Welten. Unsere weltlichen Geburtstagsfeiern sind nur Atempausen, Zeiten der Besinnung und Anlass zum Danken." Das sagte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Samstag, 12. Mai, im Pontifikalamt zu seinem 70. Geburtstag im Neumünster in Würzburg. Im Anschluss an die Messe feierte der Bischof mit seinen Gästen ein fröhliches Fest im Priesterseminar, zu dem sich passend die Sonne zwischen den Wolken zeigte und Sommerfestatmosphäre verbreitete.

In seiner Predigt betrachtete Bischof Hofmann die Beziehung zwischen Mensch und Welt. "Die Christen wohnen zwar in der Welt, sind aber nicht aus der Welt", zitierte er aus einem frühchristlichen Text. Diese Welt als Schöpfung Gottes sei "wunderschön, das erleben wir besonders im Frankenland". Der Mensch dürfe Gott dafür danken, dass dieser ihn ins Leben gerufen habe und ihm die Fähigkeit gab, zu staunen und zu loben, betonte der Bischof vor den rund 500 geladenen Gästen. Familie, Freunde und Weggefährten aus seiner alten Heimat Köln feierten diesen Tag ebenso mit ihm wie zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums Würzburg. Unter den Gästen befanden sich auch Hofmanns Amtsvorgänger Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, die Würzburger Weihbischöfe Ulrich Boom und Helmut Bauer, der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick und sein Vorgänger Erzbischof em. Karl Braun, Bischof John C. Ndimbo vom tansanischen Partnerbistum Mbinga, der Passauer Bischof Wilhelm Schraml, Bischof em. Dr. Anton Schlembach aus Speyer, Abt Michael Reepen aus Münsterschwarzach, Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand sowie die Weihbischöfe Wolfgang Bischof aus München, Manfred Melzer aus Köln und Dr. Gerhard Pieschl aus Limburg. Die Stadt Würzburg war mit Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Bürgermeister Dr. Adolf Bauer vertreten.

Problematisch werde es, wenn sich der Mensch von Gott löst und in Widerspruch zu ihm tritt. Dies machte der Bischof am Beispiel des "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal deutlich, der sich von "Frau Welt" verführen lässt. "Es besteht die Gefahr, dass wir uns selbst von Gott emanzipieren wollen, an seine Stelle treten und bestimmen wollen, was gut und was böse, was richtig und falsch ist. Wenn aber der Blick auf das Ziel unseres Lebens, den Himmel, verlorengeht, verlieren wir den Boden unter den Füßen und dann geht es mit der Welt bergab."

Demgegenüber stehe die Sehnsucht nach "Ewigkeit, vollkommenem Glück und Geborgenheit" als Motor des menschlichen Denkens und Handelns. Einen Eindruck von dieser Ewigkeit erhalte man beim Blick auf die Neumünsterkuppel über der Krypta mit dem Schrein der Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan. Das Gemälde von Nikolaus Gottfried Stuber (1736) gewähre gleichsam einen Ausblick in die Weite des Himmels. Hilfestellung gebe auch die Geheime Offenbarung des Johannes. "Er bemühte sich, in faszinierenden Bildern, Symbolen und Metaphern die gewaltigen Erlebnisse in eine Sprache zu übersetzen, die eigentlich für diese Wirklichkeit nicht ausreicht." Doch auch für den heutigen Menschen sei der verheißene Himmel nicht gänzlich unerreichbar. "Wann immer wir dem Willen Gottes entsprechen und die Liebe Christi leben, öffnet sich der Himmel jetzt schon einen Spalt breit", betonte der Bischof.

"Wir danken dafür, dass Gott Dir Lebenskraft und Lebensfreude schenkt", sagte Dompropst Weihbischof Ulrich Boom. Er überreichte Bischof Hofmann im Namen des Domkapitels ein eigens angefertigtes Reliquiar mit Reliquien der Heiligen Edith Stein: Stücke ihres Einkleidungsgewandes und Habits, aber auch von Arbeitskleidung. "Stücke aus Gewändern des Glaubens und des alltäglichen Lebens. Je mehr wir in unserem Alltag Glaube und Leben in Einklang bringen, desto mehr kommt der Himmel auf die Erde und wir dem Himmel ein Stückchen näher", sagte der Weihbischof.

Die Eucharistiefeier wurde musikalisch gestaltet vom Kammerchor am Würzburger Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Professor Martin Berger. Domorganist Professor Stefan Schmidt spielte die Orgel. An das Pontifikalamt schloss sich ein Empfang im Priesterseminar an. Bischof John C. Ndimbo aus der Partnerdiözese Mbinga/Tansania überbrachte die Glück- und Segenswünsche seiner Diözese. "Ihr Gesicht spiegelt wider, dass Sie die meiste Zeit ihres Lebens im Dienste der Welt und der Menschheit verbracht haben, wie Gott es Ihnen bestimmt hat." Mit seinem Besuch wolle er das tiefe Verständnis und die Solidarität zwischen den beiden Diözesen sowie die stetige Unterstützung durch die Partnerdiözese Würzburg unterstreichen. Damit verbunden war eine Einladung zur Feier des "Twin Silver Anniversary" der Diözese Mbinga im Juli, die Bischof Hofmann mit Dank annahm.

Einen musikalischen Dank überbrachte der frühere Würzburger Domorganist Paul Damjakob. Er hatte einen "Würzburger Bischofsmarsch" komponiert, von dessen Schmissigkeit sich die Gäste bei einer informellen Uraufführung überzeugen konnten: "Treu woll‘n auf sein Wort wir achten und danach zu leben trachten, denn der ,Kölsche Jung’ vom Rhein soll gerne Würzburgs Bischof sein." Bischof Hofmann dankte für die außergewöhnliche Gabe und merkte mit einem Lächeln an: "Das wird hoffentlich nicht im Kölner Karneval zum Schlager aufsteigen." Musikalische Raffinesse zeichnete das zweite Geschenk Damjakobs aus: Hierfür hatte er die Vokale des Namens des Bischofs in Tonsilben umgewandelt. Der Text auf die so entstandene Melodie endet mit einem Lobgesang auf die die Tugenden: "Glaube, Hoffnung, Liebe weisen uns den Heilspfad in der Zeit." Etwas Praktisches überreichte Regens Herbert Baumann im Namen des Priesterseminars: Die Seminaristen hatten für die Unterstützung von Priestern in der Dritten Welt gesammelt, das Ergebnis war ein Scheck über 500 Euro.

Bischof Hofmann bedankte sich bei allen für die guten Wünsche. "Ich würde jeden Tag meines Priesterlebens wieder neu aufgreifen. Es waren nicht nur Sonnentage, es gab auch Regen, Matsch und Hagel. Aber die Freude wiegt alles auf."+++


Dankgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstags von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Neumünster

Dankgottesdienst anlässlich des 70. Geburtstags von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann im Neumünster (v.l.): Erzbischof em. Dr. Karl Braun, Erzbischof Dr. Ludwig Schick, Bischof Hofmann, Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele und Bischof Wilhelm Schraml am Altar.


Weltweite Verbundenheit (v.r.): Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Jubilar Bischof Dr.

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